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HErausgEgEbEn uon dEr fiusstEllungslEitung.
Schriftleiter: Frof. Dr. Paul Johannes Rée, Bibliothekar und Sekretår des Bayerischen Qewerbemuseums in Nurnberg. Telephon 5549.
Druck und Verlag: Willi. Tummels Buch- und Kunstdruckerei, Nurnberg.
Nlleinige Inseraten-flnnahme durch samtliche Bureaux der finnoncen-Expedition Rudolf flosse.
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Ieint in 42 Nummern: Von Mai bis Dezember 1905 monat-
jinmal, von januar bis Rpril 1906 monatlich zweimal und
von Mai bis Oktober 1906 wochentlich einmal.
gspreis fur die 42 Nummern 8 Mk., Einzelnummern 50 Pfg.
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I Dezbr. 1905
Wwamkms:
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Konig may fosef I. von Bayern.
Von Prioatbozent Dr. ry. Bitterauf, ITIundjen.
Is am 25iaI)rigen Regierungsjubilaum
des Konigs Max im 3ahre 1824
vor der Residenz in Munchen der
Grundstein zu seinern Denkmal ge-
legt wurde, da hob der alternde
Herrscher seinen vierjahrigen Enkel
Luitpold am Fenster empor und
zeigte ihm das seierliche Schauspiel, nicht ahnend, datz
einst eben diesem Luitpold als Prinzregenten die dicht-
gedrangte Menge am Vorabend des 12. Marz auf
eben diesem platze alljahrlich seine dankbare Huldigung
darbringen werde. Ruch das Denkmal des „Naters
Max" roird noch in jedem 3ahre an seinem Geburts-
und Uamenstag mit Blumen bekranzt. Wenn sein 5ohn
auf die Urne, die nach altem Brauch seine Lingeweide um-
schlietzt, die Worte schrieb: „Das beste Herz", so meinte
auch ein Franzose: „Die Geschichte seiner Regierung ist
die Geschichte seines herzens." „RUes fur meine Bayern,
denn sie tun alles fur mich", pflegte der Konig zu sagen,
der es liebte, sich unter sein Valk zu mischen und nie milde
wurde, die Werkstatten der Kunstler und Handwerker zu
besuchen. Bei Feuersbrunsten fehite er auch in der Racht
nicht. Wahrend der Teuerung im Winter 1816/17 erschien
er jeden Markttag an der Schranne, und wenn die Handler
ihre Preise zu hach stellten, bot er den Untertanen sein
Getreide um einen Guiden billiger. In Tegernsee, wo die
Konigliche Familie gern den herbst verbrachte, gab es Kaum
einen Bauernhof, wo der gutige Landesvater nicht einmal
eingekehrt ware, um mit seinen anmutigen Tochtern zu
Gevatter zu stehen oder sreundliche Worte zu syenden. 3n
Båden-Båden, wo er oftmals zur Kur weilte, freute er sich
besonders, wenn er Leute aus Stra^burg traf, wo er als
Gffizier in franzosischen Diensten lange gelebt hatte,'mit
ihnen sprach er in unverfalschtem Dialekt. So waren ihm
alle Standesvorurteile fremd. Gbgleich den Buchern abhold,
liebte er doch die Unterhaltung mit wissenschaftlich ge-
bildeten Leuten. Der Jurist Feuerbach schreibt nach einer
Rudienz, in der er den Konig um Lntlassung aus dem
bayerischen Dienste bitten wollte, die Worte nieder: „Dazu
ist mir die Lust vergangen, seit ich 3hn wieder gesehen
und gesprochen hatte." Der junge Graf Platen-hallermunde,
dem Bayern nur „durch die Laprice und Ungerechtigkeit
der Fursten" zum Vaterlande geworden war, dem alles,
was den hof anbelangt, eine „widrige 3bee" erregte, „wie