Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Or. 25
Bayerifdie SubiMums - handes - flusitellung 1906
Seite 541
57 Meister und 32 Gesellen zuruckgegangen;seit dem Rus-
bruche des Seehrieges und der Sperrung der hafen lag es
fast ganzlich darnieder. Nicht weniger als 14 Meister
Hatten in sechs 3ahren das Gewerbe aufgegeben, nur zwei
Hatten den Mut gehabt, es zu ergreifen. 5elbst bei den
Bayern, die das tagliche Brot lieferten, genugten 1809
statt 175 Rrbeitskrafte beren 165; nur zwei Meister waren
abgegangen. Die 54 (1803 : 57) Meister und 12 Gesellen
im Bortenmacherhandwerk „nagten samtlich mehr oder
minder am hungertuch", weil sie „von dem Gange des
handels abhangig sind". 3n gleicher tveise waren die 80
Meister und 32 Gehilsen in der Buttnerei der Verarmung
preisgegeben. Die Drechslerzunst hatte in sechs 3ahren
von 148 Meistern,
darunter 24 Wit=
wen mit Meister-
recht, und 60 Hilss-
arbeitern 29Meister
und27 hilfsarbeiter
eingebutzt. Bur bei
15 hatte sich noch
der Rbgang sest-
stellen lassen, 14
Hatten ohne Kun=
digung, ohne Rb-
meldung der 3unst
den Ru&en gekehrt
— ein fast uner=
Horter Vorgang!
DieFeilenhanerunb
Flaschner, die 82
Pfragner, 46 Lchei-
benzieher mit 10
Gesellen,52 Meister
und 24 Gehilsen
Fachwerkhaus im Speyart.
im Schlosser-, Uhr-, Buchsen- und Windenmachergewerbe,
25 Schweinstecher und deren 47 Rnechte, 15 Meister und
139 Gesellen im Tunchergewerbe, 1O 3immermeister mit
58 (1803: 70) Gehilsen, sie alle verloren den goldenen
Boden des Handwerkes unter den Futzen. Von 54 Gold-
schmieden gaben 11 das unfruchtbare Gewerbe aus und
das innerhalb sechs 3ahren; gleichwohl schreckten acht
davor nicht zuruck, in ihm die ersehnte Selbftdnbigheit uub
Kummerlichen Erwerb zu suchen. „Nur ber Bijouteriearbeiter
Wich befinbet sich burch seine Hervorstechenbe 3nbu(trie unb Raf-
finement in verhaltnismatzig gutem Zustanbe." Die Gurtler-
zunft verlor in ber gleichen Zeit von 40 Meistern beren 11,
4 bavon brachten sich besser burch Taglohnarbeiten fort. „Die
Einfuhrverbote von seiten Frankreichs, Gsterreichs unb
3taliens, bas Lmporkommen vieler Fabriken im naheren
unb entfernteren Ruslanb, bann bie Hemmung ber Lchiff-
fahrt finb bie traurigen Ursachen bes ganzlichen Verfalles
bes ehemals so bluhenben Gurtlerhanbwerks." Ruffallenb
ist ber grotze lvechsel bei ben Hestleinmachern: 28 Meister
von 76 wanbten sich weg, ebensoviele wanbten sich bem
Gewerbe zu. 13 bavon war bas traurige Los beschieben,
von Rimosen leben zu mussen, bas Geschick ber anbern
war nicht viel besser. „Die heftleinmacherprofession liegt
seit vielen 3ahren burch bie Sto&ung bes hanbels fast
ganzlich barnieber. Selbft biejenigen Meister, welche noch
etwas zu arbeiten haben, laborieren in bkonomischer Hin-
sicht an ber Ruszehrung unb mussen ganzlich verarmen,
roenn nicht ber Seefriebe balb erfolgen unb baburch bie
Lchissuhrt wieber freigegeben werben sollte." Von 54 Kamm=
machern gingen 16 Meister ab, von 26 Gesellen 7; benn
„ber Bestellungen aus Rummacherwuren sinb so autzerst
wenig, batz Keiner
sich mit bem Be-
trieb ber Profession
ernahren Kann,
sonbern sehr viele
Rummacher neben-
bei burch holzhauen
unb anbere Tag-
lohnerarbeiten
ihren Unterhalt zu
erwerben suchen
mussen." Ginen
fast unerklarlichen
Ruckgang, wenn
er nicht in bem
ungeheueren Ver-
brauch ber Rrmeen
zu suchen ist, weisen
bie Metzger auf;
benn fur ben Be-
barf, ben 1803 noch
52 Meister mit 54
Gesellen gebeckt Hatten, Kamen 1809 41 Meister mit 33
Gesellen aus. Rein autzerlich betrachtet Hielten sich bie Pater-
nostermacher aus ber hbhe, 1803: 44 Meister, 15 Ge-
sellen, 1809 : 47 Meister, 13 Gesellen. 3eboch „bie
Glieber bieser 3unft ernahren sich burchaus Kummerlich
von bem Grwerbe, ben ihnen ber hanbel mit Beinbunger
unb Beinschmalz barbietet". Das Gewerbe ber Roth-
schmiebe ging von 205 Meistern unb 117 Gesellen auf
174 Meister unb 91 Gesellen zuruck. Von 21 aus-
geschiebenen Meistern fielen nur 2 ber bffentlichen Wohl-
tatigkeit zur Last, alle anbern fanben ein manchmal zwar
wenig befriebigenbes, aber boch ertragliches Ruskommen.
Der Riebergang bes Gewerbes lag in ben schon oft
erwahnten Verhaltnissen. Das 5chneiberhanbwerk burfte
sich glucklich schatzen, zu seinen 134 Meistern 7 bazu-
gewonnen zu Haben; es butzte jeboch 36 Gesellen ein.
Von 12 Meistern, bie aus ber 3unft ausgeschieben sinb,
sinb 5 ber offentlichen Milbtatigkeit anheimgesallen. Das