ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 1124 Forrige Næste
Seite 790 BayeriFche Subildums«Landes«Husffellung 1906 Ilr. 34 „Vie Lrziehung zur gewerblichen Tatigkeit muh die rein technische, die Kaufmannisch wissenschastliche und die staatsburgerliche Seite ins fluge fassen. Die berusliche Lrziehung des Lehrlings durch den Meister bedars der Erganzung durch Fortbildungsschulen oder Innungsschulen. Die Fortbildungsschule darf nicht allgemeinen Lharakter Haben, sondern einen fachlichen; æo immer es die Der- Haltnisse erlauben, ist die Fortbildungsschnle streng nach Gewerben zu gliedern. Der Besuch dieser Fortbildungsschnle ist fur den Lehr- ling obligatorisch fur die ganze Dauer der Lehrzeit. 3u dem Zweck und zur Erganzung der vielfach ein- seitigen Uteisterlehre ist fur jede gewerbliche Fortbildungs- schule die Einrichtung von Merkstatten des betrefsenden Gewerbes unbedingt notwendig. Nach 7 Uhr abends darf Kein obligatorifcher Lehrlings- unterricht mehr ftattfinden, es ist anzustreben, dah aller Unterricht Tagesunterricht wird." fluf diese Grundsatze ist das ganze fachgewerbliche Schulwesen Munchens, dessen Organisation mit Ende dieses Jahres abgeschlossen ist, aufgebaut. Fur einzelne Schulgruppen sind 3entralgewerbeschul- hauser errichtet, die je 18 Lehrsale mit den erforderlichen Lehrwerkstatten, je einen Dersammlungs- und Russtellungs- saal, eine Vorbildersammlung und eine Bibliothek enthalten. Dah sich diese Kolossale Organisation an die Unter- richtsausstellung mit flrbeiten in groherem Mahstabe nicht beteiligte, muh sehr bedauert werden, 'zweifellos ware dies offentliche fluftreten von entscheidendem Einfluh auf die Gestaltung des gesamten fachgewerblichen Schulwesens des Landes gewesen. Die 52 gewerblichen und Kaufmannischen Schulen sind nach Areisen geordnet in 8 Raumen untergebracht. Es Kann im einzelnen nicht auf jede Schule ein- gegangen, die bemerkenswertesten Lrscheinungen sollen aber Herausgegriffen werden, wobei ich ,mich auf das Urteil eines mahgebenden Fachmanns stutze: Die oberbayerischen Schulen lassen durchwegs den er= freulichen Linfluh des verdienstvollen Leiters der Ferien- karse fur oberbayerische Fortbildungslehrer Professor Gennewein erkennen, 'qualitativ hoch-, wenn auch nicht gleichstehend, sind die Schulen der Pfalz, wo Frankenthal und Pirmasens mit vortrefflichen Schulmodellen sich Hervor- tun, ebenso muh Aaiserslautern genannt werden- auch die Gberpfalz scheint von den Genneweinschen Ideen Rutzen gezogen zu haben, Hier ist es Regensburg, das mit seinen Leistungen recht befriedigt, -Unterfranken bringt auch recht bemerkenswerte flrbeiten, namentlich Lohr vortreffliche Modelle eines Schreinerlehrlings, Schwaben ist gut ver- treten mit der Fachschule der Malergehilfen flugsburg, mit der stadtischen gewerblichen Zeichenschule flugsburg, -Hervor- ragend ist Aempten am Plahe, wo seit 1902 durch Schulrat Dr. Reindl die Umgestaltung des Fortbildungsschulwesens in Fachschulen vorgenommen worden ift; Aempten bringt den vollstandigen 3 Jahre umfassenden Zeichenlehrgang fur das Schreinergewerbe, 4 Bldtter aus dem 2. Jahrgang des Schuhmachergewerbes, 6 Blatter aus dem 1. Jahrgang fur Mechaniker, 18 Blatter aus der Freihandklasse, schliehlich nach Merkzeichnungen Hergestellte Modelle von Magen- bauern, Schreinern, Schneidern, Schuhmachern, Mechanikern und Schlossern. Diese flusstellung macht den Eindruck sehr zielbewuhter flrbeitstatigkeit. In Mittelfranken bietet die Rurnberger Frauen- arbeitsschule einen guten Lehrgang im Zeichnen und liebe- voll arangierte flrbeiten des praktischen Unterrichtes. Die Schulen in Niederbayern und Gberfranken be- friedigen menig. Man wird vielleicht die Lrfahrung der flusstellung fur diese Schulgruppen sich dahin zu Rutze machen, die Ferialkurse nunmehr fur samtliche Areise einzufuhren und fur samtliche Schulen den Besuch dieser Aurse obligatorisch machen. Es ist ja Kaum auszudenken, welches Unheil auch nur eine auf alten Megen ftehengebliebene Lehrkraft im Laufe eines Jahrzehnts noch anzurichten vermag, wenn fte nach ihren flnschauungen weiterlehrt) schliehlich ware die Hinausgabe von Rormallehrgangen vielleicht ebenfalls zu erwagen. 14. Unterridjfsanftalten bøs Polgtechnischen Sentraloereins in IDurzburg. (Raum 21.) Dieser Derein hat die ruhmvolle Vergangenheit, dah er schon seit seiner im Jahre 1806 erfolgten Begrundung Forbildungsschulen errichtet und unterhalten hat) er er- richtete im Jahre 1806 die Geometrieschule, 1807/08 wurde eine Freihandzeichen-, eine Linear-, eine Mechanikerschule begrundet, dazu Kamen im gleichen Jahre noch Unterrichts- Kurse fur Dekorationszeichnen, Modellieren in Ton und Machs, fur Technologie, fur Rechnen und deutsche Sprache. Durch die Landesregierung des Grohherzogtums Wurz- burg wurde mittelst Verordnung vom Jahre 1808 be- stimrnt, dah alle Lehrjungen solcher Handwerker, denen das Zeichen notig ist, die Schulen des Dereins zu besuchen verpflichtet sind und dah Keine Lehrbriefe mehr fur sie ausgefertigt werden sollten, wenn sie sich nicht durch ein Schulzeugnis des Vereins ausweisen wurden. Die von diesem Derein geleiteten Schulen verfolgen den Zweck, die aus der Merktagsschule entlassene mann- liche Jugend durch sorgfaltigen theoretischen und fach- gewerblichen Unterricht fur ihren Kunftigen Beruf als Handwerker und Aaufleute in einer den flnforderungen der Zeit entsprechenden Meise auszubilden. Der Zweck und die Ziele des polytechnischen Zentral- vereins fur Unterfranken und flfchaffenburg gehen auher- dem auf Hebung und Forderung des Gewerbes, des handels und der Industrie, insbesondere auch des Aunst- Handwerks im ganzen Regierungsbezirk. Er wird unter- stutzt in seinen Bestrebungen durch 18 Bezirksvereine, welche teilweise nach dem System der Gewerbevereine, teil- weise als Innungen organisiert sind. Zur Lrfullung seiner flufgabe steht ihm eine umfang- reiche Bibliothek, eine Kunstgewerbliche Dorbildersammlung,