ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Seife 370 Badeniche Aubilklulnz-ltanclsz-Buzstellung 1906 Rr. 17 3. Selbst bei aschenarmen Kohlen gehoren Diffe- renzen von 0,2 bis 2 °/o zu den RegelmåBigkeiten. 4. Die Verteilung der Mineralbestandteile ist eine ungleichmaBige. Hier wird also auf die Schwierigkeit bei der Probe- nahme, selbst bei kleinen Mengen, aufmerksam ge- □ macht, es scheint aber fast, als ob man aus diesen Beobachtungen bei Kohlen auf andere Substanzen keine Schlusse gezogen hatte. Es kann aber keinem Zweifel unterliegen, daB sieh dieselben Schwierigkeiten auch bei anderen Korpern finden kbnnen und nicht aus- schlieBlich eine Eigentumlichkeit der Kohlen sind. (ScIiluB folgt.) Uber die Begriffe „Kolloidale Metalle66 und „Phasenlehre66. Von Dr. Hans Kuzel, Wien. Der Begriff „kolloidal" wird in der Chemie als Oegensatz zu „kristallinisch“ gebraucht und dient zur Bezeichnung eines ganz besonderen Zustandes der amorphen, festen Materie, in welehem jede physikalische und chemische Eigenschaft der Stoffe in so ungewohnlicher Weise verandert ist, daB Qraham, der sieh als erster eingehend mit dem vergleichenden Studium der „Kolloide" und der „Kristalloide" befaBte, von diesen Allotropien sagt:.... sie erscheinen wie verschiedene Welten der Materie .... Der Unterschied zwischen diesen beiden Arten von Materie ist der, welcher zwischen dem Material eines Minerals und dem einer organisierten Masse besteht.....Der Kolloid- Substanz wohnt Tatigkeit (Energia) inne, und man kann sie als die wahrscheinlich erste Quelle der Kraft be- trachten, welche sich bei Vitalitats-Erscheinungen zeigt, .... Der Kolloidalzustand ist in der Tat ein dy- namischer Zustand der Materie, wahrend der kristallinisch e der statische ist. Eine der auffallendsten Eigenschaften des kolloi- dalen Zustandes ist, daB Kbrper, wie z. B. Metalle, die unter gewbhnlichen Omstanden in den indifferenten Edsungsmitteln Wasser, Alkohol, Benzol u. s. w. unlbslich sind, sich in kolloidaler Form ohne weiters und olme ihre chemische Natur irgendwie zu verandern in denselben Idsen. So låsen sich z. B. kolloidales Platin mit violetter Earbe, kolloidales Gold mit dunkel rubinroter Earbe in destilliertem Wasser und bilden tintenartige Losungen, welche unverandert durch Filtrier- papier hindurehgehen. Man nennt diese loslichen Formen kolloidaler Metalle Sole. Ereilich zeigen diese „kolloidalen Losungen“ gegen- uber den „echten Losungen" den Unterschied, daB sie im auffallenden Lichte, besonders wenn dieses durch eine Sammellinse konzentriert wird und in Gestalt eines Eichtkegels einfallt, stark getrubt erscheinen. Der Weg des Eichtkegels wird hierbei ahnlich sichtbar wie der Sonnenstrahl, der durch einen Spalt in einen dunkeln Raum einfallt und dabei die in der Luft schwebenden Staubteilchen beleuchtet. Obzwar dies seit den Untersuchungen Tynda1I s, der nachgewiesen hat, daB Lichtstrahlen in echten Losungen, ebenso wie jn einem Raume, der frei von festen Teilchen ist, unsichtbar bleiben, als ein unzweifelhafter Beweis dafur angesehen wurde, daB die kolloidalen Losungen feste Teilchen enthalten, blieben diese lange Zeit selbst fur das scharfste Mikroskop unsichtbar, weil sie auBer- ordentlich klejn sind und deshalb auBerhalb des Auf- losungsbereiches der seither ublichen Instrumente fielen. Erst in jungster Zeit gelang es Zsigmondy, das Vorhandensein kleinster Teilchen in den kolloidalen Losungen indirekt und zwar mit Hilfe des Ultra- Mikroskopes, in welehem sie infolge ihres starken Reflexionsvermogens als Lichtpunktchen sichtbar werden, nachzuweisen. Der Durchmesser kolloidaler Teilchen ist sehr verschieden und betragt oft nicht mehr als den millionsten Teil eines Millimeters. Diese Teilchen setzen sich auch bei noch so langem Stehen der Losungen nicht zu Boden. Man nimmt deshalb an, daB bei ihnen infolge der groBen Oberflåchen-Entwick- lung eine Reihe gewohnlich gebundener, meist noch unbekannter Kratte zur Wirksamkeit gelangt, wodurch ihr Verhalten bedingt und fur sie die Schwerkraft scheinbar aufgehoben wird. Die kolloidalen Losungen besitzen weiters als Unterschied von den gewohnlichen Losungen die Eigenschaft zu koagulieren. Sie liefern dabei, wie dies am EiweiB und an der Gelatine, den bekanntesten organischen Kolloiden, beobachtet wird, gestockte, gallertartige Massen. Diese kolloidalen Formen der Materie, von welchen einzelne irreversibel sind, d. h. sich nach der Abscheidung nicht wieder in Wasser låsen, nennt man Gele. Im auffallenden Oegensatz zu einer echten Losung, welche in der Regel ohne irgend welche Einwirkung erfolgt — zugefuhrte Warme wirkt ja nur beschleunigend, also quantitativ — bedurfen die kolloidalen Losungen zu ihrer Entstehung besonderer energetischer Bedin- gungen. Aus den Metallen werden sie entweder im An- schluB an chemische Prozesse oder mit Hilfe der elektrischen Energie erhalten. So entsteht z. B. eine kolloidale Goldlosung, welche klejnste Teilchen von 5 Millionstel Millimeter enthalt, wenn man verdunnte Goldehloridlosung unter Zusatz von Kalium-Karbonat in der Siedhitze mit Formaldehyd reduziert.