Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Or. 31 Bayerifche Subildums-handes-Huskellung 1900 Seite 701 Die Maschinenindustne auf der III. Bagenschen Canbesausftellung. Don friebrid) Barttj, Oberingenieur am Bayer. Beroerbemufeum in Burnberg. 3. TDerkzeugmafdjinen. B. holzbearbeitungsmaschinen. J^^ieselben sind hauptsachlich durch DoUgatter ver- treten, wahrend Ubricht-, hobel- und Fras- maschinen, sowie Kreissagen nur von einer Firma Iausgestelit sind. Die grotte flussteUung von Sagegattern ist diejenige der Maschinenfabrik Esterer, fl.=®. in Ultotting. Dieselbe enthalt eine flnzahl von Sagegattern verschiedener Grohe und Leistung, von denen besonders ein Gatter von 65 cm Weite auffaUt. (Siehe Nbbildung.) Dasselbe ist, wie schon sein Kraftiger, aber gefalliger flufbau erkennen laht, fur grohe Leistung be- stimmt und arbeitet dementsprechend mit hoher Sagen- geschwindigkeit. Der dadurch bedingte grohe hub und rasche Gang des Gatters machen eine besondere Rucksicht- uahme auf die in der Utaschine auftretenden Massenkrafte erforderlich. ITtan hat aus diesem Grunde die Zapfen und die Schrvungwelle sehr reichlich bemessen. fluch die mit Gegengewichten ausgerusteten Schwungrader zeigen Kraftige Formen und besitzen grohen Durchmesser, um einen moglichst voUstandigen Massenausgleich bezw. ruhigen (Bang der Maschine zu gewahrleisten. Um trotz der hohen Tourenzahl einen ruhigen Stand der Utaschine zu erzielen, wurden die Kraftig gehaltenen Stander auf einer gemein- famen grohen Grundplatte befestigt und durch breite Ver- bindungsplatten untereinander versteift. Die Schrvungwelle lauft in Uingschmierlagern, welche den besonderen Bedurf- uissen des Sagebetriebs entsprechend ausgebildet sind. Das (Batter ist mit dem patentierten Sicherheitsschaltwerk der Sirma ausgerustet, welches auch ihre ubrigen Uusfuhrungen besitzen. Weiterhin besindet sich in der flussteUung der Firma Esterer ein DoUgatter von 80 cm Weite, ein solches fur mittlere Leistungen von 65 cm Weite, ein schnellausendes (Batter von 40 cm Weite, ein Doppelspaltgatter und ein fahrbares DoUgatter von 65 cm Weite (siehe flbbildung). ^etzteres ist in Derbindung mit einer fahrbaren Hochdruck- Expansions-Lokomobile derselben Firma ausgestelit und feiner Derwendung im wirklichen Betriebe entsprechend auf emen tieferliegenden Balkenrost montiert. Samtliche Gatter svigen gefallige Formen bei solider flusfuhrung. Bie flussteUung des Kgl. Huttenwerks Sont- bofen enthalt holzbearbeitungsmaschinen verschiedener Urt, toie Ubrichtmaschinen, Kombinierte Ubricht- und Dickenhobel- waschinen, eine Kreisfage, Frasmaschinen, eine Schleif- maschine fur Fassonmesser, sowie fur gerade Hobelmesser, ein Dollgatter, ein Doppelspaltgatter, sowie eine Hobel- waschine mit mehreren MesserweUen. Das Doppelspalt- gatter unterscheidet sich von demjenigen der Firma Esterer dadurch, dah sein Dorschub nicht Kontinuierlich, sondern stohweise ersolgt. Die Hobelmaschine besitzt 7 Messer- wellen, sowie Putzmesserkasten und ist zum gleichzeitigen Hobeln, Uuten und Spunden von Brettern auf allen vier Seiten bestimmt. Bemerkenswert sind die vier seitlichen Messerkopfe, welche Spezialkonstruktionen des Huttenwerkes sind. Die Maschine, welche einen sehr guten Lindruck wacht, ist fur hohe Leistung bestimmt und dementsprechend von Kraftiger Bauart. fluherdem hat das Huttenwerk Sonthofen noch eine Serie von Kreissagenstandern in verschiedenen Grohen- abstufungen ausgesteUt, welche samtlich gute flusfuhrung er- Kennen lassen, weiterhin Maschinen und Formen fur die Strohhutindustrie, sowie endlich verschiedene Betonmaschinen, welch letztere auherhalb der MaschinenhaUe aufgesteUt sind. Auf dem gleichen Platz mit den Holzbearbeitungsmaschinen des Kgl. Huttenwerks Sonthofen ist ein DoUgatter des Kgl. huttenwerkes Bergen ausgesteUt. Die Maschinenfabrik und Eisengieherei ft. Stacker in Psaffenhofen a.Jim hat zwei Dollgatter fur grohe Leistungen ausgestelit, wovon das eine stationar, das andere fahrbar ift. Das stationare Gatter hat verschiedene bemerkenswerte Neuerungen im Dorschubwerk. fluch sind die Zahnstangen, welche zur Derstellung der oberen Dorschubwalzen dienen, nicht aus Guheisen, sondern in einfacher Weise aus Schmied- eisen hergesteUt, wodurch Zahnbruche ausgeschlossen sind. Gleichzeitig Haben diese Zahnstangen den Dorzug, dah sie offen sind, so dah sich Sagespane und dergl. in denselben nicht festsetzen Konnen. Beim fahrbaren DoUgatter ist der Dorschub in ahnlicher Weise ausgebildet, wie beim stationaren, fluch dieses Gatter zeigt gute flusfuhrung. Das von der Passauer Maschinenfabrik und Eisen- gieherei ausgestellte Gatter besitzt leichte und gefallige Formen, fluf die ubrigen von dieser Firma ausgesteUten Maschinen soU weiter unten eingegangen werden. Endlich sei noch das von der Maschinenfabrik Georg Meyer in Nurnberg ausgestellte stationare DoUgatter fur 80 cm Meite, sowie eine zweifach wirkende Holzwollehobelmaschine von fldolf Gelius in Behau erwahnt. Don grohem Interesse ist die flussteUung der Firma Ernst Earstens in Nurnberg. Dieselbe enthalt eine Neihe von sinnreichen Schutzvorrichtungen fur Holzbearbeitungs- maschinen. Die einzelnen Schutzvorrichtungen werden taglich im Betriebe vorgefuhrt und wurden zu diesem Zweck an Maschinen der Frankfurter Maschinenfabrik, fl.-G. in Grohauheim, angebracht. Besonders bemerkens- wert ist die runde MesserweUe, sog. SicherheitsweUe (siehe flbbildung), welche an einer Nbrichtmaschine angebracht ist. Die bei den gewohnlichen DierkantweUen durch Un- achtsamkeit des ftrbeiters vorkommenden schweren Hånd-