Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Or. 26 Bayerifche Subildums-handes=flusffellung 1906 Seite 573 krundige Steiger Paul hoser bei einer Sprengung verun- gluckte, ging der Betrieb langsam zu Lnde. Die Schon- linder ZinnbergwerKe waren am besten gegangen im 15. und zum Teile im 16. Jahrhunderte. 1576 wurde „vor gut befunden, den Schacht, darin ein Gchs gesallen war, wieder zu bewaltigen". libwaris ging es schon, als der dreitzigjahrige Krieg Kroaten in die Gegend fuhrte, die zweimal mutwillig die WerKe zerstorten. 1670 nahmen zrvar zwei Nurnberger (Lang und Lreutzner oder Lrautzner) den Zinnbergbau bei Schonlind wieder aus, aber man scheint in Nurnberg von der Nauhheit der Gegend und den Schwierigkeiten des Verkehrs dort damals Keinen rechten Begriff gehabt zu haben, man beklagte sich im Fichtel- gebirge, datz die Nurnberger herren mehr der Nuerhahnjagd, als dem Bergwerke nachgegangen seien. Nach Hosers Tode verschwanden auch die Nurnberger. Datz ein solcher Betrieb, der gutes und vor allem gesuchtes Ntaterial lieserte, aus die Lntwicklung der nur 5 Kilometer entfernten Stadt Weitzenstadt Linslutz haben mutzte, ist erklarlich. Nachdem auch rings um den ©rt 3inn in Zinnwaschen gewaschen wurde, Konnten im 16. Iahrhunderte hier gegen 300 Berg- leute und deren Familien Nahrung und ©bdach finden und die Stadt seibst erhielt ein Zinngericht, das in allen einschlagigen Streitigkeiten im ganzen Gebirge Urteil zu sprechen Hatte. Dasselbe war schon 1467 zusammengetreten, soli aber fruher schon bestanden haben. Die Zinner bildeten eine eigene Sunft. Man trieb namentlich einen schwungvollen Handel mit verzinnten Lisenblechen nach Leipzig, Magdeburg und Naumburg und deckte den Kirchturm mit solchem verzinntem Blech, weshalb der ©rt vor seinem Lrheben zur Stadt den Namen Weitzenkirchen fuhrte. Nm Wunsiedler Tore schmolz man den Zinnstein, ebenso dicht an der Grube im Vorse Schonlind selbst. Noch vor etwa 20 Jahren lagen hausen von Schlacken an der alten Zinnschmelze, die jetzt alle verschwunden sind*) und - merkwurdigeweise mit ihnen die Trinnerung an diesen einiraglichen Handel, aber datz vor mehr als 300 Jahren ein ©chse in den Schacht fiel, davon honnen die Bauernjungen jetzt noch erzahlen. (Schluh folgt.) *) Ver Verfasser hat solche alte Sinnschlacken zur flusstellung gebracht. (Kaje 25 bei der flusfteHung des Ugl. Dberbergamtes). Verschiedenes vom Nusstellungsplatz. Tagesbefud] in der adjten Ivoche 30. Juni - 6. Julf. Tages- karten flbend- Karten Vaner- karten Gesamt Samstag, 30. Juni 4316 1055 3377 8748 Sonntag, 1. Juli 19363 3536 9575 32474 Montag, 2. „ 5326 3251 8685 17262 Vienstag, 3. „ 3643 1135 3184 7962 Mittwoch, 4. „ 4788 3627 5065 13480 Vonnerstag, 5. „ 2675 924 4575 7974 Sreitag, 6. „ 1602 288 1283 3173 41713 13816 35544 91073 2ahl der verhausten Tages- und libendharten in der achten liusstellungswoche : Tageskarten flbendkarten Summa 1896 22173 8219 30392 1906 41713 13816 55529 Preisgeridjt Der Preisgerichtsausschutz Hat am 11. und 12. Juli getagt und in diesen Sitzungen uber die flntrdge der ein- jelnen libteilungen des Preisgerichtes entschieden. Das offentlidje (efezimmer. Seit Veroffentlichung der letzten Zeitungsliste fur das Lesezimmer auf der liusstellung sind neu Hinzugehommen: A. Zeitungen. Bayerische Rundschau Vitsseldorfer Neueste Nachrichten General-flnzeiger fur Ludwigs- Hafen Marktbreiter Ivochenblatt B. Fachzeitschristen un flus fremben Sungen Deutsche Duchhandelsblatter Deutsche Zleischer-Seitung Ver Trzbergbau kjerd und Gfen ksohe Marte Uonservenzeitung Neue Hessische DolKsblatter Neu-Ulmer flnzeiger Psalzische Post Psalzische Rundschau Westfalisches Volksblatt Unterhaltungsblatter. Messer und Feile Monatsschrift sitr graphisches Uunstgewerbe Vie Muhle Ver Steinbruch Ver Maffenhandler Mildbader Baublatt Operettentheater. 3n der Festhalle ist ein ©perettentheater, das Sonntag, den 8. 3uli, mit der liuffuhrung der „Fledermaus" von 3ohann Strautz eroffnet worden ist. Die Leitung des Theaters liegt in den hånden des Direktors Maximilian Burg. liutzer ©peretten Kommen Ballette zur liuffuhrung. linfang 7 Uhr. Preise der Platze 2 Mark, 1 Mark, 50 Psennige und 30 Psennige.