ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
Nr. 8 Bayeriiche Subildums-kandes-Husifellung 1906 Seite 181 steht, so dart ihm doch keineswegs ein allzu groBes Vertrauen entgegengebracht werden; es erhellt dies daraus, daB nacli Schuler Schweizer Arbeiter, welche sich mit der Erzeugung von mit Chromgelb ge- fårbten Briefmarken befaBten, Symptome von Blei- erkrankung zeigten, und Schuchardt und Wehlig berichteten uber die Erkrankungen von Gefångnis- arbeitern, welche mit Chromgelb gefårbte MaBståbe herzustellen hatten. Das Bleichromat tindet nicht nur als gut deckende und lichtbestandige Malerfarbe vielfach Anwendung, sondern wird auch zum Barben von Papier benutzt und diente besonders in fruheren Zeiten vielfach zum Fårben von Garn und vornehm- lich auch Seide. Mit Chromgelb gefårbte Bind- tåden trittt man heute noch an. Soweit die Fårbung der Seide in Betracht kommt, besaB das Chromgelb tur den Fabrikanten noch den groben Vorteil des gleichzeitigen Beschwerungsmittels. So sind Ver- gittungen von Garnhasplerinnen aus dem Jahre 1889 bekannt, welche aut die Verarbeitung von Baum- wollgarn mit einem Gehalte an 6—8 °/° Chromgelb zuruckzufuhren sind. An Stelle von Bleichromat wurde auch pikrinsaures Blei als Fårbe- und Be- schwerungsmittel tur Seide benutzt, doch hat sich in diesem Falle die Gewinnsucht des Fabrikanten bitter geråcht, weil das pikrinsaure Blei durch Reibung zu einer Selbstentzundung fuhrte. Fig. 8. Spitzertypie. Originalplatte. „Poesie" von Raffael. Fig. 9. Galvano nach dem Albert Fischer’schen Bleimatrizenverfahren. Auch die Antertigerinnen von kunstlichen Blumen, welche bleichromathaltiges Papier, das pro q-dcm 0,4 — 2,3 mg Bleichromat enthielt, ver- arbeiteten, sind nach dem Berichte von Charcot und Yvon an den Erscheinungen der Bleivergittung erkrankt. Selbstverståndlich sind die Gewerbetreibendcn, welche die Bleitarben andauernd verbrauchen, nåm- lich Lackierer, Maler und Anstreicher, bei nicht vorsichtiger Verwendung derselben am leichtesten den Bleierkrankungen ausgesetzt. Aber auch i n anderen Industrien werden die Bleitarben in wech- selnder Menge verarbeitet, wie z. B. in den chromo- lithographischen Kunstanstalten, in Porzellan-, Fa- yence- und Glasfabriken. Selbstverståndlich sind auch dort die weitgehendsten VorsichtsmaBregeln zu beachten und ist besonders der Entternung der an den Hånden eingetrockneten Feste der Farben alle Autmerksamkeit zu schenken. Von sonstigen Bleitarben verdient noch das antimonsaure Blei, das sogenannte Neapel-Gelb, welches nur in der Porzellan-, Glas- und Steingutmalerei Verwendung tindet, Erwåhnung. Haufig sind Zufålligkeiten oder Verwechslungen bei der ausgedehnten Verbreitung der Bleitarben die Ursachen von Vergiftungserscheinungen. Die