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Herausgegeben uon dør Flusstøllungsløitung.
Schrittleiter: Prot. Dr. Paul Johannes Rée, Bibllothekar und Sekretår des Bayerischen Gevierbemuseums in Murnberg. Telephon 55*9
Druck und Verlag: Wilh. Tummels Buch- und Kunstdruckerei, Murnberg.
filleinige Inseraten-flnnahme durch såmtliche Bureaux der finnoncen-Expedition Rudolf Nosse.
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o Erscheint in 42 Nummern: Von Mai bis Dezember 1905 monat-o
- lich einmal, von Januar bis Rpril 1906 monatlich zweimal und1
S von Mai bis Oktober 1906 wochentlich einmal. S r „ „
B Bezuqspreis fur die 42 Nummern S Mk., Einzelnummern 50 Pfg. 5 \ —1 S^—
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Bayerns Konige
in lyren Kunstlerischen Bnschauungen.
Don Dr. C. W. Brebt, Munchen.
II.
Ludwig I. fluguftus.
s Konigs Ludwigs I. Kunstlerische flnschau-
ungen werden in den neueren Kunstgeschichten
meist recht oberflachlich Kritisiert, und fast
immer beruht ein solches Urteil aus nichts
als auf einer nur autzerlichen Beroertung der
grotzen Neihe monumentaler Bauten, die der
Konig besonders in seiner Nesidenz oder auf den Hohen
der Donauufer erstehen lietz. Um sich ein klareres Urteil
tider des grotzen Konigs Kunstlerisches Wollen zu Kilden
genugt es nicht, nach dem bequemen Kezept der Stil-
unterscheidungen festzustellen, welche lvandlungen etwa
in der Wahl alter formen der Konig durchgemacht, und
nod ) weniger dient der der Tharakteristik Ludwigs I., der
einen jetzt freilich genauer arbeitenden stilkritischen lltatzstad
an die einzelnen Konigsbauten anlegt. Die Wahl des
Klassischen, des romanischen oder des gotischen Stiles seitens
des Koniglichen Bauherrn bezeichnet viel mehr als ihn selbst
die ganze 3eit, das Linsetzen uberhaupt des stilrepetitorischen
Zahrhunderts, das nun Hinter uns liegt. Ven Kunstlerischen
Willen aber des Konigs verkundet fur immer Klar und
grotz und ruhmlich die flnlage aller Bauten im grotzen,
die flusfuhrung aller im Kleinen.
Zwei flusfprudje Ludwigs I. sind nie zu vergessen, wenn
man Bayerns grotzten furstlichen Macen nicht rasch nach
der Formensprache seiner Bauten, sondern nach seinen ihm
wesentlichen Kunstlerischen Tendenzen beurteilen will :
„flis Luxus barf die Kunst nicht betrachtet werden,
in allem drucke sie sich aus, sie gehe uber ins £eben; erst
dann ist sie, was sie sein soll."
Und uber den Plan zur Walhalla schrieb Ludwig als
jugendlicher Kronprinz: „Grotz mutz es werden, nicht blotz
kolossal im Raume, Grotze mutz auch in der Bauart sein,
nicht zierlich und hubsch, hohe Einsachheit, verbunden mit
Pracht, spreche sein Ganzes aus, wiirdig werdend dem Zweck?
Eng mit diesem flusspruch verbunden sind Ludwigs
Worte in seinem im Februar 1814 erfolgten „flufruf an
Teutschlands flrchitekten fur die Gewinnung von Planen
zu einem Venkmal fur die Grotzen Teutschlands" — „3um