Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Seife 368
Bayerirdie Hubildums«Landes»Hushellung 1906
nr. 17
beider Olassåulen verlaufenden Schlittenfuhrung lassen
sich zwei 280 mm hobe Metalltråger verschieben, deren
jeder zwei vertikale Metallschienen tragt. Die Metall-
tråger werden einander so weit genåhert, daB je eine
Isolierkante zwischen zwei an einem Tråger sitzenden
Schienen eingespannt werden kann, deren Abstand zu
diesem Zwecke mittels Schrauben verstellbar ist. Ist
zu befurchten, daB der Isolator durch das Anpressen
der Spitzen beschådigt werde, so ersetzt man sie durch
kreisformige Platten von geeignetem Durchmesser.
Nach diesen Vorbereitungen wird in der oben darge-
stellten Weise die Durchschlagsprobe vorgenommen.
Die gleiche Vorrichtung kann auch als Funken-
strecke verwendet werden, d. b. zur Untersuchung,
welche Spannung notig ist, um bei einer bestimmten
Temperatur und Luftfeuchtigkeit eine Luftstrecke von
gewisser Långe zu durchschlagen. Ersetzt man dabei
die Spitzen der Reihe nach durch verschieden groBe
Platten, Kugeln u. s. w., so kann man auch den Ein-
fluB der Elektrodenform auf die Hdhe der Durch-
schlagsspannung feststellen.
Anmerkung der Redaktion: Fast genau dieselben Ein-
richtungen besitzt das Elektrotechnische Laboratorium des Bayer.
Gewerbemuseums.
□
Uber das Ziehen von Durchschnittsproben.
Von C. Benda.
Soll irgend ein Material untersucht werden, so
ist die erste vorzunehmende Arbeit die Her-
stellung einer richtigen Durchschnittsprobe.
Die Ausfuhrung dieser Aufgabe ist oft nicht leicht. Je
gleichmåBiger und besser gemischt das zu untersuchende
Material ist, desto einfacher gestaltet sich die Sache, je
ungleichfdrmiger das Probegut ist, desto leichter konnen
sich Irrtumer einschleichen und desto sorgfåltiger muB
verfahren werden. Man sollte eigentlich meinen, daB
die ersten Kapitel eines jeden Handbuches der tech-
nischen Analyse, der Huttenkunde und åhnlicher Werke,
diesen Oegenstand mit der groBten Ausfubrlichkeit
behandeln muBten. Das ist aber leider nicht der Fall.
Es kann nicht eingesehen werden, wozu ein Probchen
auf so und so viel '/ro Prozente mit der groBten Qenauig-
keit untersucht wird, wenn man nicht sicher ist, ob
nicht die Fehler beim Nehmen der Durchschnittsprobe
um ein vielfaches groBer waren. Wenn man so und
so oft von Analysendifferenzen, oder von Klagen bort,
daB die Betriebsergebnisse mit der Theorie nicht i m
Einklang steben, so wird sicberlicb sebr oft die Proben-
entnabme an diesen MiBerfoigen scbuld sein. Das Probe-
nebmen ist zum mindesten ebenso wicbtig wie die
Analyse selbst und sollte nur von erfahrenen Fachleuten
vorgenommen werden. Der Oegenstand ist von Interesse
nicht nur fur den Chemiker, der die Analyse zu machen
bat, sondern auch besonders fur den Betriebsleiter (Heiz-
wertbestimmungen), Qewerbetreibenden und Kaufmann
(Materialprufungen), der sich Analysen machen låBt.
Jeder Erfabrene wird beståtigen, daB Proben sebr oft
von Leuten entnommen werden, denen alle hierzu
notigen Kenntnisse feblen, so daB trotz FleiB und
gutem Willen ganz unbraucbbare Proben erbalten werden.
Es soll daher im Nachfolgenden eine kurze An-
leitung zum Probenebmen gegeben werden und an
Beispielen, welche aus der Praxis genommen sind, ein-
gebend auseinandergesetzt werden.
Die Probenabme kann auf zweierlei Wegen erfolgen,
entweder durch Hand oder durch Mascfiine.
In Folgendem soll hauptsåchlich die erstere Art
des Probenehmens bescbrieben werden, als die bis
jetzt båufiger angewandte. Ubrigens bedurfen auch
noch die maschinell genommenen Proben båufig eine
weitere Behandlung durch die Hand.
Die Ausscbeidung der ersten Probe kann auf ver-
schiedene Weise in Angriff genommen werden. Wird
z. B. ein Eisenbabnwaggon abgeladen, so kann man
etwa die 40. Schaufel als Probe beiseite legen lassen;
man erbålt so eine sog. groBe Probe. Bei 10 Tonnen
Ladung wurde diese erste Probe ca. 250 kg wiegen.
Ist das Material sebr ungleichmåBig, so ist es råtlich
die 20. Schaufel zu nehmen, bei sebr gleicbmåBigem
Material kann man sich event, mit der 100. Schaufel
begnugen. Bei Forderung oder Transport mit einer
Drabtseilbabn entnimmt man jedem Hund einige
Schaufeln, vielleicbt kann man auch immer den
50. Hund ganz zur groBen Probe auf die Seite sturzen
lassen. Jedenfalls darf in keiner Weise eine willkurliche
Auswahl getroffen werden. Man konnte nun glauben,
daB man derartige einfache Arbeiten wohl jedem Arbeiter
uberlassen konnte; das ist jedoch keineswegs der Fall,
wie folgendes zeigen wird. Bei einer Probenabme
soliten die Ablader die 30. Schaufel auf die Seite werfen.
Sie zåblten genau bis 30, dann liefen dieselben durch
den ganzen Wagen bis zu der Stelle, wo sich die zur
Aufnabme der Probe befindlicbe Kiste befand und
nabmen naturlich die 30. Schaufel immer von derselben
Stelle des Wagens weg. Bei einer Nachforschung
båtten die Leute beschworen konnen, daB sie nach
Vorschrift genau die 30. Schaufel abgeworfen, daB sie
aber die 30. Schaufel immer derselben Stelle des Wagens
entnommen hatten, um die volle Schaufel nicht durch
den Waggon tragen zu mussen, båtten sie ohne Zweifel
nicht angegeben. Es ist das ein typischer Fall dafur,
was bei einer Probenabme vorkommen kann, aber
nicht der einzige.
Hieraus folgt, daB man die Arbeit des Probe-
nebmens unter keinen Umstånden ohne Kontrolle un-