ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 1124 Forrige Næste
Seife 728 BayeriFche Subildums-handes«Husifellung 1906 rir. 32 die uns den Bebarf der Pflanze an Stickstoff (der in erster Linie steht), Kali, Phosphorsaure, Kalk und Utagnesia erkennen lassen. Diese Versuche werden von Kennern als zum Teil ganz neu und hochinteressant bezeichnet. Dier hubsche zum Teil nicht ganz hierher gehorende Pastellgemalde von Forstpraktikant Keppner, typische Boben- und Degetationsformen darstellend (hochmoor, Tundra, Steppe usw.), dienen zur Ausschrnuckung derselben Nische. Derhaltnismahig anspruchsvoll, aber auch aUgemeines Interesse weckend, tritt der Fasan auf unserer Ausstellung auf. Wir verdanken dies den Bemuhungen des Kgl. Kammerers Grafen Pocci in limmerland am Wurmsee. Tin gefertigtes Arrangement von 56 ausgestopften Exem- plaren suhrt uns die in Bayern vorkommenden Fasanen- rassen, deren prachtige Darietaten und Kreuzungen vor Bugen. Die schnelle Entwicklung des Fasans aus dem Ti zeigen uns 24 Praparate von Fasaneneiern. Auch Futterpraparate (gegen ben Rotæurm der Fasanen von (Dtto Ziegler-Munchen) sehlen nicht, und in einem grohen Mobell Konnen wir die Fasanerie Lrletsbach bei Ammer- land studieren. Tine Karte zeigt uns, dah der Fasan am meisten bei Munchen, bei Speyer und bei Landau a.3nn, uberhaupt in Nieberbayern vorkommt - dart gibt es Forstamter mit einer Schuhzahl von uber 3000 Stuck im 3ahr. 3n der Nahe von Hurnberg ist von einer Fasanen- zucht noch nichts zu merken, doch hat man ja auch bei uns in der liahe des 3rrhains damit begonnen. IDelche mannigfaltigen Produkte man aus der geeigneten Derarbeitung des sproden Holzes gewinnen Kann, davon Haben sich unsere Altvordern wohl nichts traumen lassen, und auch hente werden die meisten Lesucher der Ausstellung sicherlich aufs hochste uberrascht sein, wenn sie die zur Erlauterung dieser aussallenden Tatsache dienenden Arrange- ments betrachten. Wir sehen da, wie aus chemischem Wege Fichtenholz in Zelluloseverwandelt, wie aus dieser dann Papier oder Kunstseide hergestellt wird. Letztere steht der Natur- seide an Tlastizitat und Festigkeit zwar nach, ubertrifst sie aber an Glanz. Die vorgefuhrten Rohmaterialien, Zwischen- und Endprodukte wurden der forstlichen Hochschule Aschaffenburg, bie biese Ausstellung arrangiert hat, von ben „Furst Guibo Donnersmarkschen Kunstseiben- unb Azetatwerken" in Sybowsaue bei Stettin zur Derfugung gestellt, jene ber Papierfabrikation von ber bekannten Aschaffenburger Firma. Game unb Gewebe aus Fichten- Holzzellulose Herzustellen, versteht bie Patentspinnerei A.-G. in Altbamm, es ist schabe, bah wir aus bieses interessante Dersahren nicht naher eingehen Konnen, ebenso roenig roie auf bie burch Linroirkung schmelzenber Alkalien auf Sage- spane vor sich gehenbe Gxalsaurefabrikation (Rubolf Kbpp & Tie. in Gstrich a. Rh.) unb auf bie trockene Destillation des Holzes in der Holzverkohlungsfabrik Laufach im SpeHart, die uns Produkte, Lssigsaure und essigsaure Salze, Holzgeist, Formaldehyd (das neuerdings mit grohem Trfolg angeroandte Vesinfektionsmittel), Kunstliches 3ndigo usro. in zahlreichen Proben vorsuhrt. Wir verlassen den gleichsalls