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Herausgegeben uon her Musstellungsleitung.
Schriftleiter: Frof. Dr. Paul Johannes Rée, Bibliothekar und Sekretår des Bayerischen Qewerbemuseums in Murnberg. Telephon 5549.
Druck und Verlag: Willi. Tummels Buch- und Kunstdruckerei, Hurnberg.
fllleinige Inseraten-finnahme durch såmtliche Bureaux der finnoncen-Expedition Rudolf Mosse.
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Erscheint in 42 Nummern: Von Mai bis Dezember 1905 monat-
Iich einmal, von Januar bis Rpril 1906 monatlich zweimal und
von Mai bis Oktober 1906 wochentlich einmal.
Bezugspreis fur die 42 Nummern 8 Mk., Einzelnummern 50 Pfg,
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16. Juni 1906 i
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Vie Unterricbtsauspellung iin Staatsgebåube
Don Direktor Cmmeridj, Dorftanb der »Cetjr= und Derfudjsanftalt fur Ptjotograptjie, Cidjtbruck unb Sravure zu Munchen«.
enn man die Stresse Munchen - Stuit-
gart fahrt und die Grenze bei
Neu-Ulm uberschreitet, salit einem
gegenuber der muden Beschaulichkeit
diesseits die ruhrige Betriebsamkeit
unserer schrocibischen Nachbarn auf.
Hier beginnt gleich hinter Ulm ein
flottes, freies Lrwerbs- und Industrieleben,'Vorser, Stabte
und Stadtchen reihen sich unaufhaltsam aneinander, rau-
chende Essen, grohe Sheddacher deuten auf ausgedehnte
industrielle Betriebe, der Wohlstand schaut aus den Villen
der Fabrikanten, aus den hausern der Burger, aus der
Hutte des Urbeiters.
(Es ist nicht immer in Wurttemberg so geroefen; auch
Wurttemberg roar bis zur Mitte des vorigen Iahrhunderts
vorroiegend Bgrarstaat. - Bekanut ist das Wort eines
wurttembergischen Ministers aus jetter 3eit: „Gebt mir eine
Million und ich mache aus Wurttemberg einen Industrie-
staat." In das Iahr 1848 fallt die Begrundung der „Ugl.
3entraljtelle fur Geroerbe und handel zu Stuttgart", ein Unter-
nehmen, das mit seiner grohzugig angelegten Organisation
von eminenter Bedeutung fur Wurttemberg und seine 3u=
Kunft roerden solite. Hier laufen alle Faden geroerbeforder-
licher Bestrebungen des Landes zusammen, 'acht handels-
und Geroerbekammern arbeiten gemeinsam mit, nicht gegen
die oberste Geroerbezentrale, von ihr ging die Begrundung
Kleinerer und groherer Geroerbemuseen aus und sie selbst
reprasentiert sich schlietzlich in der imposanten Landesgeroerbe-
zentrale in Stuttgart mit der vornehmen Uonig-Tarlshalle
und der schon unter Gaupp, jetzt unter Mosthaas grotz-
ziigig geleiteten Geroerbepolitik.
Bayern besitzt fur seinen nordlichen Teil im „bayerischen
Geroerbemuseum" das vollroertige Gegenstuck einer Kuhn
angelegten Organisation^ der Suden Bayerns ist aber ohne
eine solche Einrichtung: es fehlt hier an der Initiative der
berusenen Ureise, die roomoglich alles von Buhen her an
sich gebracht zu sehen rounschen.
So bleibt ein grover Teil geroerbeforderlicherMajfnahmen
dem Linfluh des bayerischen Schulroesens, vornehmlich des
fachgeroerblichen und technischen Schulroesens vorbehalten.
Buch dieses schien bis in die Mitte der Neunziger
Iahre roenig gepslegt; so Konnte es Kommen, dah bei der