nr. 18
Bayerifche Subildums-kandes-Huskellung 1906
Seite 389
Das Brunnenbenkmal fur
Kaifer Ludwig den Bayern in Weissendurg i. B.
Don frit; Staubinger in Weissendurg i. B.
er Aaiser Ludwigs - Brunnen in Weissendurg mit
dem Stanbbilbe des einzigen Aaisers aus dem
Hause Wiltelsbach verkorpert die Gestihle ber
Dankbarkeit fur einen Nkt hochherziger Fursorge,
die einst der edle
Ivittelsbacher
Sprosse Aaiser
Ludwigseinenihm
in Treue ergebe-
nen Untertanen
angedeihen lieh.
Vas Denkmal
wurde unter der
segensreichen Ae-
gierung Sr. Agl.
Hoheit des Prinz-
regenten Luitpold
errichtet, dessen
markante Suge
die Brunnensaule
in Stein gemeihelt
tragt.
Mlatz genug,
dieses Aunstwerk
im Iahre der Sa=
Kularfeier des ba-
yerischen Aonig-
tumsund imSahre
der unter dem
Protektorate des
Prinzregenten
stehenden Jubi-
laurns - Lanbes-
ausstellung an
dieser Stelle vor
Bugen zu stihren.
Vie geschicht-
liche Veranlassung
stir dieses Denk-
mal reicht zuriick
in die Seiten der
Aampfe, die einst
Ludwig ber Bayer
gegen Friedrich
Kaiser Ludwigs-Brunnen in Weifsenburg i. B.
den Schonen von Gsterreich um die deutsche Aaiserkrone
ftihrte. Der rechtmatzig gewahlie Aaiser Ludwig Hatte die
Stabte aus seiner Seite. Sie verhalfen ihm 1322 bei Uttihl-
dors zum entscheidenden Siege.
mit den lttirnbergern unter Schweppermann soll
damals ein Fahnlein Weissenburger in Heroorragender
Weise am Aampse beteiligt gewesen sein.
Wahrhaft kaiserlich war Ludwigs Vank stir die
geleistete hilse.
5000 Tagwerk Walb schenkte Ludwig im Jahre 1338
der Stabl, die in den damaligen Fehden viel gelitten.
Dieserwertvolle
Waldkomplex Kil-
det bis Heute die
materielle Grund-
lage stir den IDohI-
stand der Stadt.
Nus den in un-
mittelbarer Nahe
Weissenburgs sich
erhebendenhohen
des Frankenjura
gelegen, ist er mit
seinen Herrlichen
Buchenbestanben
nicht nur stir
WeissenburgsLin-
wohnerschast, son-
dern auch stir viele
Fremdealljahrlich
eine (huelle des
Genusses und der
Erholung.
Das letzte Sahr-
hundert erkannte
eigentlich erst den
Wert des Waldes
in seiner materiel-
len und ideellen
Bebeutung unb
barum erhielt ber
Gebanke,bereblen
Helbenerscheinung
Lubwigs bes Ba-
yern, bem grogen
Wohltater ber
Stabt ein Denk-
mal zu errichten,
erst an ber Wenbe
bes 19. Jahrhun-
berts seste Gestalt.
Der talentvolle Bilbhauer Emil Dittler aus Mtinchen er-
rang in ber 1898 veranstalteten Preiskonkurrenz ben 1. Preis
unb erhielt bie Busstihrung bes Denkmales tibertragen. £eiber
verstarb ber hochbegabte Atinstler tiber ber Busstihrung
seines Lntwurses im Mer von 33 Jahren. Die Vollenbung
besorgte Bilbhauer Drumm in Solln. Bm 5. Juli 1903 fiel
im Beisein bes Prinzen Nlfons bie Htille bes Aunstbrunnens.,