Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Hr. 8
Bayerifche Subildums-Landes-fluskellung 1906
Seite 177
Dråhtchens. Auch ist die Hobe der beiden Schenkel
(er und df) des den Schutzraum begrenzenden M un-
gefåhr gleich der doppelten vorstehenden Lange (a b)
des Dråhtchens.
Diese Verhåltnisse werden nicht wesentlich ge-
åndert, wenn man auf der oberen Platte, welche mit
der Wolke verglichen sein soll, ebenfalls ein Dråhtchen
genau gegenuber dem auf
der unteren Platte vorstehen
låBt. Es zeigt sich in diesem
Falle nur eine Konzentration
der Entladungen auf die
beiden Spitzen, wohingegen
die Gestalt und GrbBe des
von Funken verschont blei-
benden Raumes durchaus
nicht geåndert wird, wie
Fig. 4 zeigt.
Der Schutzraum nimmt
dagegen eine vbllig verån-
derte Gestalt an, wenn man
das obere Dråhtchen nicht
gegenuber dem unteren,
sondern seitlich verschoben
anbringt, ein Fall, der einem
Fig. 4. Funken miltelstark; eine Spitze in Mitte gegenuber.
Blitzschlag von der Seite her oder einem Blitzschlag
in ein am Bergabhang stehendes Gebåude nahekommt.
In diesem Falle wird der Schutzbereich des Dråhtchens
vbllig unsymmetrisch, wie Fig. 5 zeigt. Auf derjenigen
Seite des unteren Dråhtchens,
von welcher die Funken her-
kommen, hat nåmlich der
Schutzbereich die in allen
vorher untersuchten Fållen
beobachtete Gestalt eines
halben M; auf der anderen
Seite dagegen wird die Platte
uberbaupt nichtvon dem oberen
Dråhtchen aus getroffen. Die
wenigen in Fig. 5 auf dieser
Seite sichtbaren Funken rubren
von der oberen Platte, nicht
von dem Dråhtchen her. Von
Wichtigkeit ist, daB auch
in diesem Falle die Platte
nach jeder Seite auf die
zweifache Långe des vor-
stehenden Dråhtchens mit
Fig. 5. Funken mittelstark; Spitze 7,5 cm seitlich.
Sicberbeit vor
einscblagenden Funken geschutzt i st.
Von besonderem Interesse durfte auch Fig. 6 sein.
Sie wurde aufgenommen, nachdem die zwei Dråhtchen
der unteren Platte einander soweit genåhert waren, daB
eben kein Funke mehr zwischen denselben einschlug.
Folgerung. Es ist wob1 anzunehmen, daB die
so in der Ebene festgestellte Form und GroBe des
Schutzbereiches auch auf die Verhåltnisse im Raume
ausgedehnt werden darf. Wenigstens stimmen die mit
den gleichen Funken iin Raume angestellten Beobach-
tungen, soweit man das ohne objektive Messung be-
urteilen kann, damit uberein. Andererseits kbnnen
sich die beobachteten Blitze nur quantitativ und wabr-
scheinlich durch die Frequenz der Entladungen von
den Funken eines Induktors unterscheiden. Nun wurden
sowohl die Wechselzahl, als die Funkenstårke innerhalb
weiter Grenzen bei den
beschriebenen Versuchen ge-
åndert, ohne daB die Form
und GroBe des Schutz-
bereiches dadurch wesent-
lich beeinfluBt worden wåre.
Man durfte also nicht weit
fehl gehen, wenn man die
gefundenen Versuchsergeb-
nisse mit entsprechender Ein-
schrånkung auf Blitzableiter
anwendet. Es scheint dem-
nach, daB der Schutz-
bereich eines aufrecht
stebenden B1itzab1ei-
ters fur Korper von der
Leitfåhigkeit der Luft
durch eine Flåche
begrenzt ist, welche durch Rotation eines
aufrecht stehenden M entsteht, dessen
mitt1ere Spitze mit der Spitze des Blitzab-
leiters zusammenfåI1t und dessen Schenkel
die doppe1te Hobe des
Blitzableiters haben und
um die vierfache Långe
desselben von einander
abstehen.
Schutzraum fur Kbrper,
welche 1eitend mit Erde
verbunden sind. Zur Ermitt-
lung des Raumes, innerhalb
dessen metalliscb leitende, mit
der Erde inVerbindungstebende
Kbrper, wie Wasser- und Gas-
leitungen, Badewannen und
Dachrinnen, durch den Blitz-
ableiter geschutzt sind, wurden
folgende Versuche angestellt:
Ein zweites, mit der Platte
ebenfalls leitend verbundenes
Dråhtchen wurde in der Nåhe des ersten, den Blitz-
ableiter darstellenden Dråhtchens sowohl in der Hbhe
als seitlich so verschoben, daB seine Spitze an alle
mbglichen Punkte des fur Luft festgestellten Schutz-
raumes kam. Der Induktor wurde dann immer eine
Minute lang in Tåtigkeit gesetzt und beobachtet,
ob das Dråhtchen wåhrend dieser Zeit von Funken
getroffen wurde. Der so ermittelte Schutzbereich hatte
die Form eines gleichscbenkeligen Dreiecks bed Fig. 7,
dessen Spitze b mit der Spitze des den Blitzableiter