ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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5 eite 326 Bayerlfche Subilflums-bandes-Hustfellung 1906 Ilr. 15 Einer der wichtigsten Teile des Verfahrens ist, den im Verhåltnis zur GroBe des Qegenstandes geeignetsten Strom zu bestimmen oder zu wåhlen. Hierzu sei be- merkt, daB man in der Badflussigkeit keine einzige Qasblase vorfinden darf, widrigenfalls ein unbefriedi- gendes Resultat erzielt wird. Hat der Galvaniseur viele Uberzuge herzustellen, so ist es durchaus notwendig, ein Volt- und Amperemeter zur Geststellung resp. Uber- wachung des Stromes zu verwenden. Selbstverståndlich wird der Anfånger mit Schwierigkeiten zu kåmpfen haben, und praktische, mit groBter Sorgfalt vorge- nommene Versuche sind unbedingt zum Gelingen er- forderlich, denn das Qalvanisieren von Aluminium ist nicht leicht. Ubrigens ist schon deshalb ein schnelles Arbeiten notwendig, well anderenfalls die Oberflåche des Metalles der Gefahr, angegriffen zu werden, aus- gesetzt ist. So muB man das Eintauchen in Pottasche- losung genau uberwachen, da durch zu langes Ein- tauchen der zu behandelnde Gegenstand zu sehr mattiert aussehen wurde. Im allgemeinen muB daher ein Arbeitsstuck, wie bereits angedeutet, ohne Unterbrechung schnell hintereinander bearbeitet werden. Es ist auch der Gegenstand genau so wie beschrieben zu reinigen. Es ist zu hoffen, daB das Verfahren in der Praxis tatsåchlich sich bewahrt. Allerdings bleibt noch fest- zustellen, ob bei langerer Aufbewahrung derartig be- handelte Aluminiumgegenstande nicht durch Verån- derung des Orundmetalls zum Abblåttern gebracht werden. In gunstigem Falle ware damit die Aufgabe □ betreffs Herstellung galvanischer Uberzuge auf Alumi- nium uberhaupt als gelbst zu betrachten. Um andere Metalluberzuge herzustellen, brauchte man nur das Aluminium mit einem sehr dunnen Kupferuberzug zu versehen, um dann auf diesem z. B. eine Versilberung, Vernickelung etc. vorzunehmen. Von diesem Gedanken ist auch bereits die Aluminium-Gesellschaft in Neuhausen ausgegangen, indem sie zwecks Herstellung eines gal- vanischen Uberzuges auf Aluminium zunachst unter Benutzung einer Losung von salpetersaurem Kupfer einen dunnen Kupferniederschlag erzeugt. Dieser Kupfer- niederschlag war aber ungenugend, weil bei der darauf- folgenden Versilberung, Vernickelung etc. der Nieder- schlag sich abhob. Das beste bisher bekan nte Verfahren war das von Prof. Neesen. Dasselbe besteht nach Dr. Langbein darin, daB die entfetteten Aluminiumwaren zuerst in eine Atznatronlauge getaucht werden, bis aufsteigende Gasblasen die Einwirkung der Lauge auf das Metall erkennen lassen. Dann werden die Gegenstande, ohne sie zu spulen, in eine Losung von 5 g Quecksilber- chlorid auf 1 1 Wasser wenige Minuten eingetaucht, gespult, nochmals in Åznatronlauge gebracht, und, ohne sie abzuspulen, ins Silberbad eingehangt. Der nach diesem Verfahren erzielte Silberniederschlag haftet sehr fest, laBt sich kratzen und mit dem Polierstabe polieren; er kann direkt vergoldet, vermessingt oder nach vor- heriger Verkupferung in cyankalischem Kupferbade stark vernickelt und poliert werden. J. P. Zur Abwasserfrage. Von Patenfanwalt Dr. Gustav Rauter in Charlottenburg. M ^on besonderer Wichtigkeit fur eine groBe Reihe gewerblicher Betriebe ist die Erage nach der JL. Beseitigung oder Unschådlichmachung der Ab- wasser, die oft in groben Mengen erhalten werden und vielfach stark mit gelbsten oder aufgeschwemmten Stoffen der verschiedensten Art beladen sind. Diese Abwasser konnen in gewissen Fallen schon durch ihren Geruch sich unangenehm bemerkbar machen, was allerdings in erster Linie nicht fur gewerbliche, sondern vielmehr fur stadtische Abwasser zutrifft. Wir wollen hierbei unter der Bezeichnung gewerbliche Abwasser alle diejenigen Abwasser zusammenfassen, die sich irgendwie als Abfall- erzeugnisse gewerblicher oder industrieller Betriebe der verschiedensten Art darstellen, wahrend wir als stadtische Abwasser diejenigen bezeichnen wollen, die in irgend einer Form aus menschlichen Wohnungen u. s. w. beseitigt werden. Die Frage, wie die letzteren zu reinigen sind, bildet einen Gegenstand fur sich, auf den wir hier nicht nåher einzugehen brauchen. Da diese Abwasser in ihrer durchschnittlichen Zusammensetzung sich sehr gleichen, und da gerade fur ihre Beseitigung besonders viele Verfahren eingehend ausgearbeitet worden sind, so ist es hier dem einzelnen um so mehr erspart, eigene Versuche anstellen zu mussen, als diese Abwasser zu beseitigen im allgemeinen aussehlieBlich eine Aufgabe derstådtischen Verwaltungen bildet. Dagegen sind die gewerblichen Abwasser, je nach den Umstånden in ihrer Zusammensetzung åuBerst ver- schieden, und jeder einzelne Gewerbetreibende sieht sich vor die Aufgabe gestellt, diese in eine Form zu bringen, in der sie, ohne Schaden anzurichten, den bffentlichen FluBlåufen zugefuhrt werden konnen. Da ferner auch die Ansichten daruber sehr geteilt sind, wann die Reinigung dieser Abwasser genugend fortgeschritten ist, und da es im einzelnen sich oftmals um die sehr wichtige Frage handelt, ob die der Industrie durch die geforderte Reinigung aufgelegten Lasten nicht etwa erheblich groBer sind, als die den anderweitigen Wasser- benutzern durch die Reinigung gebotenen Vorteile, so sind Streitigkeiten zwischen den verschiedenen hier in Betracht kommenden Kreisen niemals zu vermeiden. Andererseits haben diese Streitigkeiten auch wiederum