Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Seife 782
Bayerifche SubHdums-kandes-HusffeHung 1906
Nr. 34
frunzasischen Generalkommissar Fririon an den Hurnberger
Hat gerichtete Lroffnung, womit er ihm jene rheinische
Bunbesukle mitteilte, eine Stelle finden:
Im Haupiquartier zu Hurnberg, den 15. September 1806.
Grotze flrmee.
Meine Herren!
Durch den rheinischen Bnnbesverlrug vom 12. Julius
d. I. ist die Stadt Hurnberg nebst ihrem Gebiete dem
Konigreid) Bayern einverleibt worden. Don Sr. Majestat
dem Raiser und Konig Hupaleon beauftragt, die des-
sallsige Ubergabe an Se. Konigl. Mujeslut von Bayern
zu bewirken, teile ich Ihnen hier die flkte mit, durch
welche diese handlung beurkundet wird. Die Konstituier-
ten Behorden und die samtlichen Linwohner der Stadt
Hurnberg und ihres Gebietes roerben also hiedurch von
dem ihrer vorigen Derfassung gemutz geleisteten Lide
entbunden und sind von nun an ihrem neuen Landes-
Herrn, des Konigs von Bayern Mujeslut, Trene schuldig.
Viesem haben sie fur die Znknnfl ihre ganze Hnhang-
lichkeit zu roidmen und roerden sich auch, roie ich ver-
sichert bin, um so mehr dazu ausgefordert finden, als
die unermudete Sorgsalt fur das IDohl Sr. Untertanen
ihnen dafur burgen hann, butz auch ihre IDohlfahrt der
Gegenstunb seiner steten Sorge sein roerde. Ich ersuche
sie nachstdem, meine Herren, Ihren Untergebenen das
Ubergabsprotokoll, roelches ich hier beifuge, ungesdumt
bekannt zu machen, und demselben alle die Publizitat
zu geben, roelche seine Ivichtigkeit erheischt.
Ver Generalkommissar Sr. Majestat
des Kaifers und Konigs Napoleon
Fririon.
Die Feier des Tages beschlatz bei Sonnenuntergang
roiederholler Kunanenbanner.
fim 21. September rourde die Ubergabe der Stadt
durch ein Vanksest gefeiert. Der Donner der Kanonen
begrutzte das Dummerlichl des roerdenden festlichen Tages.
Das burgerliche Kavallerie- und Mililurkarps, imgleichen
das Stadtmilitar versammelte sich an den bestimmten Plutzen
zur Parade. Sur gerobhnlichen Stunde ries seierliches
Glackengelunte in die Kirchen, dem Hochsten Regenten aller
Lrdenschicksale sur die Gnube zu danken, die er den Burgern
durch die Dereinigung des Staats mit dem Konigreich
Bayern zuteil roerden lietz. Die Behorden des Staats
roohnten in der hauptkirche zu St. Sebald dem affentlichen
Gollesbienste und dem Tedeum bei, nach dessen Tndigung
die Kanonen von neuem gelost rourden. Das burgerliche
und Stadtmilitar marschierte nun unter dem Klange seiner
Musik auf; dann rourde vom Balkon der Frauenkirche
herab nach varhergungiger Musik mit Trompeten- und
Paukenschall das Konigliche Besitzergreisungspatent abge-
lesen, das mit allgemeinem frohem Znjuuchzen der zahlreich
versammelten Burgerschast ausgenommen rourde, und roobei
die oben ungefuhrten Korps in valler Parade roaren. Rach
Dallziehung dieser feierlichen handlung rollte roiederhalt
der Danner der Kanonen, roorauf eine Stunde lang mit
allen Glocken gelautet rourde. flbermaliger Kanonendanner
beschlah die Feier dieses festlichen Tages, fibends roar
das Rathaus und andere burgerliche huuser geschmuckvoU
illuminiert."
