ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Hr. 17 Bayeritoe Subilaums«Landes»Husffellung 1906 Seite 363 Vie industrielle Cntroickelung Oberfrankens. Don fjanbelskammer=Sekretår H. Schmeufier, Bayreutb. er Regierungsbezirk Gberfranken ist infolge des vorwiegend gebirgigen und waldigen Tharakters und der rauhen Klimatischen Der- Haltnisse, neden dem Betriebe der Landwirt- schaft, mehr als andere lireise aus den Trwerb durch Industrie und Gewerbe angewiesen. Gberfranken besitzt 648 976 ha ertrag- sahigeBodenflache, davon tressen 407347 ha aus lirker- und Wiesenland und 241 629 ha aus Waldungen. Die Bervohner des lireises Haben von jeher den Derhaltnissen der Heimat- lichen Scholle sich anzupassen verstanden, -Fleih, flusbauer, Intelligenz und Genugsamkeit bilden die Haupt-Tharaktere der Gberfranken. Om Bamberger Gau dluht uppiger Flor des Garten- und Gemuse-Baues, in den Talern der Wiesent und der flisch gedeiht guter Aorner- und Futter-Bau, im Maintale Haben sich neben ertragreichem Feldbau die Bier- Industrie und bedeutende Handelsmuhlen heimisch gemacht, und viele sleitzige, geschickte Hande odliegen in der heimarbeit der Aordmacherei. In dem romantischen Fichtelgebirge wird das Urgestein zu Herr- lichen Denkmalern, zu Runst- und Bausteinen verarbeitet- die Landwirtschaft baut den beruhmten Fichtelgebirgshafer lind Flachs,-in den Gebirgsdorfern Klappern noch vereinzelt Hondwebstuhie und in grotzeren Grten sind mechanische Spinnereien und Webereien errichtet, in denen Hundert- lausende von Zpindeln schwirren und tausende von mechanischen Webstuhlen exakte flrbeit verrichten. Im Frankenwalde ertonen die Schlage der Holz- faller, gewandte kraftige Manner triften in den reihenden Flotzbachen das gewonnene, wertvolle Holz zu Tale, -in den verzweigten, einsamen Waldtalern, wo einst „Waffen- Hammer" standen, Klappern jetzt Sagemuhlen Tag und Racht, um das Nutzholz in Bretter und Latten zu zer- schneiden. Schiefertafeln und Holzwaren werden von fleihigen Hånden Hergestellt. Uberall, am Main, an der Regnitz, der Wiesent und der flisch, im Fichtelgebirg, im Frankenwald und in der frankischen Schweiz, zeugen industrielle flnlagen von der Tatkraft der Bewohner und von der (Energie, mit der sie in den sriedlichen Wettstreit der nationalen flrbeit unseres Vaterlandes eintreten. Die Textil-Industrie ist wohl die alteste in Gber- franken und spielt eine Hervorragende Rolle. Die Leinen- weberei wurde als hausarbeit schon in graner Vorzeit von Frauen und Mannern ausgeubt. Die ersten Weber- ansiedelungen im Fichtelgebirge wurden von den ein- gewanderten Sorben und Wenden gegrundet. Diese Tatig- Keit erstreckte sich naturlich nur auf die handweberei; die Grunder vieler jetzt bedeutender Tertil-Ttablissements haben als einfache handweber angefangen und allmahlich eine Hausindustrie herausgebildet, die tausenden von Familien Derdienst gewahrte. In gleicher Weise entwickelten sich die Farbereien und flppretur-flnstalten, - einfache Farbergehilfen ver- standen es, bedeutende (Etablissements ins Leben zu rufen. flllein in den letzten Iahrzehnten haben die mechanischen Webereien die handweberei nahezu ver- drangt, 'mit den mechanischen Webereien sind Zwirnereien, Bleichereien, Farbereien und flppretur-flnstalten in grotzerem Umfange entstanden. Die bedeutendste mechanische Buntweberei in Gber-