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Bayerifche 3ubilfiums-handes=Hus^fe^u^g 1906
Ur. 26
der Lntwicklnngsgeschichte der deutschen Technik einen
Lhrenplatz. Seine zweite bedeutende Schopfung ist der
Meridiankreis. Aber nicht nur auf dem Gebiete des geo-
datischen und astronomischen Instrumentenbaues, sondern
auch als Maschinenbaner und hydrauliker hat er sich un=
sterbliche Verdienste erroorben.
Im Iahre 1806 trat Traugott Lrtel als Gehilfe in
das Beichenbacher Institut ein und gewann durch seine
Begabung und Geschicklichkeit so sehr das Vertrauen des
Meisters, dah dieser ihn 1815 als Teilhaber in sein
Geschaft aufnahm. Die Firma Hietz nun Beichenbach
& Ærtel. 1820 ging das Institut ganz au Lrtel uber
und als im Iahre 1834 Georg Ærtel als Teilhaber in
das Geschaft seines Vaters eintrat, erhielt es seinen Hen-
tigen Namen.
Traugott Lrtel hat zeitlebens das in ihn gesetzte Ver-
trauen Beichenbachs gerechtfertigt. Lr erhielt das Institut
auf der glanzvollen Hohe, auf die es sein beruhmter Vor-
ganger gebracht hatte und seine bedeutenden Fahigkeiten
und technischen Benntnisse machten es ihm moglich, den sich
anhaltend steigernden Nnspruchen seiner 3eit zu genugen und
die vorhandenen Instrumententypen zu oervollkommnen,
sowie durch neue Konstruktionen die Instrumententechnik
zu bereichern. Sur Lntlastung der grohen Beichenbachschen
lireisteilmaschinen, auf der nur noch die graderen Breise
geteilt wurden, sertigte er nach deren Muster eine Kleinere
Maschine, die noch hente benutzt wird. Bnch die Beichen-
bachsche Teilmaschine ist noch hente gebrauchsfahig, aber
nm ihres Historischen IDertes Willen wnrde sie, nachdem
sie fast 100 Iahre dem Institut gedient hatte, vom baye-
rischen Staate gekanft nm im Deutschen Museum sur Meister-
werke der Baturwissenschaft und Technik in Munchen auf-
gestellt zu werden.
Im Iahre 1890 wurde das Institut durch Huguh
Diez, der es seit 1876 fur die Lrtelschen Belikten geleitet
hatte, Kauflich erworben, und es ist dem neuen Besitzer
gelungen, der Firma den guten Buf, den sie in der ganzen
Welt genieht, zu wahren. Das beweist die grohe Sahl
der aus aller herren Landern einlaufenden Buftrage und der
gediegene Lharakter der Busstellung burgt dafur, dah die
Firma die grohe Bonkurrenz, die ihr mittlerweile nberall
erwachsen ist, nicht zu furchten brancht.
Der geoplsstische Selbftperlag
pon J. Dinges, Kgl. Seminarlebrer in stmderg (Oberpfalz).
Don Hug. Sieberg, Sekretår der Kaiferl. fjauptftation fur Crbbebenforfdjung.
neuerdings hat die Sahl der Bnschauungsmittel fur den Hn mehreren Punkten ist in der Hurnberger Hus=
erdkundlichen Unterricht eine weitere und Hochst be- stellung Gelegenheit gebeten, von den Merken des be-
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Besten,
was auf
Relief „Lerzogstand" von I. Dinges, Amberg.
(I. Sektion des Reliefs „Walchensee", 1 : 10000.)
diesem Gebiete geleistet worden ist und mussen als ein
wirklicher Gewinn bezeichnet werden.
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im Hanptindustriegebaude Gruppe XVIII Br. 1109 an-
trifft. Vollendet sind die Lektionen des Tegernsee-