Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
Sei/e 744
Bayerifche Subildums-Landes-Husitellung 1906
Nr. 32
Vie 3uruckgefehten bradjten ihre Sadje nach pfelen per=
gedlichen Hnftrengungen auch vor den Kaffer Sigismunb,
roeldjer roirklich am »nutag nad; fand Jorgen tag 1434« ru
Bafel im Sinne der Sulzbadjer entfchied und denen von Hm=
berg ernfthaft gebot, bah [fe bie von Sulzbad) auf bes
»Hf. Rom. Reidjes Stråben« [oilten fahren Ia[[en. 3uglefd)
befaml er fefnen ffeben Dettern, ben bayerifetjen Herzogen
Crnft, Wilhelm, filbrecht unb Johann, bah ffe bfe Kaufmann=
fchaft pon fimberg, falls fefn Gebot nfcht refpektfert rourbe,
auch nfcht burch fyr £anb follten fahren faffen, folange, bis
bfe flmberger bfe »Befchroernuh« abtun rourben.
fillein bfefe hatten an fhrem Herrn, bem Kurfurften
Friebrid) III., einen effrfgen Verfechter fhrer Hngelegenheit,
weshalb ffe ffch zum Crftaunen ber Sulzbacher nfcht pfef an
ben Kafferfichen IDillen Kehrten unb fhre Ilachbarn auch
furberhin an ber Benuhung ber IDafferftrahe hemmten.
lvohf lieden bfe bayerffchen Herzoge, als Pollftrecker bes
Kafferlfchen IPillens, an fhren 3ollftatten bfe fimberger Kauf-
feute aufhaften. fillein ber Kurfurft zahfte mft ber gfefchen
Tllunze, fnbem er auch ben bayerffchen fjanbelsleuten, wenn
ffe burch fefn Gebiet zur Frankfurter Illeffe etc. wofften, bas
erbetene Geleit perfagte, bfs bfe Bebruckung fefner fimberger
Untertanen aufhorte. Die Fehbe enbete zugunften ber
fimberger; benn oon 5chiffahrtsbeftrebungen Sulzbadjs i ft
fpater trop kaiferficher Genehmigung nicht mehr bie Rebe.
Freiheit ber tDafferftrahe ber Dils perlangte fm Jahre
1543 auch bie Stabt Regensburg, bamit feine fjanbelsleute
bas Cifen, welches fie oberhaib fimberg erkauften, auf
berfelben nach Regensburg hatten fuhren kbnnen. fillein
fimberg befurchtete, bah Regensburg ben ganzen Cifenhanbel
an fich ziehen unb baburch ble elgenen Kaufleute auch pon
ber eintraglichen Gefchåftsperbinbung mit Ulm ausfchllehen
konnte. Well bann auch noch Kammerer unb Rate zu Regens-
burg an ihrer Lanbe bie Derlabung fteyerlfchen Cifens unb
Stahles auf ble fimberger Schiffe unb beffen Fracht nach
fimberg (!) nicht geftatteten, perweigerte ber Rat pon fimberg
ber ripalisierenben Donauftabt bie Crfullung ihres Begehrens.
Leidersdorf.
Intpiefern auch fiurnberg an ber Schiffahrt auf ber Diis
unb Rab Intereffe hatte, baruber i ft in bem Kapital
»Schiffahrt bes Marktes Schmibmuhlen« einiges permerkt.
Wie si ch leicht benken låht, gingen bie Kriegeszeiten,
bie unfer Daterlanb heimfuchten, auch an ber fimberger
Schiffahrt nicht fpurlos poruber. Der Stabtekrieg (1388),
ber Dreihigjahrige unb Dfterreichifche Crb folgekrieg hatten
eine långere ober kurzere Stillegung berfelben zur Følge.
Doch entfachten ruhlgere 3elten fie alsbalb rofeber zu neuem
fleben.
fiuch peftartlge Krankhelten Perurfachten eine zeftroeilige
CinfteHung bes Schiffahrtperkehrs. So roar im September
Nieden.
1613 zu fimberg eine fchlimme Seuche ausgebrodjen. fils
bles ruchbar geroorben roar, perlangte fo fort ber Lanbrichter
pon Burglengenfelb, bamit fein Gebiet nicht auch angefteckt
rourbe, fiusfetzung ber Schiffahrt, bis sich »ber Cufft geånbert
unb pon ber graffierenben Peft nichts fiachtelllges mehr zu
erroarten fei.« fils aber ble fimberger, roell sie Ihre Schiffe
fchon belaben hatten, boch noch eine Fahrt machen roollten,
perfugte er in ømhof unb Dietlborf fibfperrung ber kurfurft-
lichen Wafferftrahe unb fchårfte feinen Befehl mit ber
finbrohung elner Gelbftrafe pon 300 Talern, rooburch ble
fiusfuhrung bes Dorhabens ber fimberger ficherlich zur
Unmogllchkeit rourbe.
Im Jahre 1621 glug fimberg aus ber pfålzlfchen Derroal-
tung roleber in bie bayerifche uber. fiuch unter biefer blieb
ber Stabt ihre Schiffahrtsberechtigung noch lange 3eit
geroahrt. Doch pollzog sich, ba im Dreihigjåhrigen Kriege
bie oberpfålzifche Cifeninbuftrie pernichtet rourbe, eine Wanb-
lung in ber Bebeutung ber Schiffahrt. Cs rourbe nåmlich
aus ber Gifen- eine Salzfahrt, roomit jeboch nicht gefagt fei,
bah por bem erroåhnten Kriege kein Salz unb barnach kein
Crz unb Cifen mehr transportiert rourbe. Cs fei hiemit nur
bie finberung bes fjauptzroeckes ber fimberger Schiffahrt
betont. Doch eine anbere finberung trat in ber Folgezeit
eln. Die kurbayerifche Regierung grunbete im Jahre 1757
zu fimberg ein Saizamt unb entzog bamit biefer Stabt ben
feit Jahrhunberten fur bie obere Pfalz als Monopol befeffenen
eintraglichen Saizhanbei unb ubernahm barum im gleichen
Jahre auch bie Schiffahrt nach Regensburg, rooburch bfefe
nun efn Staatsbetrieb rourbe. Mft grohem Cffer gfng bie
kurfurftliche Regierung an bie fjebung bes SaIzhanbels unb
bie Derbreitung besfelben in ble frånklfchen Lanbe, weshalb
fie, um bas notige Salz nach fimberg llefern zu konnen,
1763 auch ble Schiffahrtsberechtigung bes Marktes Schneib-
muhlen erroarb, fo bah fie pon ba an in ben Stanb gefefit
roar, mit 5 ft att mit 4 Schiffen, ro ie bisher, bem Salztrans-
porte zu obKegen.