Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Seite 114
Bayerikhe Subiltlums« kandes « Hustfellung 1906
Hr. 5
imprågniert, dann wird man keine mit Kupler uberzogenen
Oegenstånde mehr treffen, welche innen noch vollståndig
mit saurem Kupferbade durchtrånkt sind, in heiBer Jahreszeit
die Kupferhaut sprengen und die in ihnen enthaltenen
Badreste aussickern lassen.
DO
GefåBe sus Steinzeug.
GefåBe aus scharf gebranntem Steinzeug, sogenanntem såure-
festein Steinzeug, sind fur viele Zwecke in den Gewerben unent-
behrlich. Mancher wird sich sebon gewundert haben, daB derartige
GefåBe, obgleich scheinbar vollkommen dicht, doch Flussigkeit
durchschwitzen lieBen. Man berucksichtige daher bei der An-
schaffung derartiger GefåBe stets den Zweck, wofur diese gebraucht
werden sollen. Wåhrend das Material fur Såuren wie fur Wasser,
wenn es nur einigermaBen gut gebrannt ist, praktisch undurch-
dringlich ist, so machen GefåBe, in denen SaIzISsungen aufbewahrt
werden sollen, oft mit Ausbluhungen viel VerdruB. Sie bedeeken
sich naeh einiger Zeit mit einer feinen Schicht von Krystallen des
in der Losung enthaltenen Salzes. Dies beruht darauf, daB die
Salzlosungen aus unbekannten Grunden ilirer Natur naeh das
Steinzeug weit eher zu durehdringen geeignet sind, als wasserige
Losungen oder Såuren. Man muk deshalb fur Salzlosungen be-
sonders scharf gebrannte, elgens ausgesuehte GefåBe nehmen und
sich bei Bestellung von der Fabrik sololie zusichern lassen. Die
Fabrik wird dann solehe GefåBe wåhlen, die in der Nåhe der
Feueroffnungen gestanden haben und also den Flammen uninittelbar
ausgesetzt gewesen sind. Im ubrigen sei bemerkt, daB das fur
chemische Zwecke benotigte Steinzeug nicht glasiert zu sein braucht,
da eine dunne Lehmglasur den Chemikalien den Durchtritt nicht
verwehren kann, auch offers durch Abblåttern Veranlassung zu
Unannehmlichkcitcn gibt. Gewohiilich zeigen derartige GefåBe
eine Salzglasur, die aber auch entbehrt werden kann, da die am
schårfsten gebrannten besteu Steinzeugwaren durcli und durch
gesintert und also auch ohne jede Glasur fur den Inhalt undurch-
dringlich sein mussen. Dies ist auch deswegen notig, weil Stein-
zeuggefåBe vielfach, z. B. zum Auflegen von Deckeln, angeschliffene
Flåchen erhalten und also hier eine Glasur uberhaupt nicht vor-
handen sein kann. Rauter.
□ O
Antiseptischc Wirknng der Seife.
Nicht nur mittelbar durch Beseitigung des Schmutzes wirkt
die Seife gesundheitsfordernd, sondern auch uninittelbar durch Ab-
totung gewisser Krankheitserreger. Eingehende Versuche des
Franzosen Rodet mit Marseiller Seife, eine aus Olivenol bereitete
Natronseife, haben das aufs neue beståtigt. Unter anderem wird
auch der bekannte Traubenkokkus, der besonders als Eiterbildner
bei Furunkeln und åhnlichen Entzundungen auftritt, durch eine
nicht al zuschwache Seifenldsung getdtet oder doch ganz wesentlich
in seiner Weiterentwicklung gehemmt. Allerdings bedarf es hicrzu
unter Umstånden einer etwas langdaueinden Einwirkung, also einer
Art Seifenbades. Und zwar haben die Forschungsarbeiten gezeigt,
daB die Wirkungen bei Temperaturen von 35—37° C., fur unser
Empfinden sehr helBen Wassers, bedeutend grdBer ist als bei ge-
ringeren Varmegraden oder gar kalten Wassers. Das Waschen,
namentlich der Hånde in heiBem oder doch warrnem Seifenwasser
erscheint demnach keineswegs als eine Verweichlichung, sondern
als eine, durch die genannten chemischen Untersuchungen vollauf
gerechtfertigte Gesundheitspflege, das als Abhårtungsmittel oft
bevorzugte kalte Waschen vermindert jedenfalls die chemisch
hygienischen Wirkungen der Seife ganz bedeutend.
