ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 1124 Forrige Næste
Seife 618 Bayerifche ^ubildums-handes-Husttellung 1906 Nr. 28 jetzt! Selbstversiandlich lietz auch die einschlagige Industrie nach, die Herstellung verzinnter Bleche. Am langsten Hielten sich die Loffelschmiederer, welche bis in die Mitte des ver- gangenen Iahrhunderts ihr Dasein sristeten. Man stellte billige verzinnte Blechloffel Her. Was mit Vorbehalt, aber nach langer lokaler Beobachiung gesagt werden hann, ist folgendes: Ls ist wahrscheinlich, datz in der Schneeberggruppe im Fichtelgebirge und zrvar an dem Berge Farrenleite ein Sinngang streicht und datz in den offengelassenen Berg- werken am Buchig bei hos und in der Nachbarschast von lveitzenstadt noch Lrz liegt, denn diese Bergwerke wurden nur roegen Vernachlassigung und Serftorung verlassen oder litten an schlechter Verroaltung. In aus der Iveitzenstadter Schmelze stammenden Schlacken sand Sand- berger*) neben Arsenik und Antimon auch Blei, Wismuth, Kobalt und Nickel, reichlich Kupfer und Spuren von Kadmium und Zink. Gb Wolfram das Zinnerz im Fichtelgebirge be- gleitet, rourde, roeil noch nicht darnach geforscht ist, noch nicht nachgeroiesen, es scheint zroeifelhaft zu sein. Be- Kanntlich hat augenblicklich der Import von Zinn aus nberseeischen Landern bedeutend nachgelassen, der Preis des Metalls ist stark gestiegen, -roenn es gelange, die Ausmerksamkeit der Bergleute roieder aus die Heimatlichen Vorkommnisse zu richten, so Konnte bei der Art und Weise, in der die Gruben zum Teile verlassen rourden, vielleicht einmal roieder neuer Segen Kommen. *) Uber Lithionit-Granite mit besonderer Rucksicht auf die des Fichtelgebirges. Siehe 3. d. mathemat.-physik. Ulasse der bayer. Ukademie der Missenschaften, Band XVIII, heft III, Seite 432. Das kunftlenfcbø Stbaufenfter. Don Jofeph Hug. £ux, lDien=D6bling. eute ist man so roeit, um zu verstehen, datz die Wohnraume mit unserem Kleide, mit unseren Lebensgeroohnheiten und Anspruchen in Uber= einstimmung sein mussen, und man bedars Raume, die mit unseren Beroegungen nicht in Widerspruch stehen, die ein freies und dennoch ruhiges und gelassenes Wesen zu- lassen. Man geht roeiter, und verlangt es von seiner Um- gebung, von den ossentlichen Lokalen, den GeschaftsIaden, den Wohnhausern und ihren Fassaden. Man mutz es mit immer lauterer Stimme verlangen, gerade im gegenroartigen Zeitpunkte, roo man so sehr darauf erpicht ist, den Mangel an schopferischer Kraft durch Ziermacherei und dekorativen Aufputz zu verkleiden. Gerade heute, da eine Aktion ein- geleitet roird, um die Geschaftsladen mit sogenaimtem Kunst- lerischen Schmueke zu versehen, isi es notroendig zu betonen, datz die gute wirkung Keinesroegs von dem Aufputze im einzelnen, der viel eher storend und unkunstlerisch erscheinen Kann, abhangt, als vielmehr von den guten und richtigen Matzen und von den schonen Raumverhaltnissen. Viese uberflussige Putzmacherei ist es, roas man falschlich als Kunst begreift. Kein Wunder darum, roenn man nichts so uberflussig findet, als „die Kunst". „Kunst" in diesem Sinne ist die eigentliche Verlegenheitsmacherin. Nach dem Ausspruche eines bekannten Architekten ist es ein roahres Gluck, datz sich,die „Kunst" noch nicht mit den Reisekoffern befatzt, -bis jetzt sind sie namlich ganz gut. Die Legende vom armen reichen Mann, der, roenn er atz, trank und schlief, immer „Kunst" um sich haben mutzte, und sich immer mehr von ihrem roahren Wesen entfernte, ist leider noch aktuell. Dieser arme reiche Mann steht eigentlich nicht viel Hoher als der Wilde, der sein Gesicht tatoroiert. Ein- mal mag ja der Wulst von Ornamentik berechtigt geroesen sein, in der Seit, da man in Salzburg das Glockenspiel errichtete, das den Mittag mit Mozart, den Abend mit Sebastian Bach einlautete. Wird darum im Ernst ein Mann verlangen, datz die Tramroaysignalglocken eine Freischutz- arie spielen? Aber nicht roeniger absurd ist das Verlangen nach „Kunstlerischem" Ladenschmuck. Der beste Kunstlerische Ladenschmuck roird immer nur die Linfachheit und Zroeck- matzigkeit sein. Der Kunstler ist bereit und befahigt, diese Anspruche zu erfullen, sobald das Publikum geroillt ist, chm mit Ver- standnis zu folgen. Ls ist nicht unangebracht, in diesem Zusammenhange auf die Schriften von Albrecht Lichtroarck Hinzuroeisen, der uber die Asthetik des Geschaftsladens einige beherzigensroerte Winke gibt. Man lese einmal nach, roas in seinem Buche „Blumenkultus" uber die Blumenladeii steht. Es geht vom Schaufenster aus, von dem ja der Vorubergehende die nachdrucklichste Belehrung zu empfangen pflegt. Auf manchen Gebieten, denen der Frauenmode z. B. ist ihr Anblick eigentlich im hoheren Grade aus- schlaggebend als der Besuch des Ladens. Das Schaufenster markiert nur die grotzen Linien der Beroegung. Es ist dem Tagesgeschmack prophetisch ein gutes Stuck varans. Heute erscheint der hut, den die fortgeschrittenste Dame in einer Woche erst aufsetzen roird. Die neuen Farbennuancen der hute, Blumen und Seidenstoffe roerden dem Auge in den Auslagen zuerst als das 3iel der neueren Geroohnung vorgestellt und hier hat es 3eit, nebenbei und ohne An- strengung eine alte Geroohnung zu bestegen und eine neue aufzunehmen. Vom Schaufenster der Blumenladen Kann man nun