mit Hirschgeroeihen — bie geschnitzten Hirschkopse sind von Bildhauer Lhrhardt in Munchen — und Gemskrickeln aus Staatsjagden des bayerischen Hochgebirgs reich geschmuckten Saal C, um uns in den den oberpfalzischen Waldungen geroidmeten Saal D zu begeben. Wir mussen uns von nun an moglichster Kurze befleihigen, einige roichtige Derhaltnisse haben roir ja schon fruher erortert. Wir erroahnen deshalb nur noch, dah hier auch der Bodenzusammensetzung ein breiter Raum geroidmet ist. Tine geologische Karte, Gesteine und Mine« ralien, Basaltsaulen und Stalaktiten - so recht eigentlich gehbren sie freilich nicht hierher - belehren uns daruber. Die Wachstumsleistungen der Kieser in den oberpfalzischen Staatsroaldungen roerden uns durch Bodenprofile, Wuchs- pyramiden usro. veranschaulicht. Karten, ein Relief, aUerlei Bilder, meist bemalte Photographien in Rahmen von teilroeise vielhundertjahrigen Holzrourzeln aus Torfmsoren u. dgl. m. - es macht das haufig einen etroas alt- vaterischen Linbruck - dann Wirtschaftsplane, Register, 3nstrumente geben uns einen Begriff von der Torfnutzung soroie von den Forsteinrichtungen der Gberpsalz, deren Regierungssorstabteilung roir diese sehr instruktive Aus- stellung verdanken. 3m Saale E roerden uns der Waldroegbau und die forstliche Terraindarstellung an aUerlei, zum Teil schon alteren Projekten, Terrainkarten, Reliefs, 3nstrumenten usro. erlautert. Auch die Geroinnung und technische Der- roendung der in den oberpfalzischen Staatsroaldungen vorkommenden Tone (Kaolin!), Sande, Lrden und Steine Hat uns das oberpfalzische Forsteinrichtungsreferat an verschiedenen Gbjekten, namentlich einer Fulle von Bohr- lochproben, zeigen roolien. Tine grohe Anziehungskrast auf jung unb alt uben bie in einer Dunkelkammer aufgestellten 8 Stereoskopkasten aus, bie ein jeber 50 Darstellungen aus bem Forstbetriebe enthalten. Die photographischen Ausnahmen erfolgten burch ben Forstbuchhaltungsosfizianten Merkel, ihre Bema- lung burch ben Forstpraktikanten Muller. Ts ist erklarlich, bah ba, roo ber Walb einen so grohen Flachenraum bebeckt, roie in manchen Teilen Bayerns, insbesonbere in Rieberbayern, roo ber jahrliche holzeinschlag runb 740000 Festmeter betragt, auch bie Holzinbustrie einen hohen Aufschroung nehmen muhte. Allerbings Konnte bies erst in neuerer 5eit ber Fall sein, seitbem sich etroa mit Anfang ber siebenziger 3ahre bie Derkehrsverhaltnisse mehr unb mehr gehoben haben. Ramentlich bie Sageinbustrie ersreute sich einer lebhasten Lntroickelung unb im 3nnern bes Walbes langs ber bbhmischen Grenze gebeiht, zumal roahrenb ber langen Winterszeit, bie stille hausinbustrielle Arbeit ber Walbler. Forstrat Leythauser in Lanbshut hat sich bas Derbienst erroorben, uns biese rege Holzinbustrie bes Bayerischen Walbes in einer besonberen Ausstellung zu veranschaulichen, bie in ber ruckroarts bes Forstgebaubes gelegenen offenen Halle untergebracht ist. Line schier erbruckenbe Fulle von aus Holz gefertigten Geraten empfangt uns Hier, Holzbraht, Zunbhblzer, Schaufeln, Schachteln, Kubel, Wannen, Garten- mbbel, 3alousiehblzer, holzschuhe, Brauereiartikel, Kuchen- gerate, Peitschengrifse unb -Stiele, Rabfelgen, Robelschlitten