O O
Thorianit.
Uber dieses auf Ceylon neu entdeckte Mineral machten die
Professoren W. R. Dunstan und G. S. Blake jungst in der Royal
Society (die englische Akademie der Wissenschaften) einige
interessante Mitteilungen. Das Mineral, das seinen Namen dem
auBerordentlichen Reichtum an Thorium verdankt, wird be-
sonders im Silden des Kudapandioyaflusses gefunden in Gestalt
von wurfelformigen schwarzen Krystallen, die verhåltnismåBig sehr
schwer (spez. Gewicht ca. 10) und hart sind. Radioaktiv ist der
Stoff ebenfalls und nach Auflosung des zerstoBenen Minerals in
Schwefelsåure entweicht Helium. Unter anderem finden sich auch
Uranoxyde sowie etwas Blei, Cer und Lanthan in ihm, von denen
letztere beiden ja als fast ståndige Begleiicr des Thoriums gelten
konnen. Besondere Bedeutung haben Thorium und Cer bekannt-
lich fur die Fabrikation unserer Gasgluhlichtstrumpfe, die bei
98 Prozent Thorerde und etwa 2 Prozent Cer das hellste schonste
Licht ausstrahlen. Bisher wurde das Thorium vorzugsweise aus
Monazit gewonnen der sich vornehinlich in Brasilien und Nord-
karolina fand.
a o
Holie Vakua
crzielte der englische Physiker Dewar dadurch, daB er Holzkohle
auf die Temperatur der flussigen Luft (etwa 185" C.) abkuhIte.
Gegluhte Holzkohle besitzt bekanntlich die Eigenschaft, Gase zu
absorbieren bezw. zu okkludieren. Die Absorptionsfåhigkeit nimmt
iim cin Vielfaches zu, wenn die Holzkohle auf einer niedrigen
Temperatur gehalten wird, und ist dann so bedeutend, daB die
Kohle einen abgeschlossenen Raum binnen kurzer Zeit luftleer
macht. Es geniigt, an dem luftleer zu machenden GefåB ein
seitliches Ansatzrohr vorzusehen, und in dieses die am besten aus
KokosuuBschale gewonneiie Kohle, welche uun in flussige Luft
getaucht wird, hineinzubringen. Binnen weniger Minuten erhålt
man So ein zur Erzeuguug von Kathoden- bezw. Rontgenstrahlen
geeignetes Vakuum. (Technische Berichte, Bruno Heinrich Arendt,
Berlin SW. 12.)
□ □ □
Literarisches.
Bcsprechungen und Rezensionen.
Eine vollståndige Zusammenstellung der Gesetze, Ver-
ordnu ngen und Vertråge des Deutschen Reichs, betreffend
den Schutz der gewerblichen, kunstlerischen und lite-
rarischen Urheberrechte von Dr. Gustav Rauter ist im
Verlag von Gebruder Jånecke in Hannover erschienen. Vermoge
der ubersichtlichen Anordnung des Stoffes, insbesondere im Hin-
blick darauf, daB spater erlassene Abånderungsbesti m niungen gleich
in den ursprunglichen Text der bezgl. Verord nungen und Gesetze
aufgenommen und als solche kenntlich gemacht wurden, kann
diese Sammlung allen gewerblichen und juristischen Kreisen hestens
empfohlen werden. Hr.
□ □ □
Mitteilung der Schriftleitung.
Infolge Platzmangels muBten leider einige vorliegende Bucher-
besprechungen zuruckgestellt werden.