ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
Ilr. 26 Bayerifche 3ubilaums = Landes*Hus^fe^u^g 1906 Seife 565 durchnehmen. fiber den darin durchgesuhrten Grund- gedanken mochte ich doch nod ) beruhren. Ubør das zweite Hbteil Kann der oben besindliche zweite Frobelsche Sprud) geschrieben werden: „Tatigkeit und Tun sind gleich die ersten Lrscheinungen des erwachenden Kindeslebens." Lben- so passend erschiene mir auch jenes andere lvort des Uteisters: „flus dem ansangs Kleinjten und Unscheinbarsten geht in der Hatur und dem Entwicklungsgange des Kinbes und Utenschen das spater ost so grotz und umsassend Ivirkende Hervor. lDir befinden uns mitten in den oerschieden- sten Handwerks- statten.hierwird aus die Harm- loseste und doch anschaulichste lveise die Liebe zu einem Lerus in dem Kleinen Anaben geweckt. flllerliebst ist die Kierne Schuster- werkstatte:flhle, Leder, Stift, Hammer, hobel, Leirnschussel, nichts ist ver- gessen, und wie liebevoll ist alles arrangiert. Wie lernt aber auch der Lrwuchsene bei solchem Un= terricht vom Kind, roas sur scharse Kritiker sind die Kinder und wie genau sind alle ihre flnschauungen Handwerksausftellung im ^auptinduftriegebaude. Joh. Ludw. Funk — NURNBERG.— Fabrik franzosischer u kunstfiber Muhisleine i, ri i Lajer sammfl Mullereimaschinen ; ?«. u MuhlenbedarfsartiRel ^^ Muhlenbau-Anstalt und Muhlsteinsabrik Joh. Ludw. Funk, Nurnberg. gegenuber den unsrigen, die wir schon so viel gesehen und darum so oberflach- lich sehen. fluch die anderen Handwerksstatten sind sinnig liebevoll durchgefuhrt. Jn der dritten Etage finden wir Haus, Dorf und Stadt als Grundgedanke und daruber das roort: „Don dem stillen verborgenen Heiligtum der Familie Kann nur zunachst das lvohl des Utenschen- geschlechtes uns wiederkommen." Eine grotze aus den verschiedenen Baugaben zusammen- gestellte Scheune uberragt die ganze frohliche flnlage. Baume aus grunem gekrauselten Papier, hauschen aus einem quadratischen Blatt gesaltet und bunt bemalt, eine stattliche Kirche, ebenso gesaltet, sind malerisch darum gruppiert. fln die Stadt schlietzt sich das Dorf mit Kleineren und ein- sacheren Hausern, auch einem Bauernhos, an. 3n ihm be- sindet sich auch der Miniaturkindergarten: ein einstockiges, aber geraumiges, von £id)t und Luft umgebenes Hauschen mit Garten, in dem ein Kinderkreis, aus Papier ausge- schnitten, ein Sandhausen mit spielenden Kindern, Gerate ae. sich befinden. Ludlich finden wir unter dem Thema Haus eine allerliebste Puppenstube mit dito Kuche. Die Puppen- zimmereinrichtung ist aus den allergeringsten Mitteln Her- gestellt, naturlich alles von den Kindern, an der hand der Leiterin, seibst gefertigt aus Papier, Ton, Trbsen und Stabchen oder, wie z. B. die Betten, aus den Schubchen der Streichholz- schachteln. Das Kuchengeschirr bestehtfastdurch- weg aus Kasta- nien und Fla- schenhulsen. Jch bin am Tnde mit meiner Beschreibung, und indem ich hoffe, dah mir die liebenswurdige Dame in Schwa- bach nichtboseist, weil ich so aus der Schule ge- plaudert, einer Linrichtung, in der ich seibst mit valler Begeiste- rung stehe, kann ich mir nicht ver- sagen, noch ein roort sur den Kindergarten seibst zu sprechen. Uaumann sagt einmal in seiner Gotteshilse: „IDer vielSonne gehabt, kann ruhig sterben." Und dabei denkt er an die Kinder. Shnen Kann man nicht Sonne und Sonnenschein und tvarme und Liebe genug geben. Der Kindergarten ist, besonders in Suddeutschland noch eine sehr unverstandene Sache. Eine Linrichtung, die schwer zu kampsen hat, aus dem Dorf mit Unverstand, Uoheit und flrmut, in der Stadt mit Platzmangel, schlechter Luft, Lichtlosigkeit u. a. Freilich werden auch seine Be- strebungen haufig mitzverstanden. Lin Kindergarten ist Keine Bewahr- und Uettungsanstalt fur zunehmende Bos- Heit oder bloh solche Kinder, mit denen die Lltern schlechter- dings nicht fertig werden, wenn wir auch seIbstverstandlich die wilden und unbandigen ebenso lieb haben wie die zahmen und wohlgesitteten. fiber wo die mutterliche Lr- ziehung, die sonst ja doch die beste ware, aus irgend einem