Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Seife 564
Bayerifche Subildunis«handes -fluskenung 1906
Nr. 26
Wasserfarbe. Hahn, Henne und Kuchlein aus Ton, dazu
eine getonte Schussel mit Kornern, eine huhnersamilie ge-
naht und ubermalt. Lndlich der Gsterhase, der vor einem
Nest mit dunten Liern sitzt. - Wer es gesehen hat oder
noch sehen wird, den wird diese liebevolle Knorbnung trotz
des Sommers noch einmal mit Fruhlingssehnsucht und
Fruhlingsjubel und -Lust erfullen.
Vie Sommererzeugnisse und -Freuben sind noch reich-
Haltiger.
Bach einem Besuch der Kinder am lveiher soli das
Gesehene wiedergegeben werden. Vie Kinder zeichnen
einen lveiher, — also auch schon im Kindergarten das so
sehr angefochtene und doch so wertvolle Eedachtniszeichnen,
- die Baume am lveiher sind naturlich gleich Fransen
Schnitt durch die aus Seite 510 besprochene 1200pferdige Dampfturbine von Gebr. Sulzer, Ludivigshafen a. Nh.
an einem Teppich flach nach autzen gelegt. Vann wird
ein lveiher aus Stanniolpapier gelegt, als Linfassung
ein gruner Kranz aus Seidenpapier geschnitten, Frosche
und Kroten und Fische aus Ton darein gesetzt. Vor
dem Teich steht ein getonter Kahn mit Kuber,tange
aus Karton und Holz, ein Fischer mit tingel (Faben
und Kork). Uberall aus dem allereinfachsten und billigsten
Material eine hubsche und richtige Bnschauung geschaffen!
Bus Kartonstreifen und abgebrannten Streichholzern ist ein
Leiterwagen Hergestellt, bespannt mit modelliertem ge-
maltem Pserd und dito Kuh, letztere offenbar eine Krbeit
der Kindergartnerin selbst, die den Kindern zur Kacheiferung
von 3eit zu 3eit ein gutes Muster gibt, wohl um auch
schon dem Urteil dieser kleinen Kinder „hohere Gesetze" zu
geben. — IDir begegnen noch weiter im Sommer durch
alle oben erwahnten Frobelschen Beschaftigungen wie
Bauen, Falten, Flechten, Kusnahen, Zeichnen, Malen,
Mobellieren hindurch 2 Monatsgegenstanden wie 3. B.
dem Maikafer und der Kirsche. Man verfehle nicht, sich
die nieblich gezeichneten Kirschen der ganz Kleinen Kinder,
die sauber dazu geklebten, ausgeschnittenen Blatter und
besonders die tauschend naturlich getonten Kirschensteine,
anzusehen. Ls ist eine Fulle von llrbeit, die uns da ent-
gegentritt und am ruhrendsten ist uns der (Sebanke, datz
sie von so Kleinen Kinderhandchen ausgefuhrt worden ist.
Nuch Sommerbeeren, modelliert und gemalt, sind zu sehen,
ebenso die verschiedenen Getreidearten nedst
einer Sichel, aus Stanniol und Lrbsen versertigt.
Ver Herbst bringt uns die Kartoffel
in ihrer ganzen Lntwicklung von der Kar-
toffelblute an, die gepretzt und gezeichnet
ist, bis zu der von den Kindern schon ge-
tonten und endlich selbstgezogenen (iver
weitz in welchem Boden und unter welchen
Verhaltnissen) lebendigen Kartoffel. Sehr appetitlich und
einladend sehen die verschiedenen Herbstfruchte: Birnen,
Pslaumen, Zwetschgen und Apsel aus, alle getont und
bemalt, letztere sogar im (Huerschnitt vorhanden nach dem
Verschen, das die Kinder dazu lernen burfen: „3n meinem
kleinen flpfel, ba sieht es nieblich aus, es sinb barin funf
Stubchen grab wie in einem Haus."
Der Winter bringt uns eine lustige Schneeszene. Vie
Schlitten sinb aus alten Postkarten ausgeschnitten, wirbelnbe
Schneeffocken aus Watte, ein Schneemann u. s. w. Lnblich
eine Weihnachtsbescheerung mit Krippe, Hirten unb Lngeln
aus Ton, bas Gchslein unb bas Eselein nicht zu vergessen.
Der Tannenbaum ist aus Streifen von Glanzpapier ge-
flochten, mehr flachenhaft als kbrperlich, aber boch beutlich
zu erkennen. —
Ls wurbe zu weit fuhren, wollte ich bie beiben
nachsten Ltagen ebenso grunblich in ihren Linzelheiten