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Bayerifche Hubildums« Landes »HusRenung 1906
lir. 4
Reibungsverlustes die Kurve der resultierenden Kolben-
pressungen fur die vier Hube, Fig. 2 sodann, an
Hand des Kurbelgetriebes, Pig. 3 die den resul-
tierenden Kolbenpressungen entsprechenden tangentialen
Kurbeldrucke. Tragt man letztere als Ordinaten und
die jeweiligen Kurbelwege als Abszissen auf, so er-
halt man das Tangentialdruckdiagramm Fig. 4. Zieht
man in letzterem eine Parallele zur Abszissenachse,
in einer Hobe entsprechend dem auf die Kurbel
reduzierten konstanten Arbeitswiderstand, so ergibt
sich die UberschuBflåche und damit die UberschuB-
arbeit selbst.
Die Bestimmung der UberschuBarbeit laBt sich
nun im vorliegenden Fali viel einfacher direkt am ab-
nigungsperiode aufzuwendende Arbeit wåhrend der Ver-
zogerungsperiode wieder gewonnen wird. Auch der
Umstand, daB bei direkter Verwendung des Indikator-
diagramms die Arbeit nicht berucksichtigt wird, die
infolge Eigenreibung bis zum Kurbelzapfen verloren
geht, ist olme EinfluB. Wollte man dieselbe wie im
Tangentialdruckdiagramm in Betracht ziehen, so muBte
von den Gasdrucken ein diesem Reibungsverlust ent-
sprechender Betrag in Abzug gebracht werden ; gleich-
zeitig aber wurde die Parallele in Fig. 5 um denselben
Betrag tiefer zu liegen kommen, was sich in bezug
auf den Inhalt der UberschuBflåche ausgleicht.
Bei dem in Fig. 1—5 durchgefuhrten Beispiel sind
folgende Verhåltnisse zugrunde gelegt:
Fig.!
genommenen Indikatordiagramm vornehmen. Man
zeichne zu diesem Zweck in das durch Indizierversuche
erhaltene Diagramm, Fig. 5, eine Parallele in einer Hobe
gleich der mittleren indizierten Pressung pi (pi ergibt
sich, indem man die Flåche des Indikatordiagramms
mit dem vierfachen Hub desselben dividiert), so ist die
schraffierte Flåche identisch mit der im Tangential-
druckdiagramm ermittelten UberschuBflåche.
DaB hier direkt das Indikatordiagramm verwendet
werden darf, leuchtet olme weiteres ein, da ja das
Tangentialdruckdiagramm nichts anderes ist, als das
auf die Kurbel reduzierte Indikatordiagramm, weshalb
entsprechende Flåchen beider gleich groB sein mussen.
Allerdings ist dabei auf die Massenbeschleunigung
keine Rucksicht genommen, was aber fur vorliegenden
Zweck belanglos ist, da die wåhrend der Beschleu-
Kolbendurchmesser D = 250 mm;
Hub .........................j = 430 „ ;
Schubstangenlånge / = 1075 „ ;
Kurbelradius . . r — 215 „ ;
215 _ 1
/ ~ 1075 — 5 '
Oewicht von Kolben + Schubstange 130 kg;
Minutliche Umdrehungszahl « — 234.
Im ubrigen war in der Originalzeichnung zu diesen
Figuren:
der MaBstab der Ordinaten (Pressungen) 1 kg/qcm
— 2,6 mm.
der MaBstab der Abszissen (Wege) 9/43 nat. Or.
Es findet sich dann durch Planimetrieren pi =
1,45 Atm., Ni = 31,8 PS, und weiterhin der Inhalt
der UberschuBflåche, gemessen