aUSSTELLUNCSZE1TUNG.
2^1111^
,Ml.
O
i
AMTLiCHES
WSWLSLWW
b^erBchen
^EW/ERBE
r<^MrAuuiu mirr jr
SEINER KONlGL.HOHEiTDE^
. PRiNZRE^ENTEN
ivrrpolovoNbævern
STEHENDEM
JUBILÆUMS-LUNDES-
KUNSTS USSTELLUNC
INDUSTRIE - i
NURNBERC'
CUCHE: ZERREisS u.-CS NBG. - -------------------
Herausgegeben uon dør fiusstøllungsløitung.
Schriftleiter: Frot. Dr. Paul Johannes Rée, Bibliothekar und Sekretår des Bayerischen Qewerbemuseums in Murnberg. Telephon 5549.
Druck und Verlag: Wilh. Tummels Buch- und Kunstdruckerei, Hurnberg.
filleinige Inseraten-finnahme durch samtliche Bureaux der finnoncen-Expedition Rudolf flosse.
Hummer 6
Erscheint in
lich einmal,
von
Bezugspreis
OZLWMLLLæ
42 Mummern: Von Mai bis Dezember 1905 monat-
von Januar bis April 1906 monatlich zweimal und
Mai bis Oktober 1906 wochentlich einmal.
fur die 42 Mummern 8 Mk., Einzelnummern 30 Pfg.
Oktober 1905
Das glucklichste Jabrbunbert unferer Oeschicbte.
Don UniDerntåtsprofeffor Dr. Sigmunb o. Riezler, Munchen.
(Schlutz.) (Hachbrudt nerboten.)
k olien æir die Grotze des 3eit=
1 alters vor Hundert Jahren
f zeichnen, so nennen wir Namen:
Leethoven, Goethe, Schiller, Kant,
Fichte u. s. w. Wir sind uns da-
ruder vollig Klar, datz die ideali-
sierenden Wirkungen der Der-
gangenheit und des Heroenkultus
nicht mitfpielen bei dem Gestandnis,
datz unser 3eitalter seit dem Tode
Lismarcks solchen Namen Keine
ebenburtigen gegenuberstellen Kann
^-^— — und es wird uns vor Uberhebung
bewahren, roenn wir dessen eingedenk bleiben, datz die
^eit unserer Grotzvater und Urgrotzvater in dieser Bichtung
wirklich die „gute, alte Seit" war. Die Grotze unseres
Seitalters spricht sich nicht in den Namen geistiger Heroen,
sondern in Sahlen aus, sie ist vor allem in dem materiellen
6ufschwung zu suchen, aus Gebieten, wo gezahlt, gemessen
und gewogen wird.
Kus diesen Gebieten liegen in der neueren Lntwickelung
INomente, die fur Batjern ungunstig wirken. Unsere alten
Thronisten liebten ihre Werke mit einem Lobe des srucht-
baren und reichen Bayerlandes zu eroffnen. Der Beich-
tum war begrundet in Wald, 5alz, Vieh und Hauptsachlich
Getreide. Aber schon 1826 schrieb Nlontgelas, der nach
seiner Dienstesentlassung ein sorgsamer Landwirt geworden
war: wir Konnen die Konkurrenz mit dem Getreide des
Nordens und flmerikas nicht aufnehmen, und 1830 wies
er auf die grotze flusdehnung des Getreidebaues in Ungarn,
in der Ukraine und Krim hin, in Landern, deren reineres
und besseres Getreide die Fruchte des bayerischen flcker-
baues mehr und mehr vom Markte verdrange und den
Getreideexport Bayerns, der sich uber Triest vollzog, schon
namhast verringert habe. Um wie viel ungunstiger aber
gestalteten sich diese Verhaltnisse erst im Seitalter der Eisen-
bahnen und Dampsschiffe! Und wahrend der Geldwert
erheblich sank, ist der Preis der wichtigsten Getreidesruchte
der gleiche geblieben. 1815 Kostete der Doppelzentner
Weizen Ulk. 17.30, Boggen INK. 14.16; 1902 der Doppel-
zentner Weizen INK. 17.32, Boggen INK. 14.72. Nur
Gerste und håber sind mehr in die Hohe gegangen, die