ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
Seile 724 Bayerifche Subilflums-kandes-Husitellung 1906 Ur. 32 graphischen Statistiken lehren es deutlich. Mas das rechnerische Lrgebnis der stadt. Schlachthof-Verroaltung betrifft, so waren die reinen Einnahmen 1893 am hochsten, die von der Stabt geleisteten Zuschusse dagegen 1898, seit 1902 sind solche regelmahig notig. Vie Rindvieh- schlachtungen erreichten 1899 ihren hochsten Stand, seitdem befinden sie sich in andauerndem Ru&gang, roahrend die Schweineschlachtungen nach dem Hochststand im Iahre 1900 allerdings auch teilweise bedenklich abnahmen, aber doch auch wieder eine gelegentliche Zunahme ersuhren. Lin auherordentlich lehrreiches Reispiel fur die erzieherische Kraft nachdrucklich durchgefuhrter WohIfahrtsmahregeln liesern ubrigens die Tabellen uber die Zahl der als unge- niehbar befundenen Tiere, insosern als dieselben seit der Linfuhrung der Fleischbeschau gleichmahig zuruckgingen) andrerseits lehren die gleichen Tabellen sreilich auch die unerquickliche Tatsache, dah auhere Linslusse die sogenannte Heilsame Wirkung auch auszuheben vermogen, seit dem Steigen der Fleischpreise steigt auch die Zahl der notwendig gewordenen Reanstandungen. Die auherordentlich originell und ubersichtlich aufge- fuhrten Taseln zur Veranschaulichung des Verbrauchs von Fleisch, Mehl und Rier pro Kopf der Revolkerung erfullen uns auch Keineswegs mit freudigen Lrwartungen fur die Zukunft. Dah der Rierverbrauch seit 1898 in aufsalliger Rbnahme sich besindet, nachdem er in diesem Iahre, sowie im vorausgegangenen und 1892 seine Hohepunkte erreicht hatte, mochte man ja gewitz nicht bedauern, zumal das Durchschnittsquantum (etæa 320 Liter) immer noch so groh ist, dah in unserm lieben Nurnberg niemand verdursten Kann. Dagegen ist der Fleischverbrauch seit 1897 in be- standiger Rbnahme, Heute sind wir bereits unter dem Niveau von 1892 angelangt, denn damals betrug der Vurchschnitt etwa 60, jetzt nur mehr 50 Kilogramm. Ganz die gleiche Lrscheinung finden wir auch bezuglich des Nlehlgenusses. Dieser erreichte 1893 seinen Hohepunkt, seit 1899 hat sich derselbe um beinahe 10 Prozent verringert. Line prachtvolle Illustration zur Veranschaulichung des riesigen Komplexes, den eine Grohstadt als okonomisches Zentrum beherrscht, bietet die Karte, welche die Ver- sorgung Nurnbergs mit INilch darstellt. Ris von Strahkirchen, in der Gegend von Straubing, bis von INarkt Ribart Kommt dieselbe taglich zu uns. Und wer je Zeuge des abstohenden Verfahrens in anderen Landern (z. R. in Italien) bei Schlachtung des Fleischviehs gewesen ist, roo jeder Rtetzger in seinem unmittelbar an der Strahe gelegenen Verkaufsraum einzeln, selbst die grohten Rinder totet, roird sich erst so recht der Rnsichten und Plane des stadt. Schlacht- und Viehhoss freuen. Hoffen roir nur, dah die Zahl der hier sallenden Gpser mehr und mehr roieder auf die steigende Linie gelange! Lieber Leser! Refurchte nicht, dah roir in gleicher Rusdehnung dir den Inhalt aller ubrigen Sale des Nurn- berger Hauses vorfuhren roerden. Ivas roir Heute bezroeckten, roar lediglich das eine, an dem ungeheuren Reichtum eines einzigen verhaltnismahig Kleinen und auch verhaltnismahig roenig besuchten Raumes zu zeigen, roie viet diese Tabellen und Rilder dir erzahlen, roenn du dir nur die Niuhe nimmst sie anzuhoren. (5ortfe^ung folgt.) Die Unterriditsausftellung im Staatsgebåu6e. 9. Vie Maschinenbauschulen. (Raum 13.) dem gegen Lnde des letzten Iahrhunderts begonnenen hochst ersreulichen Rufschroung des I handels und der Industrie in Deutschland, mit der ersolgreichen Rnroendung technisch-roissen- schastlicher Lrkenntnisse auf praktischem Gebiete und durch den damit zusammenhangenden geroaltigen Fortschritt im Niaschinenbau jeglicher Rrt, zum Teil auch infolge der uberaus zahlreich geroordenen Verroendung von Krafi- und Rrbeitsmaschinen in Kleineren Retrieben ist der Redars an verstandnisvollen, ersahrenen Rrbeitern roesentlich groher geroorden. Ls hat deshalb auch die Kgl. Rayerische Staats- regierung dem in dieser Reziehung drohenden triangel an entsprechenden Rrbeitskrafien dadurch vorzubeugen gesucht, dah durch Lrroeiterung von bereits bestehenden lverkstatten oder durch Lrrichtung neuer Rnstalten reichlicher als bisher Gelegenheit zu sachgemaher Rusbildung auf dem Gebiete der Ulaschinen- und Llektrotechnik geboten rourde. Die Kgl. Fachschulen fur Niaschinenbau und Llektro- technik in Rnsbach und Landshut, die mechanische Lehr- roerkstatte an der Kgl. Kreisrealschule Kaiserslautern und die Werkmeisterabteilung der Kgl. hoheren Fachschule fur Niaschinenbau und Llektrotechnik Ivurzburg haben die Rufgabe, junge Leute in erster Linie durch systematisch geordnetes Rrbeiten in der Werkstatte, dann aber auch durch Unterricht in verschiedenen, fur das handroerk im allgemeinen und fur den Techniker im besonderen roichtigen Lehrgegenstanden praktisch und geistig so zu schulen, dah sie vorerst in mechanischen, elektrotechnischen Nlaschinenbau- IDerkstatten oder in Zeichenbureaus Verroendung finden und sich auf Grund ihrer praktischen Leistungen und ihres allge- meinen technischen tvissens nach und nach zu Nionteuren, Werk- meistern emporarbeiten, sich mit hilfe der auf der Fachschule erroorbenen Kenntnisse zu mittleren Niaschinentechnikern und Retriebsbeamten ausbilden oder den elgenen Retrieb mit ver- standiger Verroertung der technischen Fortschritte letten Konnen.