Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Ilr. 27
BoveriFche Hubildums«Landes-Husffellung 1006
Seite 583
Griginalroerk, das Heute Kaum mehr erhaltlich fein roirb,
zu besitzen, angeschafft rourde. Lin Protokollbuch des
Stenographenvereins Furth aus den Iahren 1859—1866,
sin solches des Stenographenvereins Nnsbach vom 2. Nugust
1869 bis 4. Dezember 1903 und das Goldene Bud; der
Vereinigung Gabelsberger Stenographen Nurnberg-Gosten-
hos mit Handschristlichen Lintragen von Fuhrern der Schule
Gabelsberger legen Zeugnis ab von der
treuen Pflege, welche die Kunst Gabels-
bergers in den Vereinen gesunden Hat
und von der Sorgfalt, mit roelcher die
Negungen stenographischen Vereinslebens
gesammelt wurden, um den folgenden
Geschlechtern Kunde zu geben von der
Liebe und Mhanglichkeit an den Meister
und sein groftes Verrnochtnis. Lin Band
„Neue Vervollkommnungen in der deut-
schen Nedezeichenkunst oder Stenographie"
von Franz Taver Gabelsberger, Gri-
ginaldruck (das Manuskript besindet sich
im gegenuberliegenden Kasten), steno-
graphische Unterhaltungsliteratur, Lehr-
bucher, Ivorterbucher, Diplome, Buf-
nahms- und Linladungskarten verschie-
dener Verlagsanstalten, stenographische
Iverke, von Vereinen redigierte Ubungs-
und Unterhaltungsblatter, weibliche Hand-
arbeiten mit stenographischen Schristztigen
bestickt, verschiedene aus Ldelmetall Her-
gestellte Medaillen, gegeben als Preise
anlaftlich von lvettschreiben durch Ntirn-
berger Stenographenvereine und die
grofte silberne Medaille, mit roelcher
die Gabelsbergersche Stenographie aus
der Berliner Gewerbeausstellung im
Jahre 1896 ausgezeichnet wurde, lassen
den Beschauer nicht mude werden, sich
in den Nnblick der ausgestellten Er-
rungenschasten stenographischen Lebens
und Fleiftes zu versenken.
Beim Lintritt in den Nusstellungs-
raum bemerkt man in den von der linken
Mand ausgestellten Kasten zunachst Schuler-
arbeiten, Ubungsheste und von Winkler
Schnitt durch Regulierung und Brennstofspumpe
des tOOpferdigen Zweizytinder- Dieselmotors der
Firma L. A. Riedinger in Augsburg.
Herausgegebene Schonschreibheste mit stenographischen Muster-
vorlagen, ferner eine vergleichende Gegenuberstellung der
Lysterne Gabelsberger und Stolze-Schrey durch Beispiele,
praktische Bufnahmen von Geo Schuberi von hof i. Bay.,
welche in einer beschleunigten Geschwindigkeit von 340, 250,
353 und 374 Silden per Minute nach bekanntem und un-
bekanntem Text geschrieben wurden, endlich ein in franzosischer
Sprache von Vorgenanntem abgefafttes und ein weiteres
von dem Kaiserstenographen Dr. Max lveitz ausgenommenes
Stenogramm. Stenographische Llementar-Schulerarbeiten
fon Lehrer Georg Kolb-Nurnberg nach 5monatlichem
Unterrichtsbetrieb erzielt, lassen erfreuliche Lrsolge ersprieft-
lichen Zusammenwirkens von Lehrer und Schulern erkennen.
Nuch in den Schaukasten der linken Seite ist eine Kollektion
verschiedener stenographischer Lehrbucher und sonstiger Lite-
ralien zu sehen, darunter stenographische Vorlageblatter
und Lehrbucher von Professor Heinrich Natzsch von 1858,
Versuche einer ubersichtlichen Varstellung der Stenographie,
eine Bnleitung zur musikalischen Stenographie oder Ton-
zeichenkunst, eine Ubertragung des Gabelsbergerschen Systems
auf die 4 slavischen hauptsprachen, von
seinem Schuler Gerber im Jahre 1849
gesertigt, ein lverk „Lrleichterte deut-
sche Stenographie" von Konsistorialrat
Karl Gottlieb Horstig 1797 versaftt, ein
stenographisches Bet- und Gesangbuch,
die Biographie Gabelsbergers von Pro-
fessor Meneder, eine sehr umfangreiche
Anleitung zum Gebrauch der Satz-
Kurzung in der Praxis von Zeplichal,
mit groftem Fleift in stenographischer
Schrift abgeschrieben von Herrn Hans
Gloftner in Nurnberg, Lehrbucher der
italienischen, englischen und danischen
Stenographie von Noe, Nichter und
Gehran, und ein lverk „Tacheo-Graphia"
vom Jahre 1679 usw. Vie
oorgenannten iverke befinden
sich zum groftien Teil im
Besitze des Gabelsberger
Stenographenvereins Nurn-
berg vom Jahre 1855.
IDenn ich auf den roert-
vollsten Teil der Nussiellung,
auf von Gabelsberger eigen-
handig geschriebene, oder
dessen Lebensgang und Fa-
milienglieder unmittelbar be-
ruhrende BIdtter, welche
in einem zur linken Seite
und in einem weiteren,
den Mittelpunkt der Nus-
stellung bildenden und unter
der Buste des Meisters
befindlichen Schaukasten zu
sehen sind, hinweise, so mochte
ich jeden Systemgenossen,
welcher die Nussiellung besichtigt, bitten, diese Vokumente
des Ivirkens und Schaffens Gabelsbergers nicht mit
fluchtiger hast, sondern eingehend und mit Mufte zu be-
trachten. Iveht uns doch von diesen zum Teil vergilbten
Blattern der Sauber einer im Stillen emsig aufbauenden
Personlichkeit entgegen, welche uns in ihrer rastlos fort-
schreitenden Tatigkeit als Master voranleuchten Kann, roenn
es gilt, uns entgegentretende Schroierigkeiten zu uberroinden
und unser Bestes einzusetzen im Kampse des Lebens.
Gabelsberger Hat uns nicht nur seine Stenographie
Hinterlassen, sein ganzer Lebensgang soli seinen Ver-
ehrern und Nnfangern ein teures Lrbe sein, der Nach-
eiferung roert.