ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Telte 282 Bayerikhe Subildums - Landes - HusffeHung 1906 fir. 13 am sichersten erkennen kann, ob die Schnitte richtig gemacht worden waren. Die Dicke der Politurschichte auf Holzern labt sich annåhernd aus dem Verbrauch an Politur fur eine bestimmte Flåche berechnen, wobei man allerdings die Mengen, die im Ballen bleiben und zur Porenausfullung dienen oder vielleicht an den Kanten verloren gehen, als unbekannte Oroben nicht in Rechnung setzen kann. Die Praxis ergibt einen Verbrauch von etwa 20 gr Schellack fur den Quadratmeter, was ungefåhr 23 ccm Schellack oder einer Dicke der Politurschichte von 0,023 mm entsprechen wurde. Es ist einigermaben uberraschend, dab aus unseren bei den einzelnen Brettchen mit angegebenen Messungen der Dicke der sie bedeckenden Politurschichten hervorgeht, dab die Schellackverluste recht geringe sind. Wir fanden die Politurschichten von 0,01 bis 0,02 mm dick, also eine mittlere Dicke von 0,015 mm, woraus sich ein Schellack- verlust von etwa nur 33 °/o ergibt. Auffallend ist es auch, dab Politurdecken, die von den verschiedensten Hånden hergestellt worden waren, fast die gleiche Dicke aufweisen. Die Entwickelung der Seifensiederei zur chemischen Industrie. Von Dr. F. Goldschmidt, Breslau. (Fortsetzung.) Die Notwendigkeit einer eigentlichen Verseifung durch ein Oxyd wird dadurch umgangen; der gespannte Wasserdampf fur sich bewirkt schon eine Zerlegung des Fettes, indem das Fett- molekul die Elemente des Wassers aufnimmt und in Fettsåure und Qlyzerin zerfållt. Die Spaltung der Fette im Autoklaven ist ein Prozeb, der sich seinem Wesen nach nur fur grobere Betriebe eignet, welche uber geeignete Dampfkesselanlagen verfugen. Man hat sich daher, nachdem das Fortbestehen kleiner und mittlerer Betriebe in der Seifenindustrie noch auf lange Zeit gesichert erscheint, bestrebt, auch diesen den Vorteil der Glyzeringewinnung zugånglich zu machen. Ein darauf abzielendes Verfahren, welches sich meines Wissens in Deutschland wenig eingefuhrt hat, aber in Amerika vielfach in Benutzung sein soll, ist das des Amerikaners Twitchell. Wie wir gesehen haben, geht beim Autoklavenverfahren die chemische Wirkung lediglich vom gespannten Wasserdampf aus. Der Zu- satz eines Oxydes, wie Kalk, Magnesia, hat nur den Zweck, das Fett durch feine Verteilung in eine fur die Einwirkung des Wasserdampfes gunstige Form zu bringen. Diese Einwirkung selbst erfolgt erst bei hbheren Drucken, resp. Temperaturen, in dem ge- wunschten Mabe. Twitchell umgeht die Notwendigkeit der Anwendung hoheren Druckes, indem er die Ge- schwindigkeit der Spaltung durch den Wasserdampf durch Zusatz einer Kontaktsubstanz steigert. Unter dieser Bezeichnung versteht man einen Stoff, der, olme selbst beim Verlaufe der chemischen Reaktion, welche er durch seine Anwesenheit beeinflubt, veråndert zu werden, doch durch sein blobes Vorhandensein die Geschwindigkeit dieser Reaktion steigert. Die von Twitchell benutzte Kontaktsubstanz soll eine aromatische Sulfofettsåure sein, welche offenbar emulgierend und zu- gleich die Hydrolyse, d. h. den Zerfall des Fettmolekuls durch Wasseraufnahme, in der Weise begunstigend wirkt, wie etwa die Schwefelsåure die Verwandlung des Rohrzuckers in Invertzucker bei der Zuckerinver- tierung herbeifuhrt. Man arbeitet bei diesem Verfahren ohne Anwendung von Druck. Angeblich soll die Kontaktsubstanz von ungunstiger Wirkung auf die Farbe der erhaltenen Fettsåuren sein, und aus diesem Grunde hat sich das Verfahren bei uns nicht eingeburgert. Das jungste Fettspaltungsverfahren wurde im Jahre 1902 von Connstein gemeinsam mit Hoyer und Warten- berg angegeben. Es beruht auf biochemischer Grund- lage und benutzt die Eigenschaft eines im Rizinussamen enthaltenen Fermentes, in saurer Losung die Fette zu spalten, zur technischen Fettsåure- und Glyzerin- gewinnung. Die Fermente, oder wie man sie auch nennt, die Enzyme, sind Stoffe, welche die pflanzlichen und die tierischen Organismen erzeugen, um durch Kontaktwirkung die komplizierten chemischen Reak- tionen ihres Stoffwechsels bei normalen Temperaturen zu ermdglichen. Diese von der Natur selbst gelieferten Kontaktsubstanzen haben nåmlich die Eigenschaft, ge- wisse physiologisch wichtige Reaktionen bei Tempera- turen von 20 bis 40° C., also innerhalb des fur die Existenz lebendiger Substanz gunstigen Temperatur- gebietes, zum hinreichend raschen Ablauf zu bringen, wåhrend der Chemiker im Laboratorium nur durch Anwendung hober Temperaturen, starker Såuren oder Alkalien, kurzum nur durch Mittel, welche die Existenz der lebenden Substanz in Frage stellen, das Zustandekommen dieser Reaktionen bewirken kann. Fermentative Prozesse gehen daher ohne wesentliche Wårmezufuhr, also auch ohne Dampfverbrauch, vor sich, und sind somit auch in solchen Betrieben durchfuhrbar, welche nicht uber Dampfanlagen verfugen. Das Verfahren der fermen- tativen Fettspaltung scheint also wohl geeignet, auch kleineren Betrieben die Moglichkeit der direkten Gly- zeringewinnung und der Fettsåureverarbeitung zu ge- wåhren. In sejner ursprunglichen und einfachsten Form