Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Seife 532 Bayerifche Subildums- Landes »Huskellung 1906 Hr. 25 hauher, die Schutzdrahte 5. A. ITtorill und den Das- motor und die Kuljlanlage die INaschinen- und Motoren- sabrik r Scharrer & Groh, alle drei in Nurnberg. — Line reichhaltige Ausstellung von Vauersabrilraten feiner Fleisch- und Wurstwaren finden wir in der Industriehalle von H. & p. Sauermann A.-G., Fabrik feiner Wurst- rvaren in Kulmbad), deren Jahresumsatz 3 millionen Mark betragt. Die Art, wie die leckeren Wurste und Schinken im Verein mit den vielfarbigen Konseivenbilchsen Hier angeordnet sind, weckt Vorftellungen vom Schlaraffenland, und sehr am platze ist der damit verbundene Verkauss- stand, denn hier Kann man sagen dah 1'appetit vient en voyant. Und wen in dieser passage nicht die Scilla Wurstwaren packt, den ergreift die links davon stehende Lharybdis: der Gchsenmaulsalat, eine Nurnberger Spezialitat, der ein von einem seine Sunge weisenden grohen Dchsen bekrontes Monu- ment errichtet ist. Das- selbe ist von Fahchen Gchsenmaulsalat umstellt und die Sockelreliess deuten an, dah der In- Halt der Fahchen dem Menschen besonders im Affen- und Katerftabium bekommlich ist, wahrend die mit Gurken gefullten grohen Korbe aus die Salzgurke als die zweite Besonderheit des Ge- schaftes Lhr. Karrer in Nurnberg Hinweisen. Der Lntwurf des Monu- mentes stammt von H. Hollfritsch, die plastischen Teile schuf Philipp Kittier in Nurnberg. Wie Joh. Fellner so lernen wir auch Mechanische Fahfabrik Mich. Wellhofer, Aeidingsfeld-Wiirzburg. die K. bayer.Hoflieseranten M.Sottmayer Inh. Iak. Sott- mayer als grohes Tirschenreuther Schinken- und Rauch- fleischversandgeschaft Kennen. Nurnbergs Wurstproduktion, die in der Welt vor allem durch die lange Murst, die einst die Metzger durch die Strahen trugen, und das noch immer zu den starksten Magneten unter den Nurnberger Sehens- wtirdigkeiten gehorende Bratwurstglocklein beruhmt ist, zeigt in der Industriehalle durch Albrecht Bauer ihre vortrefflichen Munderburger Knackwiirste. Der Verkaufs- stand ist sehr glucklich neben dem einen Lingang zum Hose der Hackerbraukosthalle angeordnet. — Geschickt ist die Art, wie die Konservensabrik von Houssedy & Schwarz ihre fur den Militargebrauch und die Touristik bestimmten Fleisch- und Gbstkonserven ausgestellt hat, indem sie in einem Figurenarrangement deren Verwendung in den Tropen und den Alpen zeigte. Von der Konseroenausstellung von Alois Biller in Arnbruck war schon die Nede, aber zu nennen sind noch die eingemachten Fruchte und Gemuse von Johann Kraus in Lggolsheim, der unter anderem sieben Jahre in Salzwasser frisch erhaltene Stangenspargel ausgestellt hat, serner die Lrste Bayerische Kraut- verwertungs-Genossenschast m. b. H. Ismaning bei Munchen, die fur ihre Saner- und Weihkrautfahchen die anziehendste Aufstellung zu finden gewuht hat, und die Fichtelgebirgshaberverw ertungsgenossenschast G. m. b. H. Lrbendorf, die ihren Hasergries, ihr Mehl und ihre Grutze aus einem anmutigen ofsenen Nundgestell in Glasern und Sackchen in der reizvollsten Weise zur Schau gestellt hat, so dah man, auch ohne Interessent zu sein, an der Ausstellung das regste Interesse nimmt. Noch ist Hier, bevor wir uns der Gruppe der Kaffeesurro- gate zuwenden, die Hoch- aufgebaute Spirituosen- und Lssigausstellung von Isidor Schufter & To. (Inh. Marc. Katz) in Hammelburg nachzu- tragen. Von den Kaffee- surrogaten ist auf der Ausstellung am starksten der Feigenkaffee ver- treten. Ihn stellen aus: der Kgl. bayer. Hos- lieserant August Gster- maier in Munchen (Marke: Max Lmanuel), die Tyrolerkanzler- Feigenkasseefabrik Bruno Stablein, pa- sing und die Feigen- kasfeefabrik Andre hofer in Freilassing, die auherdem Lichel- Kaffee, sowie Kaffeewurze und Lssenzen bietet. Sie begnugte sich auch nicht mit der einfachen Darbietung ihrer vielfach originell verpackten Lrzeugnisse, sondern stellte in der Mitte in groher plastischer Aussuhrung die ihre Fabrikmarke bildende Gestalt Andreas hosers aus. Aus dem Fels, aus dem.er steht, flieht ein Guell in einen Brunnentrog Hinein. Dah uber den Surrogaten der Kaffee seibst nicht vergessen wird, dafur sorgt die von der Kolonialgrohhandlung und Kaffee- rosterei hch. Harrer & L o. in Nurnberg eingerichtete Kafseerosterei, die wir am Lude der Dorsstrahe antreffen. Wie der Kaffee so lettet auch der Tabak unsere Gedanken weit uber die Grenzen der Heimat Hinweg in sudliche Regionen, zumal roenn roir den Tabak in jenen Haute- packungen vor uns sehen, in denen er zur Verarbeitung in den Fabriken des Bayerischen Waldes aus Brasilien Heruber-