Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Rr. 30
Bayerifche Subildums«bandes-Huskenung 1906
Seife 661
le^e hinter ime gelassen hat, sein zu alten zeiten in gut zu ge-
denlren. IVir sind aber auch daruber genau unterrichtet,
ba6 ^er Globus in den Besitz des Rates uberging und
von ihm jahrhundertelang, zunachst im Rathaus in der
oberen Regimentsstube, als eine besondere Zierde aus-
bewahrt wurde. In dem Rnhang zum Iahre 1273 seiner
1623 vollendeten Rnnalen der Stadt Rurnberg bemerkt
der Rurnberger Ratschreiber Iohann Mullner in seinen
Rachrichten, die er zur Geschichte der Familie Behaim bei-
bringt, folgendes:
„Rei Zeiten Kaiser Karis V. Hat gelebt Martin Behaim,
MartinBe-
Haims und
Rgnes,
Wilhelm
Shoppers
Tochter,
Sohn. Der
ist ein be-
ruhmter
Seesahrer,
Mathema-
licus und
Rstronomus
gewest und
Hat durch
hulf solcher
Kunst von
Spanien
aus*) et-
liche zuvor
unbekann-
te Insuln
gefunden,
derroegen
er von
Kaiserlicher
Majestat
zu Ritter
geschlagen
worden,**)
welche ihm
auch das
Seugnis ge=
Nurnberg.
Lofpartie des Tucherhauses in der Lirschelgafse.
Photographische Aufnahine von F. Schmidt, Ktischee von Zerreih & Co., Ntirnberg.
geben, datz er der weitest gewanderte Burger im Reich
ware, Lr hat in gedachten Insuln Hauslich gervohnet, sich
darinnen verheiratetf) und Lrben erzeuget-ff) hat dem
Kat zu Rurnberg den alten Q1obum terrestrem,
*) Soilte heihen von Portugal aus.
**) flud }diese flngabe ist unrichtig. Martin IZehaim wurde
vielmehr tm Iahre 1485 vom Konig Johannes II. von Portugal zum
Nitter des Lhristusordens geschlagen.
t) Etwa um 1486 hatte er sich mit des Ritters Iobsi von
borter, fjerrn von fjabrudte, Tochter Johanna von Macedo ver-
mahlt, die ihm 1489 einen Sohn, der gleichfalls den Hamen Martin
er^^eIt, schenkte.
tt) Nuher dem erwahnten Sohne hatte er ubrigens Keine weiteren
Leibezerben.
so noch vor weniger 3eit in der oberen Regimentsstube
gestanden, verehret."
llber die weiteren Schicksale des Globus bemerkt
Ghlllany in einem „Inventarisationsprotokoll u6er die in
ber Stadtbibliothek vorhandenen Gemalde, Physicalien,
mathematischen Instrumente und sonstigen Turiosa" v. I'
1835 in einer nachtraglichen Randbemerkung, datz der
Globus nach der lingabe des Bibliothekars Ranner „von
det oberen Ratsstube (mutz Heitzen Regimentsstube) aus
die Stadtbibliothek gebracht worden, folglich immer Ligen-
tum der Stadt gewesen ist. Warum er", fahrt Ghillany
fort, „der
Behaim-
schen Fami-
lie ausge-
Handigt
worden,
weitz ich
nicht. Lr
wurde dart
so wenig
wert ge=
Halten, dasj
er in einer
alten Bo-
denkammer
untereinem
holzstohge-
standen, wo
er am Sud-
pol einge=
druckt und
vollig be-
staubt Her-
vorgezogen
wurde, wo-
rauf ihn
der Mecha-
nikus
Bauer aus
Kosten der
Behaim-
schenFami-
lie 1823
restaurierte." Uber den Sustand des Globus i. I. 1853 berich-
tete Ghillany in seinem wiederholt angezogenen Werke, dah
er 1823 durch den Mechaniker Karl Bauer und seinen Sohn
Iohann Leonhard restauriert worden sei. Lrsterer habe ihm
versichert, datz das Ganze vom Riter so murbe sei, datz es
sich nicht mehr lange werde erhalten lassen. „Gegenwartig"
(1853), fahrt Ghillany fort, „wird der Globus im
v. Behaimschen Familienarchiv aufbewahrt und erfreut sich
der moglichsten Beachtung und Schonung. Im Iahre 1847
wurde ein Faksimile fur die Pariser Rkademie angefertigt."
Der Globus ist in der Tat in den 500 Iahren seines
Bestehens alt, gebrechlich und wie zu einer Mumie geworden.
Immerhin sind die geographischen Darftellungen, wohl zum