So erzuhlt ein gleichzeitiger Bericht. - Was sich lungst
Hutle varaussehen lussen, rour jetzl eingetreten. Die alle
Reichsherrlichkeit und Selbstundigkeil hulle uufgehorl, die
Reichssludt rour eine Kbniglich bayerische Studl geroorden.
fiber, frugen roir undererseils, rous Hutle es benn mit
ber ullen Herrlichkeit, bie bazu nach mit bem Susummen-
bruch bes ullen Reichs ihren Grnnb unb Boben verloren
Hulle, nach auf sich gehubt?
Mie rour bas einst so machtige Hurnberg von ber
hochsten Stufe seines Glunzes im Lause ber Jahrhunberle
herabgesunken ! Unb sagur in seinen glorreichsten Tugen
nugte schan un seinen Wurzeln eine tuckische, unheilbure
Krunkheit, bie beginnenbe Finunznat, bie insalge ber Kriege
unb Hole breier Jahrhunberle bus Murk bes siechen Korpers
vallenbs uufzehrte. Mus ber breitzigjuhrige Krieg mil
seinem schrecklichen Gesolge von Hot unb Llenb nichl ver-
nichlete, bus verburben bie nuchsten Jahrhunberle, bus
verburb besanbers bie schroere, brungvalle 3eit, als ub-
roechselnb Preutzen, Gslerreicher unb Frunzosen bie Stubt
unb ihr Gebiel besetzten unb mit unerschroinglichen Konlri-
butionen, fluslugen unb Lrpressungen Heimsuchlen.
Schan rouhrenb bes breitzigjuhrigen Krieges Hulle bie
Stubt zeitroeilig ihre Suhlungen eingestelll, ihren Bankerall
erklurl. Seitbem uber rouchs ihre Schulbenlusl ins Uner-
trugliche unb hulle gegen Lnbe bes 18. Juhrhunberls bie
hbhe von 9 Millionen si. erreichl.
fille Dersuche, bie sinunzielle Hat zu hellen, bie van
ber Stubt selbst unb vom Reich gemucht rourben, scheiterten
un ben roibrigen Seillunslen, in ben Tugen ber allgemeinen
Kriegsnot, ber Derroirrung unb Umroulzung, unb un ben
ungeheuren flnforberungen, bie bumuls un bie Stubl unb
bie Bnrgerschuft gestellt rourben.
In ihrer Hat Hutle bie Slubt schan gegen Tube bes
18. Juhrhunberls nuch einem Retler unsgeschunt. fim
26. flugusl 1796 lietz ber Rut bie Burgerschusl tiber ein
flusgehen ber Slubt in Preutzen, bus bekunntlich in Frunken
bie Furstentnmer flnsbuch unb Bayrenth besutz, ubstimmen.
Unb roie ullgemein bumuls bus Derlungen rour, ans bem
unhultbaren unb nnerlruglichen Snslunb Heraus in ben
sicheren Schntz eines muchligen Stuules zu Kommen, bus
beroeist um beslen bus Lrgebnis bieser flbstimmung. Don
ben 3676 ubstimmenben Burgern erklurlen sich 3242 be-
bingungslos unb 61 unter Dorbehull sur ben flnschlutz un
Preutzen, rouhrenb nur 373 gegen ben Dorschlug slimmten.
fiber Konig Friebrich Wilhelm II. roies ben ihm an-
geboten „Stuuts-Snbjektions- unb Txemtions-Dertrug" mil
schonen Warten znruck. Wohl Kuum beshulb, roeil er Rn=
slunb genammen hulle, mit bem Stuul uuch bie beschroer-
liche Schulbenlusl zu ubernehmen, benn er roure burch ben
Lrroerb ber immer nach bebeutenben unb znkunstsreichen
Hunbelsstubt mit ihrem uusgebehnten Gebiet valluus ent-
schubigt roorben. Ls rour roahl etroas unberes, bus ihn
zuruckhiell, von ber ihm so gunstig gelegenen Stubl unb
ihrem Gebiel Besitz zu ergreifen — bie Rbgeneiglheil bes