Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Seite 662
BaveriCche 3ubilciums = kandes»flusitellung
1906
Hr. 30
Teil auch dank der im vorigen 3ahrhundert vorgenommenen
lviederaussrischung, noch sehr wohl zu erkennen und die
Skrift im allgemeinen muhelos zu entzisfern. Ivo sich in
dieser Leziehung Schwierigkeiten ergeben, latzt sich auf
Grund sruher Hergestellter Nachbildungen leicht nachhelfen.
Sum erstenmal wurde der Globus durch den be-
Kannten Professor der Utathematik bei St. Lgidien in
Nurnberg 3ohann Gabriel Voppelrnayr in seinem 1730
erschienenen noch viel benutzten Werke: „Historische Nach-
richt von den Nurnbergischen Ntathematicis und Knnstlern",
allerdings in sehr starker Verkleinerung, wiedergegeben.
Dann gab der um die Geschichte und besonders die Kunft=
geschichte Nurnbergs hochverdiente Polyhistor Lhristoph
Gottlieb v. Uturr 1775 eine „ Diplomatische Geschichte
des portugiesischen beruhmten Ritters Martin Behaims
aus Griginalurkunden" Heraus, worin er einen Teil des
Globus, den Teil von den azorischen 3nseln bis Thina, in
der Griginalgrotze abbildete und, was wichtiger ist, die
llusschristen des Globus, die jetzt auf dem Griginal zum
Teil gar nicht mehr zu entziffern sind, genau wiedergab.
3m 3ahre 1853 erschien dann das grundlegende Werk
des Nurnberger Stadtbibliothekars Dr. 5- M. Ghillany,
die „Geschichte des Seefahrers Ritter Martin Behaim nach
den altesten Urkunden beorbeitet," wozu Alexander von
Humboldt eine Einleitung uber die altesten Karten des
neuen Kontinents und den Narnen Amerika schrieb.
(Søluft folgt.)
Die Maschineninbustne
guf ber III. Bayeri(chen Canbesausftellung.
Don Friebrid) Barty, Oberingenieur am Bayer. Semerbemuseum in Tlurnberg.
3. Werkreugmaschinen.
nter Werkzeugmaschinen versteht man im tech-
nischen Sprachgebrauch im allgemeinen nur
die zur Bearbeitung der Metalle dienenden
Maschinen, wie sie in Maschinenfabriken,
Kesselschmieden usw. zur Anwendung gelangen.
Ls sei jedoch gestattet, hier diesen Begriff
etwas weiter zu sassen und ihn auch aus diejenigen
Maschinen auszudehnen, welche zur Bearbeitung von Holz,
Leder, Ton usw. dienen.
Der lverkzeugmaschinenbau hat seit der letzten Aus-
stellung im 3ahre 1896 gewaltige Fortschritte zu verzeichnen,
welche im letzten Grunde alle aus dem Bestreben Hervor-
gegangen sind, die Produktion zu verbilligen und zu ver-
vollkommnen. Die Leistungssahigkeit der einzelnen Maschinen
wurde quantitativ und qualitativ erhoht durch Steigerung
der Schnittgeschwindigkeit und weitgehendste Spezialisierung.
Gleichzeitig sah man sich genotigt, mit Rucksicht auf den
Mangel an gelerntem Arbeiterpersonal, die Dorarbeiten
moglichst an ungelernte Arbeiter zu ubertragen und die
Handarbeit in weitestem Rmfang durch Maschinenarbeit zu
ersetzen. Dies fuhrte auch zur Konstruktion der sogen.
Automaten, welche Kleinere Teile, wie Schrauben, Muttern 2C.
selbsttatig Herstellen.
Um das vorstehend Gesagte an einem einsachen Fall
zu erlautern, sei das Beispiel einer Welle Herausgegriffen.
Fruher wurde die Welle auf ein und derselben Drehbank
durch den gleichen Arbeiter vorgedreht, sertiggedreht und
geschlichtet, wobei letzteres meist mitteis Feile oder Schmirgel-
papier von hånd ausgesuhrt wurde. 3n einem modernen
Grohbetrieb ersolgt das Vordrehen durch einen ungelernten
Arbeiter aus Drehbanken, welche heute meist fur Schnell-
betrieb eingerichtet sind. 3st so die Welle bis aus etwa
0,5—1 mm vorgedreht, so wird sie durch einen gelernten
Arbeiter vollendet, was hente mehr und mehr aus be-
sonderen Schleifmaschinen geschieht. Das Schlichten oder
Polieren von hand Kommt demnach ganz in Wegsall,
wodurch die Genauigkeit der Arbeit erhoht und nicht mehr
durch die handfertigkeit des betreffenden Arbeiters bedingt
wird. Die so Hergestellte Welle hat aber autzer dem
Vorzug grosserer Genauigkeit noch den weiteren, geringerer
Herstellungskosten.
A. Tigentliche Werkzeugmaschinen.
Die grotzte Ausstellung von Werkzeugmaschinen ist die-
jenige von den Werkzeugmaschinensabriken Berner & Lo.
und Rich. Brah in Nurnberg. Diese Firmen Haben
unter anderem Drehbanke, Hobelmaschinen, Horizontal-
und Vertikalsrasmaschinen, eine Schraubenschneidemaschine,
eine automatische Raderfrasmaschine, sowie 2 Lusthammer
ausgestellt. Von besonderem 3nteresse sind die aus der
Abbildung ersichtlichen sogen. Mammut-Schnelldrehbanke,
von denen eine im Betriebe vorgefuhrt wird. Sie sind,
wie schon der Name sagt, sur Arbeiten mit Schnelldrehstahl
bestimmt und dementsprechend auherst Krastig und wider-
standsfahig gebaut. So ist die Spindel sehr reichlich
gehalten, indem man sie nicht, wie sonst ublich, Konisch,
sondern zylindrisch aussuhrte. Der ebensalls Krastig ge-
baute Spindelstock ist mit dreifachem Radervorgelege aus-
gerustet. Die in diesen eingebaute funssache Stusenscheibe
ist entsprechend der erforderlichen grogen Durchzugskraft