ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
Hr. 15 BayeriFche 3ubHaums- Landes-Husltellung 1900 Seite 327 zu zahlreichen Versuchen Veranlassung gegeben, aus denen wichtige Schlusse gezogen werden konnten. Die Hauptfrage ist hier die, wie groB die Menge des vorhandenen Abwassers, und wie groB diejenige des Wasserlaufes ist, in den das Abwasser einflieBt. Ist kein Wasserlauf vorhanden, und die Menge des Abwassers nur gering, so låBt man es ofters im Boden versickern. Im Falle dann der Boden undurchlåssige Unterschichten aufweist, kbnnen leicht Ansammlungen schådlicher Wåsser uber diesen erfolgen. Ein interessanter Fall der Art wurde vor einigen Jahren bekannt. In einer Fabrik lieB man das aus Dampfkesseln abgeblasene Wasser, das einen starken Gehalt an verschiedenen Salzen aufweist, in den Boden versickern. Es sammelte sich dort an, und die Salze zerfraBen in kurzer Zeit eine aus Beton hergestellte, dort befindliche Kanalisationsleitung, so daB diese auf eine Lange von mehreren hundert Metern erneuert werden muBte. Der umgekehrte Fall, daB nåmlich die Menge des Wassers unbeschrånkt groB ist, kommt nur in besonderen Ausnahmefållen in Betracht, wenn gerade die betreffenden Anlagen sich am Meere befinden. Im allgemeinen wird man es mit Bachen oder Flussen zu tun haben, deren Wassermenge stetig wechselt. Man muB in diesem Falle bel der Berechnung die Wassermenge des Niedrigwassers zugrunde legen, um durchaus sicher zu gehen. Ebenso muB man die Abwasser nicht naeh der durchschnittlichen Tagesmenge, sondern so berechnen, daB die Menge in Betracht gezogen wird, die in den Stunden abflieBt, in denen der Betrieb am starksten ist. (SchluB folgt.) Changierende Farben auf Holz. Von Wilh. Zimmermann, Chemiker und Lehrer an nter changierenden Farben versteht man im allgemeinen solche farbige Effekte, welchen kein ganz bestimmter Farbenton eigen ist, die vielmehr je nach der Richtung, in welcher man die mit changierenden Farben gefårbten Flåchen betrachtet, respektive je nach der Richtung des auf diese Flåchen auffallenden und von diesen reflektierten Lichtes, stets einen anderen farbigen Eindruck auf das Auge des Beschauers hervorrufen. Die vom Verfasser ausgefuhrten zahlreichen Versuche ergaben, dab es mbglich ist, auf Holzflåchen farbige Effekte mit mehr oder weniger ausgesprochenen changierenden Wirkungen zu erzielen, wenn man sich zum Beizen derselben einer Mischung eines sehr lebhaften Gelbs und eines lebhaften Violetts bedient Diese durch Mischung eines lebhaften gelben und violetten Farbstoffes erzielbare, eigenartige, farbige Wirkung ist in der Weise zu erklåren, daB bel dieser Mischung kein eigentliches Verschmelzen dieser extrem nuancierenden Farbstoffe stattfindet, daB vielmehr leder der beiden Farbstoffe, seine ihm eigentumliche, charakte- ristische Nuance auch noch nach dem Vermischen und Auftragen auf die Holzflåche bis zu einem gewissen Grade beibehålt. Je nach der Richtung, nach welcher man die mit derartigen Mischungen von Gelb und Violett gebeizten Flåchen betrachtet, kommt dann das einemal mehr die violette, das anderemal mehr die gelbe Komponente der Mischung zur Wirkung, weshalb der Gesamteindruck der Farbe stets wechselt. Die Farbe ist stets unruhig, flimmernd. Am starksten tritt die erwåhnte changierende Wirkung dann in die Erscheinung, wenn die Mischung ungefåhr aus gleichen Teilen Gelb und Violett zusammengesetzt ist. Je mehr dagegen bei einer Mischung der violette Farbstoff vorherrscht und der gelbe