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Herausgegeben uon der flusstellungsleitung.
Schrihleiter: Proi. Dr. Paul Johannes Rée, Bibliothekar und Sekretår des Bayerischen Qewerbemuseums in Nurnberg. Telephon 5549.
Druck und Verlag: Wilh. Tummels Buch- und Kunstdruckerei, Nurnberg.
filleinige Inseraten-finnahme durch samtliche Bureaux der finnoncen-Expedition Rudolf Mosse.
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=Erscheint in 42 Nummern: Von Mai bis Dezember 1905 monat-
s lich einmal, von Januar bis Fipril 1906 monatlich zweimal und
;von Mai bis Oktober 1906 wochentlich einmal.
3Bezugspreis fur die 42 Nummern 8 Mk., Einzelnummern 30 Pfg.
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1. Mtirz 1906 I
Hurnberger Kunftanftalten
um die Mitte des XIX. Jabrhunberts.
Von Rudolf Seitzler.
er gewaltige Aufschroung, welchen
seit der Erundung des neuen
Neiches die ganze deutsche In-
dustrie genommen hat, veranderte
auch, von Grund aus umgestaltend,
Bestand, Betrieb und Produktion
der Nurnberger Kunstanstalten.
Doch waren immerhin vor dreitzig
bis vierzig Iahren die Nnsange
hiezu schon gemacht; bemuhte man
sich namentlich in dem Heute so
hoch entwickelten und durch das
Ubereinanderlegen der drei Grund-
farben rot, gelb und blau so vereinsachten Sarbendruck,
damals auch in Hiesiger Stabt schon Fortschritte zu erzielen,
noch etwa zwanzig bis dreitzig Iahre zuruck, gegen die
Mitte also des letzten Iahrhunderts (es sind insbesondere
die vierziger Iahre gemeint), zeigt sich aus dem Gebiete
der Kunstanstalten ein ganz anderes Bild, welches fur den
Leser der Kusstellungszeitung nicht ohne Interesse sein
durste. Vor allem mutz hiebei die Vurftigkeit der Verviel-
saltigungsmittel damaliger Seit stir den Kunstgemerblichen
Bilderbedars in Betracht gezogen werden. Der Farben-
druck war uberhaupt noch Kaum bekannt und steckte, roo
er sich schuchtern zu regen begann, noch lange Iahre in
den Kinderschuhen der ersten Versuche. Den Holzschnitt
Hatte man eben erst begonnen, aus dem Dornroschenschlase
zu neuem Leben zu erroecken, roozu Gubitz in Berlin durch
seine Volkskalender in ziemlich naiven Versuchen den ersten
Nnstotz gegeben hatte. So beschrankte sich denn damals
in Nurnberg das Neproduktionsversahren der Auch.anstalten
zunachst aus den Kupfer«, beziehungsroeise Stahlstich, roelch
letzteren jene Tage Hoher einschatzten, namentlich in der
glatten englischen Manier, und dehnte sich noch allensalls
aus die schroarze Lithographie aus, roelche zroar in Munchen
Kunstlerische Leistungen auszuroeisen hatte, in Nurnberg je-
doch sich nicht uber den Bilderbogen erhob. Wir roerden
roeiter unten Nnlatz haben, aus letztere zuruckzukommen, und
beginnen mit den beiden ersten hiesigen, damals roeit be-
Kannten Nnstalten von Peter Karl Geitzler und Karl Mayer.