Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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nr. 17
Bayerifche ^ublldums-kandes ’Husnellung 1906
Seite 367
eine 15 cm lange Stange dient. Diese Stange tragt
oben einen Teller, der zur Aufnahme von Qewichten
bestimmt ist und unten ein horizontales Querstuck,
dessen Lange nach beiden Seiten, von der Stange aus
gemessen, je 7 cm betragt. Die Enden des Querstuckes
sind durchbohrt und in diese Bohrungen sind die oberen
Enden zweier vertikaler AletalIstangen von 12 cm Lange
eingeschraubt, auf deren untere Enden zwei glocken-
formige Porzellanisolatoren mit Doppelmånteln auf-
gesteckt sind. An die Kopfe dieser Isolatoren sind
Metallstucke festgeschraubt, deren Långsausdehnung in
der Verbindungslinie der beiden Isolatoren liegt und
deren innere, zwischen beiden Isolatoren liegende Enden
schneidenformig ausgebildet sind. Und zwar liegen
diese Schneiden horizontal und senkrecht zur Langs-
richtung der Metallstucke, haben
eine Lange gleich der Dicke der
Metallstucke, nåmlich 0,9 cm und
einen gegenseitigen Abstand von
0,8 cm. Die Prufplatte wird nun
auf die Marmorplatte unter die
Schneiden gelegt und diese wer-
den unter groBerem oder ge-
ringerem Druck mittels eines
auf den Teller aufgesetzten Qe-
wichtes auf die Prufplatte auf-
gepreBt. Verbindet man dann
die Schneiden mittels zweier auf
den Metallstucken sitzender
Klemmschrauben mit den beiden
Batteriepolen, so gibtnach Strom-
schluB der Ausschlag des Gal-
vanometers den Wert des Stro-
mes an, welcher auf einer
Oberflåche der Prufplatte von
der GroBe 0,9><0,8 qcm uber-
geht.
3. Apparat zur Vornahme von Wechselstrom-
proben an Isolatoren.
Eine fast ebenso groBe Rolle, wie die Bestimmung
des Isolationswiderstandes selbst spielt in der eleklro-
technischen Praxis die Ermittelung der Durchschlags-
festigkeit eines Nichtleiters gegen Wechselstromspan-
nungen, d. h. die Ermittlung derjenigen Spannung, bel
welcher der Isolator eben durchschlagen wird. DaB
man hiezu Wechselstrom und nicht Qleichstrom wahlt,
hat seinen Grund vornehmlich darin, daB der Wechsel-
strom infolge seiner Transformierbarkeit leicht die Mbg-
lichkeit gewåhrt, von einer niedrigen Primarspannung
aus auf beliebig hohe Sekundarspannungen zu kommen.
Die Durchschlagsprobe wird nun in folgender Weise
vorgenommen: Auf die primåre Seite eines Wechsel-
stromtransformators von nicht zu geringer Leistung
und mit moglichst groBem Ubersetzungsverhaltnisse
arbeitet eine Wechselstrommaschine, deren Erregung
yon Null bis zu ihrem Hochstwerte moglichst kon-
tinuierlich reguliert werden kann. An die sekundåren
Transformatorklemmen dagegen ist mittels der im nach-
stehenden beschriebenen Einspanuvorrichtung der zu
prdfende Isolator angeschlossen. Durch langsames
VergroBern der Erregung der Wechselstrommaschine
kann man dann die primåre und damit auch die
sekundåre Transformatorspannung soweit steigern, daB
diese zwischen der Einspanuvorrichtung durch den
Isolator hindurch uberschlagt. Die Durchschlagsspan-
nung wird entweder unmittelbar sekundar an einem
elektrostatischen Voltmeter abgelesen oder sie wird aus
der Spannung der Wechselstrommaschine im Augen-
blicke des Durchschlags durch Multiplikation mit dem
bekannten Ubersetzungsverhaltnisse des Transformators
erhalten.
Als Einspannvorrichtung dient
folgende in Abbildung 3 dar-
gestellte Anordnung. Auf einer
Marmorplatte von quadratischem
Querschnitte und 600 mm Seiten-
iange steht vor der Mitte zweier
gegenuberliegender Seiten je
eine runde 350 mm hohe
glaserne Hohlsåule von 35 mm
auBerem Durchmesser. Beide
Saulen haben EuBIager aus
Messing und tragen auf ihren
oberen Enden ahnlich geformte
Messingaufsatze. Auf diesen
ruhen wiederum zwei horizontale
metallene Fuhrungszylinder von
80 mm Lange und 27 mm
innerem Durchmesser, deren
gemeinsame Achse durch die
Mittellinien der beiden Saulen
geht. In jedem Fuhrungszylinder
laBt sich mittels Zahnstange und
Triebs ein Metallzylinder von 220 mm Lange ver-
schieben, der auf seiner inneren, d. h. dem anderen
Metallzylinder zugekehrten Deckflache eine auswechsel-
bare Metallspitze von 20 mm Lange, auf der au Beren
Deckflache dagegen eine Klemme zum AnschluB eines
sekundåren Transformatorpoles tragt. Die beiden ver-
schiebbaren Zylinder sind mit einer Millimeterteilung,
die Fuhrungszylinder mit einem Nonius versehen, so
daB die jeweilige Entfernung der beiden Spitzen stels
genau abgelesen werden kann. Die zu prufende Iso-
lierplatte wird nun in vertikaler Stellung zwischen
beide Spitzen gebracht und diese werden einander so-
weit genahert, daB sie die Platte beruhren. Ihre Ent-
fernung und mithin die Plattendicke an der unter-
suchten Stelle ergibt sich dann ohne weiteres aus einer
Noniusablesung. Ist das Gewicht der Platte so groB,
daB der von den Spitzen ausgeubte Druck nicht ge-
nugt, sie in ihrer Lage zu hallen, so bedient man sich
folgender, ebenfalls auf der Marmorplatte angebrachten
Vorrichtung: Auf einer senkrecht zur Verbindungslinie