Farbstoff abnimmt oder umgekehrt der gelbe Farbstoff vorherrscht und der violette abnimmt, desto schwåcher ist der Changeanteffekt. Der Changeanteffekt ist ferner um so stårker, je glånzender und glatter (ebener) die gebeizte Flåche ist, da durch eine glanzende und ebene Flåche die auf dieselbe auffallenden Licht- strahlen weniger zerstreut und mehr in ihrer Gesamtheit zur Reflektion gelangen. Eine glanzende Holzfaser wird daher ebenfalls den Changeant- effekt begunstigen. Derselbe wird daher auf Ahornholz stårker zum Ausdruck kommen als auf Erlenholz etc. Niemals aber wird der changierende Effekt auf Holz in einem so starken Grade zur Wirkung kommen, wie wir dies bei den aus der eminent glånzenden Seidenfaser hergestellten, textilen Ge- weben an Changeantfarben zu beobachten gewohnt sind. der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Barmen. Aber auch dann, wenn infolge mangels eines naturlichen Glanzes der gebeizten Holzflåchen die changierende Wirkung nur schwach zur Geltung kommt, wird eine derartige Farbstoffkombi- nation stets durch einen eigenartig gedåmpften und unbestimmten Ton charakterisiert bleiben. Obwohl fur diese changierenden Farben die verschiedenartigsten, lebhaften gelben und violetten Teerfarbstoffe angewandt werden kbnnen, so habe ich zur Her- stellung derselben doch nur die Farbstoffe Tartrazin und Azin- violett wasserlbslich gewåhlt, weil sich diese bei meinen Be- lichtungsversuchen als die 1ichtechtesten unter den zum Holzbeizen brauchbaren gelben und violetten Teerfarben erwiesen haben. Da durch Kombination von Gelb und Violett allein nur eine beschrånkte Anzahl verschiedenartiger Farbentbne zu erzielen ist, so wurde fur diesen Zweck noch das Azinblau wasserlbslich hinzugezogen, ein Farbstoff, der mit obigen Farbstoffen zwar nur sehr schwache changierende Wirkungen hervorbringt, aber in geringen Mengen zugesetzt, den Effekt nicht geiåhrdet und sich auBerdem durch sehr hohe Lichtechtheit auszeichnet. Alle durch Kombination dieser drei Farbstoffe erzielten Farbentbne be itzen die Eigentumlichkeit, sich bei kunstlicher Beleuchtung, insbesondere bei Beleuchtung mit elektrischem Gluhlicht, zu veråndern, da das Azinviolett mit allen ubrigen violetten Teerfarbenstoffen die Eigen- schaft gemeinsam hat, bei kunstlichem Licht entsprehend seinem UberschuB an gelben Lichtstrahlen stets roter zu erscheinen, als bei Tageslicht. Im Nachstehenden fuhre ich eine Anzahl Rezepte an, nach welchen brauchbare Changeanteffekte auf Holz erzielt werden, bin jedoch auBerstande, die nach den einzelnen Rezepten erreichten Farbentbne so zu charakterisieren, daB der Leser, ohne dieselben zu sehen, eine richtige Vorstellung gewinnen kbnnte. Diese Farben- tbne sind eben nicht definierbar. Deshalb unterlasse ich die nåhere Kennzeichnung der Farbentbne ganz und muB es den Interessenten uberlassen, sich an der Hand der gegebenen Rezepte selbst die Beizungen herzustellen und die erzielten Wirkungen zu beurteilen. Zur leichten und schnellen Herstellung der hierfur erforder- lichen Beizlbsungen bedient man sich zweckmåBig der Stamm- Ibsungen der drei Farbstoffe Tartrazin, Azinviolett und Azinblau, indeni man von jedem Farbstoff 50 Gramm in 1 Liter kochend- heiBem, mbglichst kalkfreiem Wasser (z. B. vorher långere Zeit gekochtes Wasser) auflbst und die Lbsung durch einen Baum- wollappen gieBt. Die so hergestellten Stammlbsungen kann man entweder direkt verwenden oder fur spåteren Gebrauch in Flaschen oder Tonkrugen aufbewahren.