ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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1 IWVJLUMAfMM/raMU! TECHNOLOQSCHE MiTTEILUNCEN DES BAVER^CHEN EWERBEMU5EUM5 IN NURNBERCX [wjs^mx'jjmuw Å^m ^r^ Z.ERREIH U-Ce.NBC. Die Technologischen Mitteilungen des Bayerischen Gewerbemuseums werden nach der Ausstellung als selbståndige Zeitung weiterbestehen. — Nachdruck ist nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet. Alle Sendungen, die diesen Teil der Ausstellungszeitung betreffen, bitten wir direkt an den Schriftleiter zu adressieren. Schriftleitung: Dr. Otto Edelmann, Oberingenieur am Bayerischen Gewerbemuseum in Nurnberg. Inhaltsangabe: Kritische Ubersicht der Bleichmittel fur Baumwolle, von Leonhard Wagner, Nurnberg. — Ausschlagen und Abschiefern von Mauerziegeln, von J. A. van der Kloes, Professor der Baumaterialienkunde an der technischen Hochschule in Delft. (SchluB.) Die Organisation des Exports. — KongreB des Internationalen Verbands fur die Materialprufungen der Technik. — Ausstellung fur die Hårtetechnik in Wien. — Neues aus Industrie und Gewerbe. Kritische Ubersicht der Bleichmittel fur Baumwolle Von Leonhard Wagner, Nurnberg. Wer Qelegenheit hat, die Bleichereien regel- maBig zu besuchen, wird tinden, daB kaum zwei Bleicher gleich vertahren. Jeder glaubt im Besitz der allein richtigen Methode zu sein, welche dann als Geheimnis betrachtet und behutet wird. Dies gilt streng von englischen und franzosischen Etablisse- ments, aber auch von der Mehrzahl deutscher und osterreichischer Bleicher. So einfach, wie in den Buchern dargestellt, ist ja die Sache auch nicht, woraus sich die verschiedenen Ansichten und Arbeitsweisen erklaren. Einmal erfordert die groBe Verschiedenheit der Baumwollwaren, die gebleicht werden (ob als lose Baumwolle, Cardenband, Vorgespinst, in Cops und Strang, Qewebe oder Stickerei etc.), jedesmal entsprechende mechanische Vorrichtungen. Dann verlangen die mannigtachen Qualitåten (amerikanische, egyptische, ostindische etc.), streng genommen sogar die einzelnen Jahrgånge, Be- rucksichtigung. Endlich wird der dem Bleichen vor- gehende ReinigungsprozeB je nach dem Material ver- schieden durchgefuhrt. DaB von dem grundlichen Abkochen der Ware, sei es mit Soda, Kalk oder Åtz- natron, mit oder ohne Uberdruck, einmal oder wieder- holt, der Ausfall der Bleiche direkt abhangig ist, weiB jeder Praktiker. Wenn es sich nur um die Erzielung halber WeiBe handelt, genugt einmaliges Abkochen der Ware mit Soda, wobei 2% des Warengewichtes an kalzi- nierter Soda genugen. Bei ottenem Kochen betragt die Zeit 8—12 Stunden. In Druckkesseln wird bei 2—3 Atmospharen Uberdruck derselbe Effekt in 3—4 Stunden erreicht. Fur Dreiviertelbleiche wird allgemein mit Atz- natron, ^ — % % des Warengewichtes, abgekocht und zwar in Kesseln bei 2—3 Atmospharen Uberdruck wahrend 3—4 Stunden. Nachdem die tiefbraune Bruhe abgelaufen ist, er- folgt otters ein nochmaliges Auskochen mit schwacher Sodaldsung (1%), welches besser als Abkochen mit heiBem Wasser den ruckstandigen Earbstoff entternt. Bei loser Baumwolle, Cops etc., genugt diese Be- handlung fur ganze Bleiche. Wenn aber fest ge- zwirnte Garne, schwere Stickereien etc., vorliegen und hbchste WeiBe Bedingung ist, wird nach dem Bleichen noch eine zweite Abkochung und ein zweites Bleich- bad gegeben. Bei Tuchern ist diese Behandlung allgemein und auch deswegen wenig riskiert, weil die Abnahme der Festigkeit sich nicht so leicht wie bei Garnen bemerk- bar macht. Bei diesen muB der Bleicher aber dahin arbeiten, mit einem einzigen Bleichbad auszukommen, da der wiederholte BleichprozeB, wenn auch noch so vorsichtig getuhrt, unfehlbar eine merkliche Abnahme der Festigkeit zur Folge hat. Das Bleichagens ist einigermaBen unabhangig von der mechanischen Be- handlung und Einrichtung, so daB nachstehende Be- trachtungen fur jeden Betrieb gelten. Was brauche ich denn mehr als Chlor, denkt