Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Hr. 9 Bayerifche Subilaums’kandes»Huskellung 1006 Seife 203 bildet immer das Persiorot. Durch VergroBerung des Azingrun- und Nigrosinzusatzes wird ein matter mehr violetter Ton erzielt, wahrend durch etwas verminderten Zusatz dieser beiden Farbstoffe eine lebhaftere purpur- rote bis karmoisinrote Farbung erhalten werden kann. Einige Vorversuche auf der jeweilig verarbeiteten Holz- art werden schnell die in jedem Einzelfall erforderliche Zusammensetzung der Beizlosung ergeben. der Farbenton ziemlich stark. Es gibt besonders ge- schatzte Qualitåten mit intensiv purpurroter Farbung und solche mit matt rotviolettem Farbenton und braun- licher Nuancierung. Hat man daher eine Amarant- holzimitation nach bestimmter Vorlage eines echten Holzes auszufuhren, so wird es manchmal notwendig sein, die Verhåltnisse in dem angefuhrten Beizrezept etwas zu verandern. Den Hauptbestandtei1 des Rezeptes o — =— Allerlei aus der Praxis. □ □ Industrielle Verwertung von Holzabfållen. Die Beseitigung oder besser die nutzbringende Verwertung der vielen Holzabfalle, die in Tischlereien alier Art, Kistenfabriken und dergleichen auftreten, war bisher ein ungelostes Problem. Jetzt ist es nun der Firma Rheinische Holzdestillation in Dussel- dorf gelungen, ein patentiertes Verfahren zur Verwertung der Holzabfalle zum praktischen Qebrauch auszubilden. In eine Re- torte, die bestandig arbeitet, werden die Holzabfalle, Sagemehl, Sågespåhne u.s.w. gebracht, getrocknet und destilliert. Auf diese Weise wird einerseits Holzkohle gewonnen, anderseits verschiedene wertvolle chemische Produkte. 100 kg Nadelholz ergeben z. B. 25 kg Holzkohle, 25 kg Holzgas (das zur Feuerung des Apparates selbst verwendet wird), 10 kg besten Nadelholzteer, 4 kg Blasenteer und 36 kg klaren Essig. Die ganze Anlage erfordert einen Kraft- bedarf von ungefahr 3^/s Pferdekraften und durfte sich in jedei Beziehung als rentabel erweisen. Ti. □ □ Eine eigenartige Bleivergiftung trat bei einem Kellerbrande in Breslau bei den mit Loschungs- arbeiten besehaftigten Mannschaften auf, die man sich anfånglich gar nicht erklaren konnte. Wie Brandmeister Stude der Zeitschiift „Feuer und Wasser" mitteilt, ist man zu dem Schlusse gekommen, daB die Ursache in Bleidampfen zu suchen ist, die sich aus dem unter der Hitzewirkung schmelzenden Bleimantel eines elektrischen Kabels bildeten. Ein besonderer Geruch oder dergleichen ist wahrend des Brandes nicht beobachtet worden. Der Vorfall lehrt jedenfalls, daB, wenn die Moglichkeit von Bleischmelzungen in einem geschlossenen Raum bei einem Brande vorliegt, besondere Vorsicht geboten ist. Offizielle Bekanntmachungen und Mitteilungen des Bayerischen Gewerbemuseums in Nurnberg. □ □□ Einzelvortråge: Montag, den 29. Januar: Herr Professor Dr. Paul Rée uber: „Die Bayerische Jubilåums-Landesausstellung 1906". Montag, den 19. Februar: Herr Ingenieur Josef Hammer uber: „Das Recht des Angestellten an seiner Erfindung". Montag, den 19. Marz: Herr Oberingenieur Friedrich Barth uber: „Maschinelle Kålteerzeugung". (Mit Vorfuhrung von Lichtbildern.) Montag, den 2. April: Herr Ingenieur Franz Xaver Gebele uber: „Die Elektrizitåt in Bergwerks-, Hutten- und Walzwerksanlagen". (Mit Vorfuhrung von Lichtbildern.) (Abgabe von Platzkarten.) Vortragsreihe: (Im groBen Vortragssaale) Herr Professor Dr. Paul Rée uber: „Kunst und Kunst- handwerk im Altertum: Griechenland und Rom." (Mit Vorfuhrung von Lichtbildern.) Dienstags und Freitags, den 20. und 23. Februar und 2., 6., 9., 16., 20., 23. und 27. Marz abends 8—9 Uhr. (Abgabe von Platzkarten.) Unterrichtskurse: (Im Horsaal des technischen Gebaudes) Herr Professor Dr. Hans Stockmeier: „Chemische Ober- flåchenbehandlung des Holzes". II. Teil. Sonntags, den 7., 14., 21. und 28. Januar vormittags von 10-12 Uhr. Herr Oberingenieur Friedrich Barth: „Berechnung und Konstruktion des Gasmotors" (Fortsetzung). Mittwochs und Donnerstags, den 17., 18., 24., 25. und 31. Januar, L, 7. und 8. Februar abends 8-9 Uhr. (Im kleinen Vortragssaale) Herr Oberingenieur Dr. Otto Edelmann halt einen Lehr- kurs fur Blitzableitersetzer (mit Prufung im Beisein eines k. Regierungskomissars) in der Zeit vom 8. bis 13. Januar taglich von 8 12 Uhr und 2-6 Uhr. (Vorherige Anmeldung.) Ubungen im gewerblich-technischen Zeichnen: 1. Fur Maschinenbauer, Modellschreiner, Fein- mechaniker und Schlosser von den HH. Ingenieur Josef Hammer und Assistent Karl Scheuerle. Sonntags, den 7., 14., 21. und 28. Januar, 4. und 11. Februar vormittags von 10 - 12 Uhr, auBerdem Dienstags, den 9., 16., 23. und 30. Januar und 6. Februar abends von 8 9 Uhr im kleinen Horsaal. 2. Fur Bau- und Mobelschreiner und Kunstschlosser von den Herren Inspektor Heinrich Hollfritsch und Assistent Martin Eberlein. Sonntags, vormittags 10-12 Uhr, den 7., 14., 21. und 28. Januar, 4. und 11. Februar, auBerdem von Dienstag bis Freitag, abends von 7 9 Uhr im Zeichensaal (11. Stock). (Vorherige Anmeldung.) □ — SchluB des redaktionellen Teiles der Technologischen Mitteilungen des Bayerischen Gewerbemuseums.