Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
Seite 754
Bayerifche Subildums-handes - Husilellung 1906
Hr. 33
Stucke ungenau zusammen oder sind aus unrechtem Mate-
rial gesertigt, so dah sich schlecht oder gar nicht damit
arbeiten laht. Das Bohrloch wird teuer, sehr teuer. Der Ruf=
traggeber ist unzufrieden, der Unternehmer verdient nichts.
Es Konnte daher nicht ausbleiben, dah man auf Rb-
hilfe sann. Ris willkommene Helferin bei den Bohrungen
entstand so eine Fabrik sur Bohrmaschinen und tverkzeuge,
die Firma Tiesbohr-Maschinen- und lverkzeugfabrik
Heinrich Mayer & Lo. in Rurnberg, die nun als
die erste und alteste ihrer Rrt in Deutschland die Rnferti-
gung samtlicher Lrdbohrwerkzeuge und Tiefbohreinrichtun-
gen sur jede Rrt von Betrieb und fur alle Tiesen und
Durchmesser, Erdarten und Gebirge betreibt.
3ebem, der einiges vom lltaschinenwesen versteht,
muh es ohne weiteres einleuchten, dah sich gerade auf
diesem besonderen Gebiete nur durch Spezial-Fabrikation
und dem damit zusammenhangenden Verwerten aller neuen
Lrfahrungen brauchbare tverkzeuge schafsen lassen. Lin
noch so tuchtiger Ntaschinen- oder lverkzeug-Fabrikant hann
schon nicht mit Bestimmtheit sagen, welches Maierial er sur
die einzelnen Teile zu verwenden hat, da es ihm naturgemah
ganz sremd ist, wie stark das einzelne 5tuck in Rnspruch
genommen wird. - Dazu hommt der andere Vorteil eines
einheitlichen Fabrikates. Samiliche tverkzeuge sind so
gearbeitet, dah sie, sinngemah zusammengesetzt, mit jedem
anderen verwendeten 5trick verbunden werden Konnen.
(Db nun der Mann, der im 3nneren von Brasilien
oder Bolivien eine Suhwasserbohrung aussuhrt, nach dem
Katalog der Firma irgend eine Bestellung macht, ob der-
jenige, welcher in Rumanien oder Kleinasien nach Petroleum
sucht oder sonstwo nach Kohlen und Kali, sich mit Bezug
auf den Katalog an das Geschæft wendet, er kann getrost
der Rnkunft des Studies entgegen sehen, es muh passen,
wenn er die richtige Nummer angab.
Griginell ist der Russtellungsausbau der Firma: Zwischen
einigen lverkzeugen, erhebt sich ein ungeheuerer Globus,
von Bohrmeiheln getragen. Zwerge bohren ihn oben an
und erschreckend bemerkt im 3nneren eine Bergfrau den
Durchbruch, die Lntweihung ihres bisher ungestorten lvohn-
ortes durch frevle Menschenhand.
Die flusftellung des Konigl. bayerifchen Staates.
Don Dr. Cmil Reicke.
2. Das Ftaatsministerium des Innern.
Bom Staate ist die 3ubilaumsausstellung, man
Kann es nicht anders sagen, in der dankens-
wertesten Meise unterstutzt worden. Dabei
denken wir nicht sowohl an das aUgemeine
lvohlwollen, das der Staat der Russtellung entgegen-
gebracht hat, durch Rbkommandierung geeigneter Per-
sonlichkeiten, durch die Gewahrung pekuniarer Mittel
an armere Russteller, durch Verkehrserleichterungen — wie
Hatte man das bei einer bayerischen Landesausstellung
von dem bayerischen Staate anders erwarten Konnen?
Bekanntlich sind ja in letzterer Beziehung nicht einmal alle
lvunsche ersullt worden und durste der Staat hierbei, was
er auf der einen Seite zusetzt, auf der anderen wohl
wieder gewinnen. Nein, unsere Rnerkennung gebuhrt vor
allem der Latsache, dah der Staat selber als Russteller
aufgetreten ist und dah er es sich etwas hat Kosten lassen,
sich als solcher moglichst glanzend und vielseitig zu
reprasentieren.
Bayern ist ja nur ein verhaltnismahig Kleiner Staat.
Politisch wurde es wenig bedeuten, die Kolossale Macht-
fulle, uber die die Grohmachte gebieten, steht ihm nicht
zur Verfugung. Sehen wir aber einmal von solchen weit-
tragenden Vergleichen ab, so mussen wir doch sagen, rein
an sich betrachtet, ist das bayerische Staatswesen ein sehr
imponierendes. Von den ernsten tannenbekronten hohen
des Thuringer- und Frankenwaldes, von den Lichen-
waldern des Spessarts und den rauhen Kuppen der Rhon
lassen wir unsere Blicke schweifen uber des Maintals
sonnige, rebengeschmuckte Ufer in die fleihig bebauten
mittelfrankischen Gefilde und zu den wasserarmen Plateaus
des frankischen 3ura. Bleiben wir nordlich des machtigen
Flusses, der hier in Bayern zuerst seine weiten Herrschafts-
rechte gebieterisch geltend macht, so rufen uns erst die
Hochsten Spitzen des langhingestreckten Bayerischen und
Bohmerwaldes ein halt zu, wahrend wir sudwarts noch
lange wandern mussen, bis uns auf den Pahhohen des
auch unser Land mit unvergleichlichen Reizen schmuckenden
Rlpengebirgs die schwarzgelben Grenzpfahle das Bereich
eines neuen, aber stammverwandten Volkes verkunden.
Damit aber nicht genug. Vermutlich weil auch der andere