Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Seite 708
Bayerifche 3ubildums-kandes-HusHellung 1905
Hr. 31
der ubrigen Schisse hatten es namlich in Abrede gestelit,
dah man eine Vurchfahri vor sich hade und dasur gehalten,
das; es ein Uteerbusen sei. Utagellan hatte aber hier eine
Uteerenge erkannt, roeil er sie angeblich in einer Seeharte
eines beruhmten Seesahrers namens Martin Behaim, die
der Konig von Portugal in seinem Archiv verwahrte, so
bezeichnet gesunden habe. Diese Nachricht geht allem
Anschein nach aus die vorher erroahnie Auherung Magelians
gegenuber den spanischen Ministern und aus das Tagebuch
des Pingafetta zmuck und ist als spatere, abgeleitete
Quelle von Keinem besonderen Belang.
(Db Behaim die Magellansstrahe je gesehen, muh
doch sehr in Frage gezogen roerden, wenn es auch an sich
Keinesroegs unmoglich ist. Es sehit eben daruber an jeder
Nachricht und an irgendwelchem Anhallspunkte. Wenn er
auch die Strahe aus seiner Karte einzeichnete, so hann
daraus noch lange nicht gesolgert roerden, dah er sie auch
selbst entdeckte. Auch Schoner hat die sudliche Durchfahrt,
bevar sie Magellan aussand, ohne roeitere Benennung, aber
doch ziemlich richtig aus seinem Globus rviedergegeben.*)
Hat Behaim vor Schoner und Magellan die nach
diesem benannte Meerenge, ohne einen bestimmten Anhalt,
also wie zusallig, eingezeichnet, hat er sich aus eine roenig
altere Lsuelle gestutzt, aus der er schopfen Konnte, oder
aber hat er die sudliche Durchsahrt des Magellan gesehen
und befahren, das sind die drei gegebenen Moglichkeiten.
Gb aber aus diese Fragen je eine sichere Antroort erteilt
roerden Kann, ist sehr zroeiselhasi, ja roohl ausgeschlossen.
Nachdem jetzt uber vier Iahrhunderte dahingegangen sind,
ohne dah eine Klarung in dieser Frage ersolgen Konnte,
ist es Kaum anzunehmen, dah durch Entdeckung neuer
(Huellen Licht in dieser Nichtung verbreitet roerde.
Ich sur meinen Teil mochte der Ansicht sein, dah
Behaim die Linzeichnung der Meerenge in die nicht mehr
vorhandene Karte mehr einer Urt Eingebung solgend
vornahm. „Lr zeichnete sie", bemerkt Ghillany**), „aus
seine Karte nach der Art damaliger Geographen, die nicht
bloh das eintrugen, roas bereits erroiesene geographische
Wahrheit roar, sondern auch ihre elgenen Voraussehungen.
Lr hatte die Analogie von Afrika vor sich, das sich
noch lange hin gegen 5udasien streckte, endlich aber doch
ein Lnde nahm und umschisst roerden Konnte. Behaim Hat
aus seinem Globus auch die Gstkuste von Afrika und den
ganzen Weg nach Gstindien bezeichnet, abgleich Vasco de
Gama erst 6 Sahre spater diesen Weg zum ersten Mal
roirklich machte".
Wenn sich gegen die Annahme der Lntdeckung der
Magellanstrahe schon durch Martin Behaim die geroichtigsten
Bedenken erheben, so muh gegen die Behauptung, dah er,
und nicht Lhristoph Kolumbus, die neue Welt entdeckt Habe,
aus das entschiedenste Stellung genommen roerden. Der
Behaimsche Globus roiderlegt diese Behauptung selbst aus
*) Dhillang, a. a. (D. S.65.
**) K. a. (V. S. 65.
das unzroeiselhafteste. Als Behaim seinen Globus sertig-
stellte und noch in Nurnberg roeilte (1492 und 1493),
hatte Kolumbus Amerika schon entdeckt. Hatte Behaim es
schon vor ihm getan, so hatte er, das ist mit Sicherheit
anzunehmen, Amerika aus seinem Werke, das auch seine
elgenen Entdeckungen brachte, nicht unverzeichnet gelassen.
Wenn roir nun auch die Lntdeckung Amerikas und
die Aufsindung der Maggelansstrahe nicht aus sein Konto
setzen dursen, so ist er trotzdem den bedeutenderen Lnt-
deckern zuzuzahlen und er tritt uns besonders dadurch
naher, dah er das, roas er roissenschaftlich erschloh und
aus seinen roeiten Keisen aufsand, uns in jenem ersten
mittelalterlichen und fur jene Seit Hochbedeutenden Werke
hinterlieh.
Es moge hier noch ein Wunsch Ausdruck finden. Die
Familie Behaim, die das Werk ihres beruhmten Ahnen
jetzt in sorglicher Weise hittet, hat sich veranlaht gesehen -
und dasur gebuhrt ihr der besondere Dank der in Betracht
Kommenden roissenschaftllchen Krelse und der Nurnberger
Fachleute und Geschlchtsliebhaber -, es in der Historischen
Ausstellung der Stabt Nurnberg der allgemeinen Besichii-
gung zuganglich zu machen. Sie rourde sich ein blelbendes
Verdiensi erroerben, roenn sie sich entschliehen Konnte, es
auch in 3ukunst offentlich zur Schau zu stellen und zroar
an dem einzig dazu berufenen Grie, dem Germanlschen
Museum. Sie rourde damit nur im Sinne ihres grohen
Ahnen handeln, der es nach seinen eigenen Worten
„gemeiner stadt Nurnberg zu eren und letze Hinter ime
gelassen Hat".
Uerfchiebenes vom Husflellungsplat?.
ragesbefud) in der dreirehnten Woche
4.-10. Nugust.
Tages- karten abend- karten Daner- karten Gesanit
Samstag, 4. august 4613 2145 2971 9729
Sonntag, 5. „ 20866 5890 8491 35247
Mantag, 6. „ 8567 3880 5383 17830
Dienstag, 7. „ 5813 2092 2522 10427
Mittwach, 8. „ 8295 9706 7069 25070
Donnerstag, 9. „ 4769 1667 2083 8519
Freitag, 10. „ 3070 905 1454 5429
55993 26285 29973 11225I
Zahl der verkausten Tages- und Abendkarten in der
zroolften Ausstellungsrooche:
Tageskarten flbenbharten Summa
1896 21308 30231 51539 (Silliger Sonntag.)
1906 55993 26285 82278
Freitag, den 10. August, betrat der 1 250 000. Besucher
die Ausstellung. Lr erhielt ein von der Psalzischen Nah-
maschinen- und Fahrraderfabrik vorm. Gebr. Kayser in
Kaiserslautern gestiftetes Fahrrad.