Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Die Technologischen Mitteilungen des Bayerischen Qewerbemuseums werden nach der Ausstellung als selbståndige Zeitung
weiterbestehen. — Nachdruck ist nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.
Alle Sendungen, die diesen Teil der Ausstellungszeitung betreffen, bitten wir direkt an den Schriftleiter zu adressieren.
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Schriftleitung: Dr. Otto Edelmann, Oberingenieur am Bayerischen Oewerbemuseum in Nurnberg.
Inhaltsangabe: Die Spitzertypie, nach Dr. R. Defregger, Munchen. — Gewerbliche Bleivergiftungen, von Prof. Dr. Hans Stockmeier,
Nurnberg. (Fortsetzung.) — Zur Kenntnis des Amarantholzes, von Wilhelm Zimmermann, Chemiker und Lehrer an der Hand-
werker- und Kunstgewerbeschule in Barmen. — Deutsches Museum in Munchen. — Alierlei aus der Praxis. — Literarisches. —
Offizielle Bekanntmachungen und Mitteilungen des Bayerischen Qewerbemuseums.
Die Spitzertypie.
Ein neues Reproduktionsverfahren. - Nach Dr. R. Defregger, Munchen.
Seit der Erfindung Gutenbergs hat kaum ein
Zweig menschlicher Tåtigkeit in so kurzer Zeit
eine derartige Bedeutung erlangt, wie die Ver-
vielfaltigung von Abbildungen. Die Illustrationstechnik
konnte heutzutage weder von der Wissenschaft, noch
vom Gewerbe, noch von der Kunst entbehrt werden.
Es muB daher das Interesse der weitesten Kreise er-
regen, wenn ein neuer bedeutender Fortschritt auf diesem
Gebiet zu verzeichnen ist. Aus
Munchen, das seit der Erfin-
dung der Lithographie in der
Beziehungimmerbahnbrechend
gewesen ist, wird eine neue
Erfindung bekannt gemacht,
die alle bisher bekannten pho-
tographischen Reproduktions-
verfahren inSchatten stellenwird.
Fig. 1.
Fig 2.
Nach Amateu ranfnah men direkt ubertragen.
Die Photographie hat sich in steigendem MaBe
zu einem wichtigen Hilfsmittel von Wissenschaft und
lechnik entwickelt. Im engsten Zusammenhang damit
vermehrt sich der Umfang, den bildliche Darstellungen
in allen wissenschaftlichen Publikationen einnehmen.
Und mit Recht! Sagt doch ein Bild durch einen Blick
oft mehr, als eine langwierige Erorterung. Betrachten
wir nun die Reproduktionsverfahren naher, die zur
Veroffentlichung von Abbildungen zur Verfugung stehen,
so kommen fur photographische Vorlagen nur drei
Techniken in Betracht. Die originaltreueste und vor-
nehmste Technik ist die Heliogravure, das photo-
mechanischeAnalogon der Kupferstiche und Radierungen.
Ferner der Lichtdruck, ein Flachdruckverfahren der
Lithographie analog, und driftens die Autotypie, ein
Buchdruckverfahren wie der Holzschnitt.
Obwohl die Qualitåt der Reproduktionen, insbe-
sondere die treue Wiedergabe zarter mit der Lupe zu
betrachtender Details, in der angegebenen Reihenfolge
bei den drei Techniken abnimmt, so hat doch die
Autotypie weitaus die groBte
praktische Bedeutung erlangt.
Denn sie allein ist geeignet,
in derselben Weise gedruckt
zu werden, wie die Schrift-
lettern des Textes, sie allein
kann also ohne weiteres allen
Publikationen die mitgedruckte
Illustration liefern.
Die anderen Verfahren erfordern eine vom Buch-
druck vollig abweichende Druckmethode, sodaB sie
nur als Extrabeilagen (Tafeln) in Betracht kommen.
AuBerdem stellen sie sich wesentlich teuerer, als der
Buchdruck
So groB der Aufschwung ist, den die Bedeutung
dieser Technik, Hand in Hand gehend mit der Ver-
feinerung ihrer Resultate, genommen hat, so ist man
doch allenthalben von diesem Verfahren unbefriedigt,
in den Kreisen der Hersteller ebenso, wie im Publikum.
Man ist des Rasters milde und sehnt sich nach einem
Ersatz. Ein Symptom hiefur ist die steigende Beachtung,