Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Seife 726
Bayerifche Subiltiums«kandes-flusHellung 1906
Hr. 32
dem Lehrgang der einzelnen Kurfe auch einige fur den
elgenen Gebrauch bestimmte, elektrotechnische Apparate zur
Ausstellung, wahrend die mechanische Lehrwerkstatte
Kaiserslautem neben ihren Iverkzeugmaschinen (Leitspindel-
drehbank, Universalsrasmaschine, Schnellbohrmaschine) auch
selbstgesertigte Guhstucke im rohen und bearbeiteten Zustand
vorlegte. Ven Werkstatten- und Unterrichtsverhaltnissen
entsprechend weist die Ausstellung von der an der Nurn-
berger Baugewerkschule bestehenden Fachschule nur Klejnere,
aber gleichfalls recht gut ausgesuhrte Arbeiten auf.
Erwagt man, datz die Wurzburger Anstalt in
ihrer tverkmeister-Abteilung nur junge Leute aufnimmt,
rvelche bereits aus der Sonntags= oder Fortbildungsschule
entlassen sind, also bereits eine dreijahrige Lehrzeit hinter
sich haben, datz serner in die zweite, hohere Abteilung
dieser Fachschule nur Realschulabsolventen oder junge Leute,
rvelche wenigstens zum einjahrig-sreiwilligen Dienst berechtigt
sind, zugelassen werden, so ist es erklarlich, datz sich auch
deren Ausstellung etwas umsangreicher. gestalten lietz und
teilweise schwieriger zu bearbeitende Utaschinen (liegende
Vampsmaschine, stehende Dampspumpe, Handspeisepumpe,
vierpolige Dynamomaschine), einfachere holzmodelle fur
Gutzteile jener Vampsmaschine und dann noch eine Reihe
von gut ausgefuhrten Maschinenteilen und Kinematischen
Modellen enthalt.
Viese vorausgegangene, praktische oder die langere
theoretische Schulung gibt sich naturgematz auch in den zur
Schau gebrachten Zeichnungen zu erkennen.
Don den niederen Maschinenbauschulen hat wiederum
Landshut austragsgematz den Typus des Lehrganges im
Zeichnen und damit eine reichere Sammlung zur Schau
gebracht; aber wie sie, so vermochten auch ihre Schwester-
anstalten durch die Auswahl von Arbeiten verschiedener
Schiller und durch die Verucksichtigung sorvohl der ver-
schiedenen Aussuhrungsarten als auch der verschiedensten
Objekte den Beweis zu liesern, datz sie bestrebt sind, bie
ihnen anvertrauten Schuler auch in dem fur diese so
wichtigen maschinentechnischen Zeichnen nach verschiedenen
Richtungen hin tiichtig zu schulen. Auf alle Falle ist den
in den ersten Jahren des Bestehens manchmal nicht
besonders freudig begrutzten Maschinenbauschulen mit Lehr-
werkstatten durch die unter Anleitung von wenigen Lehrern
ausschlietzlich von Schulern gefertigten Arbeiten der Nach-
weis gelungen, datz sie imstande sind, die Meisterlehre zu
ersetzen und eine wesentlich bessere theoretische Schulung zu
vermitteln, als sie die allgemeinen gewerblichen Fort-
bildungschulen zu bieten vermogen.
10. Die industneschulen.
(Raum 14.)
Auch Hier ist es die Nurnberger Anstalt, rvelche den
Typus der Schulgattung beizustellen von der Unterrichts-
verwaltung beauftragt war. Auf die Organisation dieser
Schulgruppen naher einzugehen, erubrigt sich, da sie be-
Kanutlich vor der Umgestaltung stehen und in ®ber=Real=
schulen umgewandelt werden sollen, wahrend die Nurnberger
Industrieschule als „Technikum" weiterbestehen wird) die
Anstalt macht damit ihre zweite Wandlung durch, denn sie
bestand bis zum Jahre 1868 als Polytechnikum, 'mit diesem
Tage wurde sie als zweikursige Anstalt mit einer mechanisch-
bau- und chemisch-technischen Abteilung weitergefuhrt. Seit
dem Jahre 1904 besindet sich die Anstalt in ihrem impo-
santen, irt der Retzlerstratze gelegenen Neubau.
Die Beteiligung dieser Anstalt an der Unterrichts-
ausstellung ist sehr umfangreich und sorgsam vorbereitet,
wie uberhaupt sich Rektor Kapeller um das Arrangement
dieses ganzen, den Indusirieschulen gewidmeten Raumes
ein grotzes Derdienst erworben Hat.
Die Nurnberger Anstalt ist mit Zeichnungen ihrer
mechanisch-technischen und ihrer bautechnischen Abteilung ver-
treten, von jedem der drei Kurse die vorgeschriebene Anzahl,
des weiteren bringt sie grbtzere und Kleine Werkstatten-
arbeiten, die samtlich gleichzeitig fur die Bedurfnisse der
Anstalt erbaut sind, -so bildet die ausgestellte Laufkatze
einen Destandteil des Kranes fur das Kraftwerk der An-
stalt, die sehr sauber gearbeiteten Bohr- und Shaping-
maschinen sowie die IDerkzeuge, Kommen nach Schlutz der
Ausstellung in den IDerkstatten in Verwendung) die aus-
gestellten 3entrifugal= und Plungerpumpen, ebenfalls Studie
der groheren tverkstattearbeiten, sind fur das maschinen-
technische Laboratorium zu Hydraulischen Dersuchen, die
Dynamomaschine fur das elektrotechnische Laboratorium der
Anstalt bestimmt.
Zugehbrig zu dieser reichhaltigen Maschinenausstellung
sind die Arbeiten der Modellschreinerei und schlietzlich die
Gietzereiarbeiten des 3. Kurses nach den erwahnten Mo-
dellen. Die chemisch-technische Abteilung stellt in einer ge-
schmackvollen Ditrine autzer Fallungs-, Schmelz-, Diffussious-,
Destillations- und elektrolytischen Praparaten Apparate fur
die Analyse, die Destillation und Tntwicklung der ver-
schiedensten Elemente aus.
Plane und Ansichten vervollstandigen die hbchst an-
schauliche Darstellung dieser Anstalt.
Weitere drei Anstalten sind mit besonderen Arbeiten
und Leistungen vertreten.
11. Die Baugetperkfdjulen.
(Raum 15.)
Bayern besitzt acht Baugewerkschulen, von denen eine
(Munchen) staatlich ist, zwei (Wurzburg und Kaiserslautern)
sind Nnternehmen von Kreisen und die ubrigen funf sind
stadtische Nnternehmeit.
Die Baugewerkschulen haben die Aufgabe, junge Bau-
handwerker in jenen erforderlichen Kenntnissen und Fertig-
keiten heranzubilden, welche auf dem Bauplatz und in der
Werkstatte entweder nicht oder nur unvollkommen zu er-
werben sind.
Den Typus des Lehrganges dieser Schulen stellt
Nurnberg aus, wahrend sich die anderen Schulen mit
besonderen Leistungen zu beteiligen hatten. Die meisten
dieser Anstalten haben dabei das Schwergewicht ihrer Vor-
fuhrungen auf das „Entwerfen" verlegt, da hier am besten
Ausstellungsfahiges Hervorzabringen sit. Die Gesamtaus-