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Bayerikhe 9ubildums-handes-Hus[fenung 1906
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Geihler, der Dater des Derfafsers dieser Klejnen Ab-
Handlung, war in jungen Iahren durch Lampe von Leipzig
hieher berufen worden, welcher in ihm den Mann erkannte,
der leicht und geschickt zu entwerfen verstand, wie er einen
solchen fur seine Unternehmungen eden brauchte. Nach
einigen Iahren machte er sich selbstandig und grundete
zunachst ein Atelier fur Zeichnungen und Kupferftidje, in
welchem er junge Leute, je nach ihren Anlagen, zu Zeichnern
und Kupferstechern Heranbildete, trat in Beziehungen zum
deutschen Derlagsbuchhandel, und bald wurden seine Ar=
beiten so beliebt, datz neben unzahligen Bilderbuchern in
druck beabsichtigt, so ubernahm in Haufigen Fallen die
Ausfuhrung des Stiches sein Freund Karl Mager, dessen
Anstalt nachher einer naheren Betrachtung unterzogen
werden soli. Bei der Ausfuhrung sogenannter englischer
Stahistiche im eigenen Geschaft rourde die Liniiermaschine
stark in Anspruch genommen, welche mitteis eines Kleinen
Diamanten in die grundierte Platte ganz enge Parallel-
linien ritzte, die nach der Atzung einen glatten Ton er-
zeugten. Die Anstalt ubernahm bald die Herstellung ganzer
Auflagen, welche bei Mager gedruckt wurden und dann,
wo Kolorit benotigt war, was die grohe Mehrzahl der
2. Sfaceimcnn dicm. Durnterg.
Der dovhenstein. Burgruine in der Amgebuug Nurnbergs.
Zeichnung von Sriebrict) Sroft jr., Nurnberg.
Dentschland haum eine Klassikerausgabe, ein populares
Geschichtswerk, Almanach oder Trbauungsbuch erschien,
das nicht aus feinern Atelier oder von seiner hånd stammende
Beigaben enthalten hatte. Das Tntstehungsversahren der
Zeichnungen war dabei das solgende: Geitzler entwarf aus
dunnem Papier eine fluchtige Lkizze, gab diese einem seiner
Zchuler, welcher sie auf Karton pauste und den Kontur
scharf aussuhrte. Zum Meister zuruckgekehrt, wurde das
Bildchen fein ausgetuscht, oder, wo es sich um farbige
Tafeln handelte, mit Aguarellsarben Koloriert. Die Zeichnung
wanderte nun in die hand des Kupferstechers, im eigenen
Atelier meift dann, wenn es sich um Bilderbuchtafeln mit
leichter, fur das Kolorit berechneter Aussuhrung Handellen
war jedoch ein im 5tich vollstandig auszusuhrender Bchwarz-
Zalle bedeutete, in einen andern Zweig des Geitzlerschen
Geschaftes, die Illuminieranstalt, zuruckwanderte. Dieselbe
bewaltigte auherdem eine grotze Menge von autzen Kom-
mender Auftrage und es wurde diese Tatigkeit viele Iahre
hindurch ausschliehlich von Arbeitsmadchen ausgeubt. Das
Haufig vorkommende Derlangen nach feinerem Kolorit
fuhrte zur Anfugung einer Mannerabteilung, welche ge-
lernte Illuministen beschaftigte. Beide Abteilungen standen
je unter einem Dorsteher und einer Dorsteherin. Das Hånd-
Kolorit wurde spater fast ganz durch Schablonenarbeit ver-
drangt, wodurch sich eine billigere herstellung ermoglichte.
Bei dem Massenverbrauch von Ivasserfarben ergab es sich
von selbst, deren Fabrikation in die eigene hand zu nehmen.
Bald uber die Grenzen des eigenen Bedarss erweitert,