ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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USSTELLUNCSZEITUNCs BWERbcHEN AMTLICH ES D sCEMERBE 22MMWS 2WLWWL2L CLICHE: ZERRtisS-u.-CS NEG. ORGAN DERUbTTERDEM PRO SEiNER KON IC L.HOHEiT DE PRiNZRECENTEN IX/ITPOLDVON BAYERN STENENDEN JUBHAUMS-LANDES- KUNSTA USSTELLUNG owms TECTOR ATE INDUSTRIE- i NURNBERC; HErausgEgEbEn uon dEr fiusstEllungslEitung. Schriftleiter: Frof. Dr. Paul Johannes Rée, Bibliothekar und Sekretår des Bayerischen Qewerbemuseums in Nurnberg. Telephon 5549. Druck und Verlag: Willi. Tummels Buch- und Kunstdruckerei, Nurnberg. Nlleinige Inseraten-flnnahme durch samtliche Bureaux der finnoncen-Expedition Rudolf flosse. ^K^sr^ix^t ■ »«c MSWr^Ms^-M■ »-MtatiliiMiAtisimtoEBExatM-å Ieint in 42 Nummern: Von Mai bis Dezember 1905 monat- jinmal, von januar bis Rpril 1906 monatlich zweimal und von Mai bis Oktober 1906 wochentlich einmal. gspreis fur die 42 Nummern 8 Mk., Einzelnummern 50 Pfg. .■ar’gzTTri^LT?«^^>ENMs>r ^ KL I Dezbr. 1905 Wwamkms: 4- Konig may fosef I. von Bayern. Von Prioatbozent Dr. ry. Bitterauf, ITIundjen. Is am 25iaI)rigen Regierungsjubilaum des Konigs Max im 3ahre 1824 vor der Residenz in Munchen der Grundstein zu seinern Denkmal ge- legt wurde, da hob der alternde Herrscher seinen vierjahrigen Enkel Luitpold am Fenster empor und zeigte ihm das seierliche Schauspiel, nicht ahnend, datz einst eben diesem Luitpold als Prinzregenten die dicht- gedrangte Menge am Vorabend des 12. Marz auf eben diesem platze alljahrlich seine dankbare Huldigung darbringen werde. Ruch das Denkmal des „Naters Max" roird noch in jedem 3ahre an seinem Geburts- und Uamenstag mit Blumen bekranzt. Wenn sein 5ohn auf die Urne, die nach altem Brauch seine Lingeweide um- schlietzt, die Worte schrieb: „Das beste Herz", so meinte auch ein Franzose: „Die Geschichte seiner Regierung ist die Geschichte seines herzens." „RUes fur meine Bayern, denn sie tun alles fur mich", pflegte der Konig zu sagen, der es liebte, sich unter sein Valk zu mischen und nie milde wurde, die Werkstatten der Kunstler und Handwerker zu besuchen. Bei Feuersbrunsten fehite er auch in der Racht nicht. Wahrend der Teuerung im Winter 1816/17 erschien er jeden Markttag an der Schranne, und wenn die Handler ihre Preise zu hach stellten, bot er den Untertanen sein Getreide um einen Guiden billiger. In Tegernsee, wo die Konigliche Familie gern den herbst verbrachte, gab es Kaum einen Bauernhof, wo der gutige Landesvater nicht einmal eingekehrt ware, um mit seinen anmutigen Tochtern zu Gevatter zu stehen oder sreundliche Worte zu syenden. 3n Båden-Båden, wo er oftmals zur Kur weilte, freute er sich besonders, wenn er Leute aus Stra^burg traf, wo er als Gffizier in franzosischen Diensten lange gelebt hatte,'mit ihnen sprach er in unverfalschtem Dialekt. So waren ihm alle Standesvorurteile fremd. Gbgleich den Buchern abhold, liebte er doch die Unterhaltung mit wissenschaftlich ge- bildeten Leuten. Der Jurist Feuerbach schreibt nach einer Rudienz, in der er den Konig um Lntlassung aus dem bayerischen Dienste bitten wollte, die Worte nieder: „Dazu ist mir die Lust vergangen, seit ich 3hn wieder gesehen und gesprochen hatte." Der junge Graf Platen-hallermunde, dem Bayern nur „durch die Laprice und Ungerechtigkeit der Fursten" zum Vaterlande geworden war, dem alles, was den hof anbelangt, eine „widrige 3bee" erregte, „wie