ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 1124 Forrige Næste
Nr. 28 Bayerircke Subildums-bandes-flusffellung 1906 Seite 615 Der (n Bayern untergegangene Bergbau auf 3inn. Von Dr. Rib. Schmibt, lvunsledel. .. 1 (Schlutz.) Senlger ertraglich rote die 3innbergroerke bei Schonlind und Weihenhaid und Weihenstadt, aber doch fo, dah ein lange roahrender und ausgedehnter Betrieb sich lohnte, roaren die zahlreichen 3innroaschen, roelche roir an den ®ft= und Westhangen der Berge sinden, roelche die Schneeberggruppe im Fichtelgebirge aufbauen, auch dort, roo der sagenhaste Fichtelsee sich dehnte. Die Wege, roelche zu ihnen fuhren, gehoren zu den schonsten in roeiter Runbe. Lange Halbenzuge, die entroeder regellos nebeneinander lagern oder langs den Fluhlaufen austreten, ziehen sich dort in den Walbern, neben ihnen liegen die Gruben oder Graben, aus roelchen man das zinnfuhrende Lrbreich hob. Das Terrain ist uberhaupt unterrouhlt, aufgeschuttet oder umgeroorfen. Blitzend und hupsend durcheilt der Gebirgs- bach die Rnlage, der stets durch Menschenhanb reguliert, hier gestaut und zu Tumpeln erroeitert, dort so lange gebammt roar, bis er die Stauung sprengte. Manchmal sind auch ferne vom Schneeberg Kleine Weiher, roie bei Kirchenlarnitz oder an der 3innleite bei Wunsiedel etagen- artig angelegt, so bah das Wasser vom einen zum andern laufend, den Zinnstein absetzen Konnte. Ls sind einsame Stellen im Nadelroalde, der seine Baume setzte aus die Reuthalde und sie mit uppigem Beerengrun uberzog und mit Farrnbraut schmuckte. Rm Berge Farrenleite traf man aus das meiste Seifenzinn und ein alter Schriftsteller Hat vielleicht nicht ganz Unrecht, roenn er die dort geroonnenen 3innsanbe als das Rusgehenbe von Finn fuhrenden Gangen erklart, die in der Tiefe noch reichlich Lrz zu liefern in der Lage sind. Diese Seisen zeigen sich roeit Herein in das Wunsiebler Tal, ihre Reste begleiten heute noch den Fluy Rosla sast bis an die Tore von Wunsiebel, das sein mittelalterliches Rufbluhen, seine Stadtgerechtsame, reiche alte Stistungen diesen 3innbergroerken dankt. Durch die oinn- und auch die Lisengeroinnung in der auch sonst mit Rtetall gesegneten nachsten Umgebung roar es moglich, bah sich im Rtittelalter in zahlreichen Kleinbetrieben die Herstellung oon verzinnten Eisenblechen und ein ungemein lohnender Txport derselben dort entroickeln Konnte. Der dadurch Hervor- gerufene Wohlsianb der Rtitglieber ber alten Sinnerinnung, ^^lche noch baburch geroann, bah man bie burch bie Konter« reformation aus Bbhrnen vertriebenen, meist ber intelligenten Bevblkerung zugehbrigen Lxilanten aufnahm, errnbglichte, dah biese sich ber Schulen unb Wohltatigkeitsanstalten annehmen Konuten. Nan errichtete nach Dorschriften Rtelanchthons ein Lyzeum, ber humanismus zog ein unb bas heute noch bluhenbe Wannsche Mannerhospital in Wunsiebel, bessen Geschichte unb vor allem bessen Hoch- ftehenber Stifter, als einer typischen Persbnlichkeit jener entroickelten 3eit, allein einer Stubie roert sinb, rourbe gegrunbet. Lin Wunsiebler, ber 1442 geborene, als Karbinal Rom verstorbene Professor ber Theologie, Friesner, ber einer 3innerfamilie entstammte, richtete zu Leipzig bie erste Druckerei ein; Kurz, es roar Leben unb Bilbung, bie biese jetzt unscheinbaren im bichten Walbe gelegenen Gruben, es roar ber Segen bes Bergbaues, ben sie in bas einsam gelegene Bergstabtchen brachten. Ruch Hier machte sich ber breihigjahrige Krieg furchter- lich bemerkbar. Die 3innerinnung starb aus unb roas nachher geschah, roar im Vergleiche mit bem, roas vorher roar, Kaum bemerkensroert. 3roar muhten sich bie Mark- grafen von Bayreuth, bie Werke roieber in Gang zu bringen, in ben Dbrfern Furthammer unb Vorborf bei Wunsiebel rourben Schmelzstatten angelegt, aber roas bis in bas 18. ober gar bis in bas 19. Jahrhunbert Herein sickerte, roar so roenig bebeutenb, bah es auf bie RUge= meinheit Keinen Linfluh hatte. 3inngeroinnung, 3inn= verarbeitung gingen unter, bie 3innerinnung ibste sich auf unb auher ben Gebauben unb Besitzungen bes Wannschen Stiftes in Wunsiebel, seinen Pfrunbnern, roelche Heute noch bie im 15. Iahrhundert ubliche Tracht ber Burger tragen mussen, ist es nur bie uralte, recht charakteristische, aber røenig bekannte 3inner=®rbnung, roelche auf bem Rathause zu Wunsiebel liegt, roelche an jene 3eiten erinnert. — Noch einen Bergbau auf 3inn mussen roir Kurz er- roahnen, ber etroas entfernt vom Fichtelgebirge betrieben rourbe, bessen Ruftauchen unb Untergang hbchst merkrourbig ist: ber 3innbergbau an bem alten Bergorte Buchig (sruher puchig) unroeit Hirschberg bei hof. Line von gneih- artigem (Yuarzit zusammengesetzte hbhe liegt gegenuber von einem stejlen, ein furstlich-reuhisches Schloh tragenben Hange; am Fuhe beiber liegt bas reuhische Stabtchen Hirschberg unb im Tale lauft bie im Fichtelgebirge ent- sprungene Saale. Ruf ber erstgenannten hbhe, bie noch innerhalb ber Grenzen Bayerns liegt, ziehen langere Reihen von Pingen (b. i. Grubenresten), 3eugen eines uralten Baues, ber schon im 16. Jahrhunbert verlassen roar. Da fanben 1560 Bergknappen in ber sogenannten Neujahrs- grube 30 Meter tief 3innerz in einer Quantitat unb von einer Gute, bah sofort eine Bergmanns-Kolonie ins Leben trat, bie man St. Georgen im Tale nannte. Der 3inn- stein soli in Gangen von einem Halben Meter Machtigkeit angetroffen roorben sein. 1561 gingen schon 27 3echen auf ber Rnhbhe unb Markgraf Georg Friebrich von Bayreuth (1556—1603) lieh eine Schmelzstatte in hof bauen und errichtete auf dem Buchig eine „Bergstabt" mit Rrbeiter- roohnungen, ja fogar mit einer Kirche. Von den Kanzeln in hof rourde die Bergfreiheit verkundet. Ls stak ein groher Lrzreichtum noch in dem Berge, der roohl Heute noch nicht abgebaut ift. Man fand neben richtigem 3inn, auch Lifen und Wismuth. Rber es roar immer die alte Geschichte im Markgrafenlande, man scheute die Kosten, man ging nicht tief genug. Schon 1566 ging das Lamen- tieren an uber schlechte Verroaltung und Mangel an Sach- verstandigen, roie bei den Gruben bei Weihenstadt. So rasch sie gekommen, so rasch verschroanden die Bergleute