Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
^vi^ri^^^^paa
MWWMVA^MMMMA'U'niM^
TKHNOLOdSCHt
MilTEiLUNCEN
OEJ
BAVERISCHEN
CEW/ERBEMUSEUriSIN
nORNberC.
ZeRReitf U.C9.NBC.
Die Technologischen Mitteilungen des Bayerischen Gewerbemitseums werden nach der Ausstellung als selbståndige Zeitung
weiterbestehen. — Nachdruck ist nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet.
Alle Sendungen, die diesen Teil der Ausstellungszeitung betreffen, bitten wir direkt an den Schriftleiter zu adressieren.
Schriftleitung: Dr. Otto Edelmann, Oberingenieur am Bayerischen Gewerbemuseum in Nurnberg.
Inhaltsangabe: Abgekurztes Verfahren zur Bestimmung des Ungleichformigkeitsgrades, von Oberingenieur Friedrich Barth, Nurnberg.
Die Elektrolyt-Bleiche, von Dr. FraaB, Nurnberg. — Zur Kenntnis des Amarantholzes, von Wilhelm Zimmermann, Chemiker
und Lehrer an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Barmen. (SchluB.) — Allerlei aus der Praxis. — Offizielle Bekannt-
maehungen und Mitteilungen des Bayerischen Gewerbemuseums.
Abgekurztes Verfahren
zur Bestimmung des Ungleichformigkeitsgrades.
Von Oberingenieur Friedrich Barth, Nurnberg.
Zur Ermittlung des Ungleichformigkeitsgrades
einer Kraftmaschine gibt es bekanntlich zwei
Wege, den experimentellen und den graphischen
Weg. Unzweifelhaft gebuhrt dem ersteren der Vorzug,
jedoch hat sich bis heute noch keines der experimentellen
Verfahren allgemeine Anerkennung verschafft. Es gibt
deren wohl verschiedene, doch leidet das eine an un-
genugender Qenauigkeit, wåhrend das andere zu um-
ståndlich und zeitraubend ist und sich mehr fur Labora-
torien als fur die praktische Anwendung eignet?) So
kommt es, daB das graphische Verfahren fast allgemein
bevorzugt wird, obgleich sich ein prinzipieller Mangel
desselben nicht verkennen låBt. Dasselbe geht vom
1ndikatordiagramm aus und ergibt deshalb den Un-
gleichfdrmigkeitsgrad des Kolbens, bezw. einer Maschine
mit starren Zwischengliedern. In Wirklichkeit hat man
es aber mit elastischen Konstruktionsteilen zu tun, die
unter dem EinfluB der treibenden Krafte federnd nach-
geben und dadurch die Ungleichfbrmigkeit der Gas-
(oder Dampf-) Arbeit nicht in voller GroBe auf die
Maschinenwelle ubertragen, sondern dieselbe teilweise
ausgleichen. Der graphisch ermittelte Ungleichformig-
*) Meines Wissens hatte Professor Outermuth ein experi-
mentelles Verfahren in Arbeit, das auf photographischem Weg,
und zwar mit Hilfe des Kinematographen, die Aufgabe zu Idsen
suchte. Nåheres hieruber ist mir jedoch nicht bekannt geworden.
keitsgrad einer Maschine ist daher stets groBer, als der
wirkliche, was bei Garantien unter Umstånden AnlaB
zu Unsicherheiten geben kann.
Da sich die folgende Betrachtung fur den Viertakt-
motor am einfachsten gestaltet, so sei zunåchst von ihm
die Rede. Beim Viertakt-Gasmotor (der unter den
Gasmaschinen noch heute die erste Stelle einnimmt)
trifft bekanntlich auf vier Kolbenhube nur ein Arbeits-
hub, wogegen wåhrend den drei anderen Huben nicht
nur keine Arbeit geleistet, sondern noch welche ver-
zehrt wird. Da zudem der Motor nach auBen hin
Nutzarbeit abzugeben hat, so ist klar, daB wåhrend des
Expansions-Hubs ein entsprechend groBer UberschuB
an Arbeit geleistet werden muB, und daB zur Berechnung
dieser UberschuBarbeit nur der genannte Hub in Be-
tracht zu ziehen ist. Bei Dampfmaschinen liegt der
Eall weniger einfach, als bei dem Viertaktmotor, da
man hier nicht von vornherein angeben kann, auf
welchen Hub, bezw. auf welchen Teil der Kurbel-
umdrehung die groBte UberschuBarbeit entfållt.
Der gewbhnliche graphische Weg zur Bestimmung
der fur den Ungleichfbrmigkeitsgrad maBgebenden
UberschuBarbeit ist der aus den Figuren 1-4 ersicht-
liche: Aus dem Indikatordiagramm, Eig. 1 konstruiert
man unter Berucksichtigung der hin- und hergehenden
Massen, sowie des bis zur Kurbel stattfindenden