Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Selfe 236
Bayerifche SubHdums - handes - Husflellung 1006
Or. 11
2) Lin ditto sur 20 Lichier, taglid ) 6 Stunden
Brennzeit .........................................375 fl.
3) Lin ditto sur 30 Lichter, taglich 6 Stunden
Brennzeit .........................................500 fl.
4) Lin ditto fur 40 Lichter, taglich 6 Stunden
Brennzeit .........................................630 sl.
Fur Apparate, die eine noch grohere Anzahl von
Lichtern ersetzen sollen, werde id ) schristlich nach dem mir
eingesandten Plane den Preis bestimmen.
Sollten Hier und da Personen das Besorgnis Hegen,
ob nicht ein Serspringen der Rohren moglich sey, so krann
ich Hieraus mit SuverlassigKeit die Versicherung geden, dah
bey einer sorgfaltigen Bearbeitung der Apparate dieser
5all beynahe unmoglich ist, da das Gas Keinem empfind-
lichen Druck ausgesetzt ist, sondern auf die sanfteste Art
und lveise durch die Rohren stromt.
So bedeutend die augenblicklichen Ausgaben fur diese
iieue Beleuchtung sind, so liefert Nachstehendes doch den
Beweis, dah der ganze Apparat nebst den Unterhaltungs-
Kosten nach Verfluh von zwei Iahren sich ganzlich bezahlt
gemacht hat, und noch ein Uberschuh bleibt.
Verechnung
von viererley Gattungen Gasbeleuchtungen auf 2 Sahre
im Vurchschnitt taglich auf 4 Stunden Brennzeit angenommen:
1. m. 10 Lichtern 2. m. 20 Lichtern 3. m.30 Lichtern 4. m.40 lichtern
Koftenbetrag der Steinkohlen, den Wert der Coacks abgezogen fl. 117 fl. 234 fl. 351 fl. 468
k)iezu die Koften des Rpparates gerechnet fl. 240 fl. 375 fl. 500 fl. 630
Total-Rusgabe am Zchluffe des 2ten Zahres (die Leitungsrohren ungerechnet) Line ahnliche Beleuchtung mit Lalglickstern 8 per Pfund auf Zwep Iahre im Vurchschnitt tag- lich 4 Stunben Brennzeit Kommt auf fl. 357 fl. 487 fl. 609 fl. 974 fl. 851 fl.1461 fl.1098 fl.1948
Bleibt alfo am Schluh des zwey- ten Iahres ein Gewinn von . fl. 130 fl. 365 fl. 610 fl. 850
welche Summe mehr als doppelt hinreichend ist, die Aosten
der Leitungs-Rohren davon zu bestreiten.
Noch waren von jedem Lentner Stein-Kohlen circa
3 Pf. Theer in Anschlag zu bringen, welche sich aber mit
den Koften, so zur Reinigung des Gases verwendet werden
mussen, ausgleichen.
Bey vorliegender Berechnung ist angenommen, dah
die Bereitung des Gases in Zimmer-Gesen geschieht, mithin
die sich entwickelnde IDdrme benutzt, also fur Brenn-
material nicht gerechnet, und wobey in Vergleichung mit
Talglichtern (sobald sich der Apparat bezahlt gemacht Hat)
circa 300 pro Lt. gewonnen wird. Aber auch in eigenen
Desen ist die Lrsparung immer noch sehr groh. Bey gegen-
wartigem Holzpreis krann ich als bestimmt die Susicherung
geben, dah immerhin noch ein Gewinn von ca. 200 pro Lt.
stattfindet.
Vermoge der aus meinen Versuchen erhaltenen Resul-
tate bin ich in den Stand gesetzt, das bisher Gesagte zu
garantieren.
Nurnberg im Maymonat 1817.
Fast Hundert Iahre sind seit diesen bescheidenen Ver-
suchen ins Land gegangen. Dank mussen roir den Mannern
jollen, die schon damals die grohe Sukunft der Lrfindung
ahnend Geld und Seit opserten, um das Interesse ihrer
Seit einer Sache zuzuroenden, die im Lause des vergange-
nen Sahrhunderts ein machtiger Faktor des nationalen
Ivohlstandes geroorden ist. Vie geroaltigen Gasfabriken
der Kommunen versorgen die Stadte mit einer verschroen-
derischen Lichtfulle und mit einer billigen Krastquelle. Vie
Stadteverroaltungen haben in richtiger Lrkenntnis der
sozialen Bedeutung ihr Augenmerk aus Verbilligung des
Gaspreises gerichtet. Vie Kleineren Geroerbetreibenden
arbeiten uberaus rationel! mit dem Gasmotor, auch im
bescheidenen haushalte ift ein Gasofen, ein Gasherd eine
alltagliche Lrscheinung geroorden.
Fast ebenso roichtig als das Gas selbst sind uns die
Nebenprodukte — bel der Herstellung des Leuchtgases ge-
roonnen — mit dem Fortschritt der tvissenschaft geroorden.
Es sei an den machtigen Sroeig der chemischen Technik,
an die Teersarbenindustrie, erinnert. Sahllos sind die
Praparate, selen es Heilmittel, Antiseptika und Vesinfektions-
mittel, die aus Teerbestandteilen geroonnen roerden. Grohen
Aufschroung hat die huttentechnik durch Verwendung der
Koke geroonnen. Die Landroirtschast schatzt in dem an-
fallenden Ammoniak ein vorzugliches Dungemittel.
Sroar macht die Llektrizitat dem Steinkohlengas
unstreitig grohe Konkurrenz. Solange aber nicht eine be-
deutende Verbilligung des elektrischen Stromes moglich ist,
roird das Leuchtgas sein grohes Feld behaupten. Jn dieser Be-
ziehung roird das Steinkohlengas die Licht- und Krastquelle
des Kleinen Mannes sein und aus lange Seit Hinaus bleiben.
Stvste Tlusftdlungs=£otterie nurnberg 1900
Sold- und Segenstandsgeminne im IDert von MK. 350000.-
Crfter fiauptgeroinn MK. 100000.—
bares Seld oyne Bbzug.
.........Zwei Zichungen. =
ørste Zieyung vom 16. bis 18. Juni 1906.
3roeite
1. „ 6. Oktober 1906.
Der alleinige Dertrieb der Hose ift dem Dankyause Ferb. Schaser, Rurnberg, ubertragen.