ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
nr. 17 Bayerifche Subildums«handes= Husltellung 190D Seite 369 erfahrenen Leuten oder einfachen Arbeitern uberlassen kann, welche nicht ganz genau Bescheid wissen. Die so erhaltene Probe wird nun auf eine ebene reine Platte, am besten von Metall, geworfen, alle groBeren Stucke moglichst zerkleinert und mit der Schaufel so durcheinander geworfen, daB eine gleich- måBige Mischung entsteht. Auch dieses Mischen muB nach gewissen Prinzipien durchgefuhrt werden, denn ein planloses Durcheinanderschaufeln, bei welchem immer Teile von derselben Stelle wieder aufeinander geworfen werden, wie man oft beobachten kann, bewirken keine Mischung, sondern sogar event, eine Entmischung. Ein aufmerksamer Beobachter wird nåmlich die Wahr- nehmung machen, daB die groBeren Brocken eine ge- wisse Tendenz haben, sich der beabsichtigten Mischung zu entziehen, eine Eigenschaft, welche bei Auf- bereitungsverfahren benutzt wird, hier aber unerwunscht ist. Es ist zu berucksichtigen, daB die feineren Teile oft eine andere chemische Zusammensetzung haben, als die grbberen Stucke, was eben auch die Ursache der verschiedenen Festigkeit ist. Hat man Muhlen zur Verfugung, so ist es am besten, die ganze Probe gleich fein zu mahlen. Eine Mischung wird durch das bloBe Mahlen aber naturlich nicht bewirkt, wenigstens nicht in genugendem MaBe, wenn das Mahlgut nicht nach ganz besimmten Regeln aufgegeben wird, die weiter unten angegeben werden und die auch spater bei dem Behandeln der kleineren Proben nach Omstanden an- zuwenden sind. Die Probe wird nun in die Gestalt eines Quadrates gebracht, vielleicht 1—3 dem hoch und gut egalisiert. Jetzt kann man auf zweierlei Weise weiter verfahren. 1. Man zieht vermittelst einer Eatte die Diagonalen und wirft dann zwei sich gegenuberliegende Drei- ecke zur Seite, die anderen beiden behalt man als verjungte Probe zur weiteren Behandlung zuruck. Zwei gegenuberstehende Dreiecke erganzen sich offenbar gegenseitig, was man an der Verteilung der groBeren Stucke ganz gut sehen kann. Ein weiteres Beispiel groBter Oedankenlosigkeit ist, daB man sich oft damit begnugt, nur ein Dreieck wegzunehmen, 'was hatte denn die ganze Herstellung des Quadrates und das Ziehen der Diagonale fur einen Zweck? Ein bequemerer Weg wird dadurch eingeschlagen, daB man ein aus ca. 2 dem hohen Eisenbleehen gebildetes Kreuz auf die Eisenplatte stellt und die ganze Probe fiber den Schnittpunkt der Bleehe schaufelt, auf diese Weise wird dann die Diagonalbildung oder Teilung sozusagen selbsttåtig besorgt. Die Endfigur ist dann ein Kreis aber kein Quadrat, was ja an sich gleichgultig ist. Es durfte aber diese Art der Ausfuhrung doch nicht empfehlenswert sein, denn sie setzt voraus, daB die Schaufel ganz genau fiber den Schnittpunkt geworfen wird und daB ein ganz gleichmaBiges Abrutsehen von der Schaufel stattfindet, was naturlich nie der Fall ist. Es ist deshalb die zuerst angegebene Methode olme Zweifel vorzuziehen. Die beiden zuriickbehaltenen Dreiecke werden nun wieder gemiseht, wenn ndtig oder mdglich noch weiter zerkleinert, wieder ein Quadrat gebildet und wie zuerst verfahren; hat man diese Arbeit Omal wiederholt, so bleibt eine Probe von ca. 500 g fibrig. Je kleiner die Probe wird, desto genauer muB man arbeiten. Denn wenn sich z. B. im Anfang der Teilung irgend ein Stfiek Bergmittel einsehleieht, das eigentlich zu dem abzuwerfenden Teil gehort, so macht das bei 250 kg nicht viel aus, wohl aber dann, wenn die Probe schon ziemlich klein geworden ist. Die zweite Art der Teilung ist folgende: Es wird ebenfalls wie bei 1 ein Quadrat gebildet; aber nicht die Diagonale gezogen, sondern das Quadrat durch sich rechtwinklig kreuzende Linien, wie ein Sehachbrett, geteilt. Mittelst eines Lbffels oder Sehbpfers wird nun aus jedem Quadrat eine Probe genommen und zur weiteren ebensolehen Behandlung gemiseht und zuruckbebalten. In diesem Falle ist eine weiter- gehende Zerkleinerung ndtig, wie bei der Kreuzungs- probe, da eher Fehler entstehen konnen. Man kann auch die zweite Art mit der ersten kombinieren. Hat man nåmlich durch ca. 7malige Kreuzungsprobe un- gefåhr noch 2 kg Probegut. so kann man diese Menge leieht sehr weit zerkleinern, ev. durch eine Handmuhle laufen lassen, und von diesem Quantum nun nach der zweiten Methode das Probegut entnebmen. Die auf dem einen oder andern Weg erbaltenen Proben konnen nun an das Laboratorium abgeliefert oder noch weiter bebandelt werden. Es ist durehaus nicht ndtig, daB die Endmenge ca. 500 g ist; in vielen Fallen wird es oft bedeutend mehr sein, andererseits kann man die Teilung auch noch viel weiter fortsetzen. Es ist zu empfehlen, die Arbeit des Probenehmens mebrfach zu kontrollieren. Die so erbaltenen Durchsebnittsproben entspreehen nun der ganzen Menge, aus der sie entnommen sind, vorausgesetzt, daB kein Fehler gemacht worden ist. Es ist jedoch durehaus nun nicht der Fall, daB diese 500 oder 5000 restierenden Gramm auch schon eine voll- ståndig durch und durch gleichmåBige Masse dar- stellen, besonders dann nicht, wenn bei der Probenahme mascbinelle Vorrichtungen zum Zerkleinern nicht be- nutzt werden konnten. Bei Kohlenanalysen hat man auf diese Tatsache schon långst hingewiesen. So z. B. finden sich in dem Werke „Die Steinkohlen Deutschlands" von Geinitz, Fleck & Flartig fiber die Analyse von Steinkohlen folgende Bemerkungen: 1. DaB man von der Zusammensetzung einer Kohlenprobe, welche das Gewicht von einigen Gramm nicht ubersteigt, auch bei noch so sorgfåltiger Mischung keinen SchluB auf das Ganze ziehen kbnne. 2. DaB sich bei der Untersuchung ein und der- selben Kohlenprobe auch selbst nach der sorgfåltigsten Mischung oft Differenzen von 4— 6 °/» im Aschen- gebalt finden.