ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Hr. 16 Bayeniche Subll^ums«handes«Huskellung 1900 Seife 340 wasser dienen und demnach sehr gut gereinigt sein. FluBwasser sollte im allgemeinen wenigstens noch zum Baden benutzt werden konnen. Beide Arten sollen ferner noch zur Fischzucht tauglich bleiben. Von gewerblichen Anlagen, die ihr Wasser aus den betreffenden Flussen u.s. w. entnehmen, werden je nachdem ganz verschiedene Anspruche gestellt werden. Bei manchen Betrieben kommt es auf die Reinheit des Wassers wenig an, wahrend andere auBerst empfindlich sind. So z. B. erfordern Farbereien und Waschereien ein sehr reines, kalk- und eisenfreies Wasser, wahrend umgekehrt das von ihnen ausgehende Abwåsser vollstandig verunreinigt ist. Ein gutes Beispiel hiefur ist der Zustand der Wupper oberhalb und unterhalb der Stådte Elberfeld und Barmen. Hier haben alle anderen Rucksichten den Bedurfnissen der dort vorhandenen groBen Industrie weichen mussen, sodaB die Wupper hier in ein schwarzes, tintenartig aussehendes Wasser verwandelt wird, dessen Bestandteile erst nach der Einmundung in den Rhein von diesem so stark verdunnt werden, daB sie ihre Schadlichkeit verlieren. Zum SchluB sei bemerkt, daB es nicht nur sehr schwierig ist, in jedem einzelnen Fall den fur den betreffenden Betrieb und die sonstigen Verhåltnisse am meisten geeigneten und die wenigsten Kosten ver- ursachenden Weg der Abwasserreinigung ausfindig zu machen, sondern daB es noch viel schwieriger ist, gegebenenfalls festzustellen, ob und inwiefern durch die betreffenden Abwåsser wirklich ein Schaden entstanden ist. Hier sind zahlreiche Prozesse gefuhrt worden und noch im Gange; wie ubheh sind auch hier die Ansichten der befragten Sachverstandigen oft auBerordentlich auseinander gegangen. Es ist zu berucksichtigen, daB ein endgultiges Urteil niemals abgegeben werden kann, ohne daB nicht nur die Verhåltnisse, die vor Anlage des betreffenden Betriebes bestanden haben,aufs genaueste gepruft werden, sondern daB es auch nbtig ist, die aus den Betrieben selbst abflieBenden Wasser eine långere Zeit hindurch zu beobachten, und zwar moglichst in den verschiedenen Tages- und Jahreszeiten. Aus al1 den so gewonnenen Zahlen und Tatsachen darf dann aber keineswegs mechanisch das arithmetische Mittel ge- nommen werden, obschon dieser Fehler vielfach gemacht wird. Die Schadigungen, die ein Abwåsser austibt, werden namlich sehr oft nicht auf die durchschnittliche Menge an gelosten Stoffen zuruckzufuhren sein; vielfach bewegen sich diese innerhalb unschådlicher Grenzen, wahrend gelegentlich vorkommende erhebliche Uber- schreitungen dieser Grenzen den Schaden herbeigefuhrt haben. Uberdies arbeiten Fabriken, die eine Uberwachung furchten, in dieser Hinsicht manchmal so, daB sie die stårksten Mengen an schådlichen Stoffen nicht am Tage, sondern in der Nacht ins Freie lassen. Abwåsser mit einem starken Qehalt an loslichen Salzen den Flussen zugefuhrt, so wirken diese schon dadurch schadlich, daB ein stårkerer Salzgehalt den Fischen unzutråglich ist, auch fur manche Zwecke der gewerblichen Verwendung des Wassers ein Hindernis hildet. Hierunter haben namentlich die Fabriken zu leiden, die Kali ver- arbeiten. Bei diesen fallen groBe Mengen von Chlor- magnesium ab, die in der Industrie nicht benutzt werden konnen und deshalb in den Abwåssern mit fortgelassen werden mussen. Bei Untersuchungen bezuglich der Abwåsser dieser Fabriken hat es sich uberdies gezeigt, daB eine Mischung des Abwassers und des flieBenden Wassers vielfach nur langsam stattfindet. So stellte es sich heraus, daB dort, wo die Elbe groBere Mengen solehen salzhaltigen Wassers aufnimmt, noeh mehrere Kilometer weit das linke Elbufer salzhaltigeres Wasser zeigte, als das rechte. Ist es wunschenswert, eine gute Vermischung der beiden Wasser bald eintreten zu lassen, so soll man das Abwåsser durch ein Rohr bis in die Mitte des betreffenden Wasserlaufes leiten. Eine besondere Rolle spielen in der Industrie die schwefelhaltigen Abwåsser, und zwar einmal diejenigen, die Schwefelkalzium und ahnliche Verbindungen ent- halten, und zweitens diejenigen, die schwefligsaure Salze aufweisen. Erstere entwickeln an der Luft Schwefel- wasserstoffgas, das sehr unangenehm riecht. Da sie auch uberdies fur den Tier- und Pflanzenwuchs sehr schadlich sind, so sind sie unbedingt vor dem Hinauslassen ins Freie vollstandig zu reinigen oder zu oxydieren. Schweflig- saure Salze sind hauptsåchlich in den Abwåssern der Sulfitzelluose-Fabriken enthalten. Diese Abwåsser zu reinigen ist noch nicht in befriedigender Weise gelungen, sodaB hier noch eine ungeldste Aufgabe vorliegt. In allen Fallen, wo geradezu giftige Stoffe in den Abwåssern enthalten sind, muB man naturlich auf deren vollståndige Beseitigung halten. So wenn es sich um Abwåsser handelt, die Schwermetallsalze (mit Ausnahme deran sich nichtgiftigen Eisensalze), Baryumverbindungen, Arsenverbindungen, Ammoniak u. s. w., enthalten. In solchen Fallen pflegen uberdies die Stoffe, um die es sich handelt, meist einen gewissen Wert zu besitzen, sodaB auch dieser Umstand schon einen AnlaB dazu bieten sotlte, nichts ins Freie gelangen zu lassen. Uberhaupt muB man sagen, daB das Bestreben nach einer moglichsten Reinigung der Abwåsser und Abgabe in vielen Fallen den Oewerbetreibenden schlieBlich gar keine Opfer auferlegt hat, sondern vielmehr fur sie die Veranlassung geworden ist, bisher verloren gegangene Stoffe vor- teilhaft auszunutzen. Der Grad, bis zu dem das Abwåsser gereinigt werden soll, ist im ubrigen sehr verschieden, je nach den Zwecken, zu denen das Wasser spater noch benutzt werden soll. Das Wasser von Bachen u. s. w. muB vielfach als Trink- ---—□