Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
Seite 568
Bayerifche Hubildums»[iandes-Husffellung 1906
Ilr. 26
S^uljugenb diese beiden Wohltaten in einem Raum zu
gewahren. Tin ingenids erdachter Zeichentisch entpuppt
sich nach dem Zuruckschlagen der einen Halfte der Tischplatte
als eine bequeme und nicht unschone Siftgelegenheit fur
Nula- oder Vortragssaal. Lbenfalls fur Rulazwecke be-
stimmt sind Wandklappsitze mit Kleinem Schreibpult auf
der rechten Rrmlehne. Wo moglichsie Rusnuftung be-
schrankter Raume geboten ist, werden sie gute Dienste tun.
Zeichenbocke und Zeichentische verschiedener Rauart ver-
vollstandigen die Rusrustung dieses Raumes. - Mausgraue
lvandtafelung mit lila Stoffbespannung und ein in roarmem
Rot gehaltener Bodenbelag gibt dem dritten Raum einen
ruhigen und vornehmen Tharakter. Lr bietet mit seinem
Inventar etwas auf dem Gebiete der Schuleinrichtung voll-
hommen Reues: einSchularztzimmer. Schularzte sind zwar
noch nicht uber-
all, besonders
noch nicht im
Norden unseres
Vaterlandes zu
einer im Schul-
leben festwur-
zelnden Institu-
tion geworden.
Rber sie werden
es in Kurze wer-
den, dasur burgt
die lebendige
Kraft des Ge-
dankens, das;
der Schule der
wissenschastliche
Berater sur die
Hygienedes Kar-
pers und des
Geistes um so
weniger sehlen
dars, je mehr
Industrieausstellung iitt
L)anj>tind»lstriegebaude.
Schularztzimmer
der Vereinigten SchulmSbelsabriken G. m. b. L. Stultgart-Munchen-Tauberbischossheim.
mit steigendem Kulturniveau die Rnforderungen an
die Schule wachsen. Das Schularztzimmer wird alfo in
nachster 3eit in das Bauprogramm graderer Schulgebaude
Rusnahme finden mussen. Wir konnen es daher der Rus-
stellungsleitung der „Dereinigten Schulmobelfabriken" nur
Dank wisseii, roenn sie uns fur dieses Schularztzimmer einen
unbedingt vorbildlichen Typ geschaffen hat. Wir mussen an
dieser Stelle auf eine eingehendere Beschreibung des Raumes
mit seinen sinnreichen Metz- und Wageinstrumenten, seinen
Sterilisier- und Desinfektionsapparaten und dem ganzen
ubrigen Handwerkszeug des wohlausgerusteten Schularztes
verzichten. Ris von besonderem Interesse fur den Fachmann
sei nur die in einem „Globusschranke" untergebrachte Karto-
thek fur funf Schulkomplexe erwahnt. Sie erleichtert in ihrer
sinnreichen Rnordnung die arztliche Uberroachung graderer
Schulermengen in uberraschender Weise. Hahes Interesse
bietet dem Fachmanne ferner die in den oberen Fachern
dieses Schrankes untergebrachte Sammlung von Formularen
und Dienstanroeisungen fur den Schularzt, die, von 82 Stadt-
verroaltungen bereitroilligst zur Derfugung gestellt, ein ge-
naues Bild vom Heutigen Stand der Schularztsache und
ihrer zurzeitigen Betatigungsformen geben und roertvolle
Fingerzeige fur die einheitliche Rusgestaltung dieses Instituts
enthalten.
Gine Kleine Broschure, die dem Besucher von den Der-
einigten Schulmobelfabriken uberreicht wird, gibt nahere
Ruskunft uber die ganze Linrichtung und enthalt aufterdem
als Rnhang einen Literaturnachweis fur eine schulhygienische
Bibliothek, wie
sie hier in felten
zu findettder
Dollstandigkeit
ebenfalls zur
Dorfuhrung ge-
bracht ist. Wir
glauben nicht
zu ubertreiben,
wenn wir be-
Haupten, das
Schularztzimmer
gehort zu den
anregendsten
und fruchtbrin-
gendsten Dar-
bietungen der
Iubilaums-
Russtellung. —
Zweck un-
serer Zeilen war,
das Rugenmerk
auf die Rus-
stellung der „Dereinigten Schulmobelfabriken" zu lenken.
Fur Rrzte und Lehrer sind sie vielleicht uberflussig gewesen.
Die grafte INenge der Russtellungsbesucher geht aber
meistens an Gbjekten, die mit der Schule in inniger Be-
ziehung stehen, achtlos voruber. taftet doch der Schule
von alters her das Gdiuin des Langweiligen, Pedantischen
und Trockenen an. Unsere moderne Schule aber beginnt,
sich aus diesen Zesseln zu befreien. Sie sehnt sich nach
Luft und Licht, nach schoner Form und froher Farbe.
Dieser modemen Schule Raume zu schaffen, hat sich die
von uns geschilderte Russtellung zur Rufgabe gemacht.
Mogen recht viele sich davon uberzeugen, wie diese Ruf-
gabe gelost ist!