Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Nr. 1
Bayerifche Subilaums-hundes-flus^fe^u^g 1006
Seite 21
Allerlei aus der Praxis.
Unter dieser Rubrik vollen vir kurze technologische Notizen
bringen, sovie Rezepte, Verfahren, praktische Winke betr. Material
und Werkzeuge. Spåterhin bei selbståndigem Weiterbestehen dieser
Zeitschrift soll diese Abteilung bedeutend ausgedehnt verden.
W ir verden uns stets besonders bemuhen, an dieser Stelle Neues
Und Erprobtes zu bringen.
Das Radienlineal.
Auf Grund elementårer geometriseber Regeln lassen sich immer
wieder neue Anvendungen fur virklich praktische Werkzeuge finden.
Jn Beispiel bietet das hier abgebildete Radienlineal, velches von
c*er firma J. F. Becker, Hamburg, AdmiralitåtsstraBe 3—4, her-
gestellt vird.
Aufre1ssen d Te1 1 ungs 11n1en
auf Kege) radmodelle
vor d Auflelmen d. Zåhne
Die Handhabung ergibt sich fur
jeden Praktiker aus den Abbildungen.
Die Anvendungsgebiete sind sehr zahl-
’eich. Das Auffinden bezv. Kontrollieren
des Mittelpunktes, das Anreifien von Radien und
Erzeugenden • bei Kreisflåchen, Ringen, Zylindern
und Flanschen, von Teilungslinien an Kegelrådern
auf einfache Weise moglich. Alle moglichen Befriebe und
Werkståtten kdnnen sich dieses einfachen Hilfsverkzeuges bedienen,
besonders aber Maschinenfabriken, Modelltischlereien, Kessel-
schmieden, Wagenbauanstalten u. s. f.
Schwarzfarben
von Gegenstånden aus Stahl und Eisen.
Irn Jahre 1889 erhielten Alex. Elliot Hasvell und Arthur George
iasvell ’n Wien ein deutsches Patent (D. R.-P. 56 720 erloschen)
auf ein Verfahren, zur Herstellung einer schvarzen Patina auf
1 etalien, velches in der Anvendung einer Losung von molybdån-
saurem Ammonium und salpetersaurem Ammonium unter Zuhilfe-
nahme des elektrischen Stromes besteht. Das Verfahren eignet
sich sehr gut zur Herstellung der gegenvarlig sehr beliebten
ehvarzbeize auf Stahlgegenstande, venn man in folgender Weise
verfahrt.
Die Stahlobjekte mussen vollstandig frei von jeglichen Oxyd-
und Eettschichten sein. Am besten verden sie ausgegluht und
asdann mit Sand gescheuert. Hierauf bringt man sie als Kathode
*n eine Losung, velche 10 g molybdansaures Ammonium und
" S salpetersaures Ammonium in 1 1 Wasser enthalt. Als Anode
enutzt man einen Platindraht. Man elektrolysiert bei einer Strom-
sarke von 0,2—0,3 Ampere und 2 Volt Spannung, bei einer
ekt> odenentfernung von 1,5 cm. Bei sorgfaltiger Arbeit haftet
der Uberzug sehr fest und ist von sammetsch varzer Earbe. (Chem.-
techn. Abteilung des Bayer. Geverbemuseums.)
□ □
Literarisches.
Schiff und Wasser. Unter diesem Titel ist im Verlag von
Julius Ferdinand Becker in Hamburg eine kleine Broschure er-
schienen, in velcher Betrachtungen uber das fahrende Schiff und
das Wasser seiner Umgebung angestellt verden. Der Verfasser
J. F. Becker, schildert in diesem Werkchen in allgemein verstand-
licher Weise das Verhåitnis zvischen Schiff und Wasser, vobei
er, anschlieBend an Betrachtungen uber den Wasserviderstand,
die Konstruktion der vorteilhaftesten Schiffsform an Hand von
Skizzen kurz erlautert. Das hfibsch ausgestattete Werkchen kann
jedem Interessenten bestens empfohlen verden.
D □
Technischer Auskunftsbriefkasten.
Von dieser Einrichtung bitten vir unsere Leser recht flelBig
Gebrauch machen zu vollen, sovohl durch Stellung von Fragen,
vie durch Beantvortung derselben. Antvorten verden unter Um-
standen auch honoriert, venn sie interessant und eingehend sind.
O O
Offizielle Bekanntmachungen
und Mitteilungen des Bayerischen
Gewerbemuseums in Nurnberg.
Abteilung fur modernes Kunstgewerbe.
Am ersten Mai ist nach mehrmonatlicher Pause die
Abteilung fur modernes Kunstgewerbe im ErdgeschoB des
Museums wieder fur den allgemeinén Besuch gebffnet vorden.
Unter den ausgestellten Arbeiten ragt eine groBere Gruppe
von Schmuz-BaudiB herruli render PorzellangefåBe der
Berliner Porzellanmanufaktur hervor.
Beteiligung des Museums an der
SchiHer-Gedachtnis-Ausstellung in Jena.
Zu Ehren Schillers findet Ende des Monats im Residenz-
schloB zu Jena eine SchiHer-Gedachtnis-Ausstellung statt, die
im Gciste Schillers ein Baustein zu heimatlicher åsthetischer
Kultur sein und einen Uberblick fiber das Schaffen fuhrender
Kunstler wie Haustein, Kleinhempel, Bruno Paul, Pankok,
Riemerschmid etc. auf dem Gebiete des kunstlerischen
Hausrates geben soll. An dieser von den Dresdner und
Munchner Werkståtten fur Wohnungseinrichtungen be-
schickten Ausstellung wird sich auf besondere Aufforderung
hin auch die unter der Ågide des Geverbemuseums stehende
aus dessen kunstgewerblichen Meisterkursen erwachsene
„Nurnberger Handwerkskimst" mit einer Zimmereinrichtung
und einer groBen Zahl einzelner Gebrauchsgegenstande
beteiligen. — Unter den zur Abhaltung von Vortrågen ge-
legentlich dieser Ausstellung berufenen Herren befindet sich
auch der Bibliothekar und Sekretår unseres Museums:
Professor Dr. Paul Rée.
Vopan7pinp *n Nummer 2 werden vir mit dem Abdruck eines erschopfenden Artikels uber „Die Trennung
von Fabrik und Handwerk" aus der Feder des Herrn Handverkskammersekretars Pape
111 lusterburg beginnen. Ferner stellen vir interessante Abhandlungen uber „Gewerbliche Bleivergiftungen“
von Professor Dr. Stockmeier, „Cber das Wesen der Elektrolyse" von Privatdozent Dr. Hofer, uber
Mieschmacksmusterschutz" von Ingenieur Hammer, u. a. in Aussicht. Besondere Sorgfalt verden vir auch der
edigierung der kleinen technologischen Notizen zuvenden und erprobte Methoden, Rezepte u. dergl. bringen.