ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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^1 UVÅ UVM^*UUU TKHNOLOaSCHE nilTEiLUNCEN DEJ BflyERI5CHEN CEWERBEMU5EU MS IN NURNBERd ^^ÅV^^Å VACLAV E^^v ^^^^^ 'ZPRREISV uX9. NBCL Die Technologischen Mitteilungen des Bayerischen Gewerbemuseums werden nach der Ausstellung als selbståndige Zeitung weiterbestehen. — Nachdruck ist nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet. Alle Sendungen, die diesen Teil der Ausstellungszeitung betreffen, bitten wir direkt an den Schriftleiter zu adressieren. Schriftleitung: Dr. Otto Edelmann, Oberingenieur am Bayerischen Qewerbemuseum in Nurnberg. Inhaltsangabe: Uber Holzverkohlung, von Professor Lassar-Cohn, Konigsberg i. Pr. — Zur Chemie des japanischen Lackes, von Dr. H Pudor. - Uber Olfarben- und Lackanstriche, die durch Schwefelwasserstoff nicht geschwårzt werden, von Ingenieur W. Q. Schramm, Oraz. — Die Erzeugnisse der Glas-, keramischen und Mauerstein-Industrie, von Patentanwalt Dr. Gustav Rauter in Charlottenburg. (Fortsetzung.) — Allerlei aus der Praxis. Uber Holzverkohlung. Von Professor Lassar-Cohn, Konigsberg i. Pr. Mit dem Ausdruck „dies ater" (schwarzer Tag) bezeichnen wir noch heute einen Unglucks- tag im AnschluB an die altromische Aus- drucksweise. Auch wissen wir, daB die Romer den Hauptraum ihres Hauses Atrium genannt haben. Fur unsere „gute Stube" sagten sie also „schwarzer Raum". Mit unserem Thema hangt das insofern zusammen, als der Name Atrium fur diesen Hauptwohnraum des Hauses noch aus einer Zeit stammt, die vor der Er- findung der Holzverkohlung liegt. Brennt nåmlich auf einem offenen Herde Holz, so wird die dadurch ver- anlaBte Rauchentwicklung bald alles im Raume schwarzen, wåhrend Holzkohlen diese uble Nebeneigenschaft nur in sehr geringem MaBe haben. Grund hierfur ist, daB aus den Holzkohlen alle leicht fluchtigen Bestandteile, die gerade beim Brennen den Rauch veranlassen, ausgetrieben sind. Zur Aus- treibung der fluchtigen Bestandteile muB das Holz stark erhitzt werden, ohne doch selbst verbrennen zu konnen. Dieses Erhitzen ist bis vor noch nicht hundert Jahren in den sogenannten Meilern ausgefuhrt worden. Iltre Einrichtung ist die - denn auch gegenwartig wird noch in kulturentlegenen Gegenden Holz auf diese Weise verkohlt —, daB Holz zu groBen halb- kugelformigen Haufen zusammengesetzt wird. Darauf wird der Haufen mit einer Lehmschicht bedeckt, in der sich nur wenige Locher befinden. Zundet man das Holz jetzt an, so wird nur wenig von ihm infolge der geringen Luftzufuhr brennen konnen. Die hier- durch erzeugte Hitze wird aber alles leicht fluchtige aus dem nicht ins Brennen geratenden Holze aus- treiben und dieses wird so in Holzkohle ubergehen. Der den ProzeB leitende Kobler hat also die nicht ganz leichte Aufgabe zu erfullen, daB, ohne zuviel Holz als Brennholz zu verbrauchen, der ubrige Teil des Meilers schlieBlich vbllig in Holzkohle verwandelt ist. Die aus dem Holz ausgetriebenen Bestandteile gingen groBten- teils in die Luft, ein Teil sammelte sich aber auch als Teer am Boden des Meilers. Aus 100 t Holz, das im Durchschnitt 40 °/o Kohlenstoff enthalt, gewinnt man so 22-28 % Holzkohle mit etwa 90 °/o Kohlenstoff. Holzkohle fand, abgesehen von schon erwahniem Heizzweck im offenen Herde, von immerher Ver- wendung namentlich in der Industrie der Metalle, weil sie eine weit intensivere Hitze als Holz gibt, da sie im gleichen Volumen weit mehr Kohlenstoff als dieses enthalt und von fluchtigen Bestandteilen frei ist. Man bringt daher mit ihrer Hilfe weit mehr Brennmaterial in den betreffen den Feuerraum und die entwickelte Hitze wird nicht zum Teil, wie beim Holz, zum Austreiben des Wassergehalts und der fluchtigen Teile verbraucht. Wenn Holz auch etwa 20 % Wasser enthalt tind rund 30 % Holzkohle im Meiler liefert, so gehen also hier doch an 50 °/o seines Qewichtes verloren; teils ver- brennen sie direkt, teils verfluchtigen sie sich. Daher kann man sich sagen, daB, wenn man den Lehm- beschlag des Meilers durch eine eiserne Hulle ersetzt und diese von auBen erhitzt, statt der Verkohlung im