Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Seife 218 Bayerifche Aubilciums - ltcnulLs-BusstLllung 1906 Hr. 10 Begleitung einiger Adeliger aussuchte und sie herzlich begriihte, indem er sich entschuldigte, datz er sie solange habe warten lassen. llbends wurden sie von zwei Edelleuten zur furst- lichen Tasel gefuhrt und dort im Saale den ubrigen 311 den Tauffestlichkeiten erschienenen Gasten vorgestellt, welche die Nurnberger sreundlich mit Handdruck begrutzten. Bei der Tasel satzen sie zwischen einem Fraulein von Murm- berg, Schwester der Grafin Heinrich von (Drtenburg, und dem jungen Fursten Lhristian von linhalt*), der alte Furst satz ihnen gegenuber und brachte ihnen verschiedenemale „Lines". Am nachsten Tage fanden die eigentlichen Tauf- seierlichkeiten statt. Schon in fruher Stunde sandte der Statthalter einen Ldelmann 311 den Natsherren mit der Ansrage, aus welchen Narnen sie den jungen Herrn getauft missen wollten. Dies war wohl nur eine Formlichkeit und es wurde gebuhrend daraus geontmortet, datz man sich den von dem furstlichen Vater gewahlten Ernestus wohl gefallen lasse. Um 9 Uhr vormittags versammelte man sich in dem grotzen Schlotzsaale, 'neben den beiden Nurnbergern waren noch sechs andere furstliche und grasliche herren und vier „aus dem Frauen3immer" als Taufpaten und -Patinnen geladen. Suerst Hielt nun der Hofprediger Plato eine schone Predigt uber die Tause Jesu im Jordan, sodann *) (beboren 1599. wurde der junge Prin3 von einem Fraulein von (Drtenburg, die 3wei Kanaliere begleiteten, wahrend samtliche Hofdamen nachfolgten, aus einem mit einem goldenen Teppich tiber- Hangenen Kofter unter Trompeten und Trommelschall aus dem Simmer der Wochnerin in den Saal gebracht. Die alte Grafin von (Drtenburg gab ihn dem vornehmsten Taufpaten, dem Fursten Ludwig von Anhalt-Kothen, aus den Arm, worauf der Prediger die Tause uber einem silbernen und vergoldeten handbecken voIl3og- auch von den ubrigen Taufpaten mutzte ein jeder den jungen Herrn eine Seitlang auf den Arm nehmen. Der Tause solgte eine Gratulationskur im Gemach der surstlichen Wochnerin, welche „gan3 3ierIich bekleidet und geschmuckt" aus dem mit golddurchwirkten Teppich uberhangenen Bett sitzend, die Gluckwunsche und Patengeschenke - 3umeist Trink- geschirre, von seiten der Anhaltischen Ritterschaft 3wei grotze, rote sammtene Beutel mit je 600 Talern — entgegennahm,' der 3ehnjahrige Prin3 Johann Kasimir*) tat sich dabei be- sonders durch „eine 3ierliche Rebe und Gluckwunschung" 3uvor. Hieraus dankte der junge neunjahrige Prin3 Lhristian von Anhalt alten Taufpaten und Gasten namens der Lltern' es solgte ein Trunk von sutzen Weinen und daraus die Mittagstafel. *) So^n des Fursten Johann Georg von Unhalt-Vessau. War damals febon 12 Ialire alt. .. , ., .. '' (Sortfetjung solgt.) Officielle Bekanntmachungen und lllitteilungen der Rusftellungsleitung. Fragebogen. Alle Aussteller, die ihre Fragebogen fur den Katalog bis jetzt noch nicht an die Geschastsstelle 3uruckgesandt haben, werden in ihrem eigenen Interesse darum ersucht, dies nunmehr nach Ablauf des dafur an- gesetzten Termins (15. Januar) sofort 311 tun, weil sonst die Ausstellungsleitung Keine sichere Gewahr dafur leisten Kann, datz die Angaben im Katalog nach lvunsch ausfallen. Eintrittslarten. Ls wird daraus ausmerksam gemacht, datz die 3u Beginn dieses IRonats 3111- Ausgabe gelangten Lintrittskarten nur fur die Aussteller selbst bestimmt sind. Karten fur die bei der Aufstellung und dem Arrangement der Ausstellungsgegenstande notigen Bediensteten und Arbeiter werden erst nach der endgultigen Suweisnng der Platze unmittelbar vor Beginn der Arbeiten im Baubureau ab- gegeben werden. Vie Restaurateure der Ausstellungsrestaurationen. Die vier Restaurationen sind in nachstehender lveise ver- geben morden: 1. Hauptrestauration: Jean Kohl, London, The Horns Hotel. 2. Weinrestaurant: Wilhelm Weber, Nurnberg, Ge- sellschaft Museum. 3. Munchner Bierhalle: Rudolf Wagner, Nurnberg, Restauration 3um Krokodil. 4. Teichrestauration: Heinrich Schafer, Nurnberg, Restauration 3um Kafteegarten. Ver Vertaus der ofsiziellen Vrucksachen ist den Ver- lagsbuchhandlern Ferdinand Ruttinger in Dusseldorf und Paul Hartung in Gotha ubertragen worden. Von diesen beiden ist 3ugleich Ver Vertauf der Eilllrittstarten ubernommen worden. Vrucksehlerberichtigung. An No. 9 der Ausstellungs- 3eitung mutz es auf Seite 196 unter Gffiftelle Bekannt- machungen ic. in Seile 1O statt der K. Regierung „dem K. Staatsminifterium" und statt Kobl „Kohl" Heitzen. [S