Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

AMTLICHES :BWERiXHEN ^EMERBE ) ORGAN DERUNTER DEM PRO SE1NER RONIC L.HOHEITDE3 PRiNZREGENTEN IV ITPO IJDVONBA^ERN STEHENDEM JUBitaUMS-taNDES- KUNSraUSSTELLUNG NORNBERC TEGTOR ATE CLICHÉ: - ZERfitiss-a-C? NBG. Herausgegeben uon der Husstellungsleitung. Schriftleiter: Prof. Dr. Paul Johannes Rée, Bibliothekar und Sekretar des Bayerischen Gewerbemuseums in Murnberg. Telephon 5549. Druck und Verlag: Wilh. Tummels Buch- und Kunstdruckerei, Nurnberg, filleinige Inseraten-finnahme durch samtliche Bureaux der finnoncen-Expedition Rudolf Nosse. ^TtsMMXvt^r^-iu^ZD 15. Feti. 1906 ^E^ ^t^araT^rssa^x^rrs rM^MTS^LLLLr^M-L 0 Erscheint in 42 Mummern: Von Mai bis Dezember 1905 monat- IIich einmal, von Januar bis April 1906 monaflich zweimal und R von Mai bis Oktober 1906 wochentlich einmal Hurnberg vor 100 Jahren. Don Kreisarctjioar Dr. 6. Sdjrotter, Hurnberg. 111. Das badrikrubsen. en Beburfnissen der handwerker und Kunstler verdankte das Fabrikroesen in und um Nurnberg seine Lnt- stehung und Lntwicklung. Diese maren fruher gezwungen, viele Fabrikate, die sie fur ihre geroerblidjen und Kilnstlerischen Zwerbe benotigten, aus dem Nuslande zu beziehen. Durch die Begrunbung von Fabrikbetrieben Konnten sie das, roas sie brauchten, zweck- mahiger, desser und wohlfeiler am ©rte haben. Tausende von Gerverbetreibenden und KunsIlern vermochten erst ba- durch ihren Nrbeiten einen hohen Grad der Dollendung zu geben und sie zugleich so billig zu liefern, bah sie jede frembe Konkurrenz aushalten unb mitunter sogar aus bem $elbe schlagen konnten. Die Nurnberger Fabriken beschrankten (id) zumeist barauf, Nohstoffe bis zu einem geroissen Grabe ber Der- wenbbarkeit zu verebeln. Dabei erfreuten sie sich geringer staatlicher Vergunstigungen, bestanben fast ansschliehlich nur aus Nechnung bes Inhabers unb gewahrten ihren Nrbeitern gewohnlich Unterhalt in 3eiten ber Nrbeitslosigkeit unb im Alter. Die grohte Bebeutung besah bie NlessingsabriKa- tion, mit welcher sich brei Betriebe befahten. Vie Besitzer derselben roaren Carl Forster unter ber Firma Hieronymus Pius Volkamer seel. Wittib unb Forster, von Hoermann von unb zu Guttenberg, Iohann Georg Wilhelm Gunther unb Relikten. In biesen brei Anlagen roard Kupfer und „Gallmey" zu Messing verarbeitet unb aus biesem alle Sorten von Messing unb Vombak, Messingbraht, Blættbraht, Kupfer- unb Vombakbraht, aud] bas sog. Rausch- ober Lohngolb verfertigt. 1535 ist bie erste berartige Zabrik- anlage errichtet roorben, bis 1552 roaren es bereits brei fln- lagen. Den Fabrikeigentumern rourbe anferlegt, ihre flrbeiter auf eigene Kosten lernen zu lassen, 'sie auf Lebenszeit zu ernahren, selbst roenn sie unglurklich, alt ober krank roerben; ihnen freie Wohnung zu geben; im Falle bah sie benselben roegen emes zu grohen Vorrats an Zabrikaten unb bel geringem flbsatze Keine flrbeit geben Konnen ober roenn sie sonst feiern mussen, jebem taglich 20 Kr. zu bezahlen; enblich bah bie Fabrikbesitzer Kein Missing an anbere ©rte schicken jollen, bevor nicht bie Nurnberger ihren Bebarf gebeckt hatten. Dagegen besahen bie Fabrikbesitzer folgenbe